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Wieder Schüsse auf Palästinenser

■ Israelische Soldaten gehen gegen demonstrierende Palästinenser in der Westbank vor / Auseinandersetzungen auch im Gaza–Streifen / Demonstration in Jerusalem aufgelöst

Jerusalem/Tunis (ap) - Israelische Soldaten haben am Samstag und Sonntag in den besetzten Gebieten wieder auf demonstrierende Araber geschossen. Verschiedenen Berichten zufolge wurden mindestens 24 Personen verletzt. Die Zusammenstöße folgten auf dreiwöchige relative Ruhe. In Nablus und dem benachbarten Flüchtlingslager Balata im Westjordanland kam es den Samstag über zu Auseinandersetzungen von mehreren hundert Arabern mit Soldaten, die nicht nur mit Tränengas und Gummigeschossen vorgingen, sondern auch scharfe Schüsse abgaben. Der Palästinensische Pressedienst meldete, 15 Menschen seien verletzt worden, drei davon schwer. Ein Armeesprecher gab an, vier Palästinenser seien ins Krankenhaus gebracht worden. Außerdem sprach er von fünf Leichtverletzten. Einem Augenzeugen zufolge stürmten Soldaten das Krankenhaus Al Hikad in Nablus und nahmen dort mehrere Dutzend Palästinenser fest. In Gaza schoß nach Angaben der Armee ein Soldat einen Palästinenser nieder, der versucht hatte, ihm das Gewehr zu entreißen. Der Araber wurde schwer, ein Mädchen leicht verletzt. Laut Palästinensischem Pressedienst riefen in mehreren Teilen von Nablus, das von der Besatzungsmacht zum Sperrgebiet erklärt worden ist, Demonstranten israelfeindliche Parolen. Aus Gaza berichtete ein arabischer Journalist, Soldaten und Polizisten hätten arabische Geschäftsleute gezwungen, ihre geschlossenen Läden zu öffnen. Zum Teil seien dabei die eisernen Rolläden herausgerissen worden. In Jerusalem löste die Polizei dem Rundfunk zufolge eine Demonstration in einem arabisch–jüdischen Wohnviertel auf. Der Vorsitzende der PLO, Jassir Arafat, hat am Samstag in Tunis seine Forderung nach Schaffung einer internationalen Truppe zum Schutz der Bevölkerung der besetzten Gebiete vor der „israelischen Barbarei“ erneuert.

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