Wie nützlich ist der Fahrradhelm?: Knautschzone Hirn
Fahrradhelme sind nutzlos, sagen Studien. Sie schaden mehr, als sie helfen. Wirklich? Die Helmdebatte ähnele der über Sicherheitsgurte, meint der Fachmann.
Wenn man an die vielen Melonen denkt, die in den vergangenen Jahrzehnten auf deutschen Schulhöfen zerplatzten, sind die Zahlen verwunderlich. Nach neuesten Daten tragen nur 9 Prozent der Fahrradfahrer in der Bundesrepublik einen Helm. Unter Jugendlichen sind es 15 Prozent, unter Kindern 38 Prozent. Niedrige Quoten angesichts des Aufwands, der seit Jahren betrieben wird, um für die Verletzlichkeit des Kopfes zu sensibilisieren. Eitelkeit auf dem Rad sei fehl am Platz, das lehren Verkehrspolizisten seit Generationen. Notfalls mithilfe von ebenjenen Melonen, die - mal in Helme geschnallt, mal nicht - einem Crashtest auf dem Schulhof unterzogen werden.
Alles, um den Kindern zu beweisen: So würde ein Helm im Ernstfall auch euren Kopf schützen. Genau das ist aber die Frage. Der menschliche Kopf ist schließlich keine Melone - und auch wissenschaftliche Studien zur Schutzwirkung von Fahrradhelmen liefern oft widersprüchliche Erkenntnisse.
Aufsehen erregte der Selbstversuch des britischen Verkehrspsychologen Ian Walker, der 2006 die Überholmanöver von Autofahrern untersuchte, während er auf dem Fahrrad typische Pendlerstrecken zurücklegte. Mit einer Videokamera und einem Ultraschallmessgerät hielt er fest, dass Autos weniger Abstand zu ihm hielten, wenn er einen Helm trug. "Autofahrer halten einen Radler mit Helm vermutlich für erfahrener und rechnen nicht damit, dass er ausscheren oder ins Straucheln geraten könnte", analysiert Walker seine Ergebnisse. Seine Studie sagt: Wer einen Helm trägt, geht durch den verringerten Sicherheitsabstand ein höheres Unfallrisiko ein. Die Schutzfunktion von Fahrradhelmen will Walker aber nicht infrage stellen, obwohl er im Laufe seiner Untersuchung zweimal angefahren wurde - beide Male trug er einen Helm.
Auch die Untersuchungsergebnisse von Frank Thomas Möllmann, heute Neurochirurg in Osnabrück, und seinen Kollegen vom Universitätsklinikum Münster liefern keinen Beweis dafür, dass ein Helm schwerere Kopfverletzungen zuverlässig verhindert: 2004 erforschten sie Ursachen für Fahrradunfälle und typische Verletzungen. Sie konzentrierten sich dabei insbesondere auf Schädel-Hirn-Traumata und untersuchten mehr als 300 Patienten, die bei Fahrradunfällen Hirnverletzungen erlitten hatten. 90 Prozent der Unfallopfer hatten keinen Fahrradhelm getragen - "aber die Schwere der Verletzungen unterschied sich zwischen den beiden Gruppen nicht signifikant", schreibt Möllmann in seinem Fazit.
Zynischer Chirurgenspruch
Sind Fahrradhelme also nutzlos oder sogar ein potenzielles Sicherheitsrisiko? Im Gegenteil, meint der Berliner Unfallchirurg Karsten Mülder. Er hält überhaupt nichts davon, Fahrradhelme in Studien zu testen: "Ich kenne keine Studie, die wissenschaftlichen Ansprüchen genügen würde - das wäre ja ethisch gar nicht vertretbar", sagt er. Die Helmdebatte ähnele der früheren Diskussion über Sicherheitsgurte im Auto. Sein engagiertes Eintreten für Fahrradhelme begründet er mit den täglichen Erfahrungen aus seiner Praxis. Seit Jahrzehnten sehe er schwere Verletzungen bei Radfahrern ohne Helm - und viele Unverletzte, deren Helme nach Unfällen stark beschädigt seien: "Der zynische Chirurgenspruch aus der Zeit vor den Helmen stimmt leider: Die Knautschzone des Fahrradfahrers ist sein Frontalhirn."
Wendet man sich Rat suchend an den ADFC, bekommt man dort zwar Informationen, eine eindeutige Position zur Helmfrage wird jedoch vermieden: "Wer einen Helm nutzen möchte, der soll auch einen tragen", lautet das knappe Statement. Wichtiger als die Diskussion über Helme sei ein verkehrspolitisches Umdenken: Anstatt das Fahrradfahren ohne Helm als unverantwortlich darzustellen, solle der Radverkehr gestärkt werden. Dadurch würden Radfahrer besser gesehen - und seltener übersehen.
