Wiederholungsprüfung: Mathetest erneut im Zwielicht
Die CDU will erfahren haben, dass auch bei der Wiederholung die Aufgaben im Internet kursierten.
Die CDU vermutet, dass auch bei der Wiederholung der Mathematikprüfung für den mittleren Schulabschluss (MSA) am Montag geschummelt wurde. Der bildungspolitische Sprecher der Fraktion, Sascha Steuer, will erfahren haben, dass die Prüfungsunterlagen vorab am Sonntagabend per E-Mail verteilt wurden. Unter anderem ein Kind von Bekannten habe eine solche E-Mail erhalten. Der Jugendliche gehe in Tempelhof zur Schule.
Steuer vermutet aber, dass die unerlaubte Prüfungshilfe auch SchülerInnen aus Reinickendorf, Neukölln und möglicherweise anderen Bezirken erreicht habe. "Aus den Schulen können die Informationen nicht kommen", sagte Steuer, diese hätten die Prüfungsunterlagen erst kurz vor der Prüfung durch Boten zugestellt bekommen. Er wirft Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) Versagen vor. Es sei "ein großer Fehler" gewesen, den Nachschreibtermin anzusetzen, obwohl die undichte Stelle noch nicht gefunden wurde.
Der Bildungssenator ließ die Matheprüfung vom 11. Juni nachschreiben, nachdem bekannt wurde, dass Jugendliche an knapp 90 Schulen vorab in den Besitz der Aufgaben gelangt waren. Laut Zöllner verlief die Wiederholung des Tests für 28.000 SchülerInnen aber "ordnungsgemäß". Es gebe auch keine Hinweise auf einen Boykott einzelner Schüler. Gegen die Wiederholung protestierten vergangene Woche mehrere tausend Schüler, entsprechende Eilanträge der Eltern scheiterten vor Gericht. NINA APIN
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