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Archiv-Artikel

Wilhelm Tacke rät ab: Da Vinci Code

Wer sich auf hohem Niveau langweilen will, dem sei der Film „Da Vinci Code“ empfohlen. Da schlurft ein ahnungsloser Prof von Falle zu Falle, angehimmelt von einer französischen Nachwuchsdarstellerin, verfolgt von einem Riesenaufgebot an Polizei, das ihn doch nicht kriegt. Da versucht ein Da-Vinci-Analphabet des Meisters Meisterwerk neu zu buchstabieren, und da hält Autor Dan Brown mit seiner Hauptthese vom Familienvater Jesus eine ganze Generation früher Christen und Juden der Jesuszeit für debil. Durchgehen mag der Film als Schnitzeljagd für Halbgebildete, denen der Brown-Schinken „Sakrileg“ das Hirn noch nicht restlos verkleistert hat, aber auch für Intellektuelle nach dem Motto: Was fälscht der denn nun schon wieder? Ein paar Tipps: Die Bibel ist mindestens 150 Jahre alt, bevor Kaiser Konstantin Christ wird, die Templer erobern nicht Jerusalem, sondern werden danach gegründet. Nicht der Vatikan macht ihnen den Garaus, sondern der französische König, der sich auch deren Besitz unter den Nagel reißt. Und das Opus Dei mag wegen seiner besonderen Art von Wadenwickel sowie der speziellen Rückenmassage obskur sein, nur Mord gehört nicht zu den Instrumenten der katholischen Fundis. Außerdem grenzt der Film mit seinen 2 1/2 Stunden und dem 3/4stündigen Vorspann an Körperverletzung.

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