: Wie wär's mit Bonlin?
■ Gewaltenteilung oder Power-Metropole?
Bonn/Berlin (taz) — Der Einigungsvertrag kürte Berlin klipp und klar zur Hauptstadt Gesamtdeutschlands, wo aber nun die Regierung sitzen wird, ob an Spree oder Rhein, darum gibt es weiterhin ein heftiges Gerangel. Prominente CDU-Politiker wie Norbert Blüm und Walter Wallmann werden von der Jungen Union in ihrer Vorliebe für Bonn flankiert, während die Berliner Bürgermeister Schwierzina und Momper selbstverständlich ihre Stadt mit dem Parlament „schmücken“ möchten. Diesem Wunsch schließt sich auch SPD-Chef Hans-Jochen Vogel an. Wallmann findet den Umzug zu teuer und möchte Bonn als Symbol für die Aussöhnung mit Frankreich und das Bündnis mit Amerika erhalten. Blüm dagegen ist gegen eine „alles dominierende Metropole“. Da man nicht mehr in der Postkutschenzeit lebe, prognostizierte er in einem 'Spiegel‘-Interview, bestehe nicht die Gefahr, daß die Kommunikation zwischen Hauptstadt und Regierungssitz versande.
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