: „Wir fordern mehr“
Heute geht die Attac-Sommerakademie richtig los
■ die Bildungsreferentin engagiert sich für Frieden und gegen Rassismus. Mitgründerin der Attac-Gruppe Bergedorf. Foto: privat
taz: Frau Bruns, worum geht es bei der Attac-Akademie?
Inken Bruns: Die Entwaffnung der Finanzmärkte, Klimagerechtigkeit und die Organisation der Umverteilung.
Umverteilen? Klingt nach undemokratischem Zwang.
Für Attac ein radikaler Begriff, stimmt. Aber die aktuelle Umverteilung von den Normalbürgern zu den Banken, von Arm zu Reich passiert auch unfreiwillig. Wir wollen niemand enteignen, wir wollen radikal besteuern.
Von der Finanztransaktionssteuer spricht inzwischen sogar Angela Merkel.
Unser Gründungsthema ist ganz oben angekommen. Darauf sind wir stolz, fordern aber mehr. Im Herbst werden wir den Protest gegen das so genannte Sparpaket auf die Straße tragen.
Was motiviert Sie persönlich?
Ich hab in Afrika und den USA gelebt und dort gesehen, wohin es führt, wenn man die Schere zwischen Arm und Reich kaum noch zu kriegt. Die Kriminalität wächst enorm und die Reichen ziehen Mauern um ihre Viertel.
Was tut Attac dagegen?
Wir versuchen in den nächsten Tagen Lösungen für die Gesellschaft zu entwickeln – in rund 100 Seminaren und Workshops.
Wer kommt zur Akademie?
800 Teilnehmer, so viel wie nie. Ein Drittel Frauen ist üblich. Von 15 bis 80 wird alles dabei sein, aus allen Ecken der Gesellschaft. Die Bessergebildeten sind aber immer noch in der Mehrzahl.INTERVIEW: WDE
Attac-Sommerakademie: ab 7.30 Uhr, bis Sonntag, Gesamtschule Bergedorf. Programm unter www.attac.de/sommerakademie