■ Windtechnik Tacke produziert weiter: US-Konzern steigt in deutsche Windkraft ein
Berlin (taz) – Die zweitgrößte deutsche Windkraft-Firma Tacke wird von dem US-amerikanischen Strom- und Gaskonzern Enron übernommen. Neben Enron hatte es keinen weiteren ernsthaften Interessenten für den Ende Juli in Konkurs gegangenen Windkraftpionier gegeben. „Tacke verfügt über eine gefestigte, hoch angesehene Technik“, begründete Enron Wind- Chef Karas die Übernahme.
Enron ist mit 13,3 Milliarden US-Dollar Umsatz durchaus vergleichbar mit den deutschen Stromriesen wie PreussenElektra oder Viag. Seine Tochter Enron Wind ist das weltgrößte Windkraftunternehmen, auch in der Solartechnik nimmt Enron eine führende Rolle ein. Tacke hielt vor seinem Konkurs den Platz fünf in der Welt.
Die Produktion werde demnächst wieder aufgenommen, hieß es bei Tacke, das nur noch 94 Angestellte beschäft. Vor der Krise des Unternehmens waren es noch 230 gewesen, wovon 60 Leute bereits vor dem Konkurs entlassen wurden. Von Tackes Standort in Salzbergen aus soll künftig neben der Produktion der Vertrieb auch von Enron- Anlagen nach Europa, Nordafrika und dem Mittleren Osten organisiert werden.
Tackes Konkurs hatte mehrere Gründe: Die Firma konnte nicht so günstig produzieren wie ihre Konkurrenz, unter Preisdruck geraten traf so der Auftragseinbruch durch die Bonner Debatte um das Einspeisegesetz die Firma besonders stark. Gleichzeitig banden die Manager viel Kapital in der ehrgeizigen Entwicklung von neuen 1,5 Megawatt-Großwindrädern. urb
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