Defensiv fahren
Es gibt Erfahrungsberichte aus Ländern mit Helmpflicht, die diesem verkehrspolitischen Ansatz recht geben. Als Negativbeispiel verweist der ADFC auf eine Studie aus dem australischen Bundesstaat New South Wales: Als in Australien 1991 eine Helmpflicht eingeführt wurde, stieg dort die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, die einen Helm nutzten, stark an - doch insgesamt ging die Zahl der Rad fahrenden Jugendlichen innerhalb von zwei Jahren um fast die Hälfte zurück. Zwar wurden in diesem Zeitraum weniger Kopfverletzungen gezählt, im Verhältnis stieg die Verletzungsrate aber sogar an. Das Radfahren wird also gefährlicher, je weniger Menschen insgesamt das Fahrrad nutzen. Umgekehrt gelten Länder mit hohem Radverkehrsanteil auch für den einzelnen Fahrradfahrer als sicherer.
Wer der kollektiven Sicherheit auf deutschen Straßen noch nicht traut, muss sich dem Schicksal aber nicht ausliefern. Auch unabhängig von der Entscheidung für oder gegen einen Helm kann man seine individuelle Sicherheit erhöhen - indem man sein Fahrrad verkehrstauglich hält, defensiv fährt und darauf achtet, auf der Straße gut gesehen zu werden. Grundsätzlich ist das Radfahren dann gesund: Wenn man so rechnen will, gleichen die positiven Effekte auf den Körper laut ADFC die Gefährdung durch Verletzungen aus - auch, wenn man ohne Kopfschutz fährt. Schaden aber kann der Helm bei einem Unfall wohl kaum.
Leser*innenkommentare
Helmi
Gast
Helmpflicht hin und her, das Problem für Fahrradfahrer ist ein hohes Maß an Ignoranz und Unaufmerksamkeit seitens vieler Autofahrer. Deshalb fahre ich äußerst defensiv. In meinen künsten Träumen hat mein Fahrrad daher ein Waffensystem, das zu dicht vorbeifahrende PKW mit Farbklecksen oder Kratzern im Lack verziert. Ich bin übrigens selber Autofahrer und überhole Fahrradfahrer mit angemessenem Abstand und angemessener Geschwindigkeit.
Sicher ist auch nicht sicher
Gast
Nur 9% der Deutschen tragen beim Fahrradfahren einen Helm. Jedoch scheint hier fast jeder jemanden zu kennen der durch das Tragen eines Helms einen sicheren Tod vermeiden konnte. Keiner hat aber einen Fall erwähnt wobei ein Nicht-Träger ums leben kam. Damit steht doch fest, dass Helm-träger viel häufiger bzw. schlimmer stürzen!
Lise
Gast
Ich finde es interessant, wie sehr in diesem Artikel auf eine defensive Fahrweise des Radlers hingewiesen wird. Davon könnten sich doch bitte die Herren/Damen Autofahrer mal eine Scheibe abschneiden. Ich kireg die Krise, wenn mir regelmäßig die Vorfahrt genommen wird, ich auf der Landstraße angehupt werde, zu knapp überholt wird usw. Ich bin Radfharer, mit Helm und Warnweste (die vor allem Nachts und im Winter). Was soll ich den noch machen...mit 10 km/h über den Fußweg gurken?
bei den Nachbarn in der Tschechischen Republik hat man weniger Probleme, genauso in Österreich. Dort gehören Radfahrer (mit und ohne Helm) zum allgemeinen Straßenbild selbstverständlich dazu. Auch mal der Großvater vom Dorf auf der Landstraße. Da gibts zB auch keine Dynamopflicht mehr. Bin ich dort mit dem Rad unterwegs, habe ich keine Angst, weil Autofahrer aufmerksamer fahren. Hier, in Deutschland sieht das leider leider anders aus.
Zum Helm: Ja er sieht scheiße aus und man muss ihn die ganze Zeit mit sich herumschleppen. Wenn ich mal ne Wald- und Wiesenrunde drehe, würd ich auch liber ohne den fahren. Aber irgendwie muss ich ja zu Wäldern und Wiesen kommen. Das geht nur über Straßen. wenn man ein bisschen mehr Geld ausgibt bekommt auch trés chic aussehende Varianten. Aber meine Güte: Es geht hier um das eigene Leben! Menschen sind doch sonst auch immer Egoisten (wie mir Autofahrer oft genug beweisen).
Natürlich wäre es am einfachsten wenn einfach jeder im Verkehr ein bisschen besser aufpassen würde. Aber darauf wartet man in Deutschland vermutlich vergebens, da hierzulande den Verkehrteilnehmern fast sämtliche Eigenverantwortung durch übertriebene Ampelregelungen abgenommen wird. Daa kann man auch bald die Fahrschule abschaffen.
PASST EINFACH EIN BISSERL MERHR AUFEINANDER AUF!!! Nicht nur auf euch selbst.
Vintage Dualsport
Gast
Die "wissensdhaftliche" Betrachtung der Helmgegner stellt sich doch meistens als heiße Luft raus. Nimmt man z.B. den Artikel von Andreas Weickenmeier auf der Seite "Hardshell - Das Fahrradhelm Magazin", der dort den Nutzen von Helmen mittels Mittelstufenphysik widerlegen will und postuliert, das Fahrradhelme nur bis zu einer Geschwindigkeit von 25km/h schützen.
Das gilt allerdings nur für den seltenen Fall, das ein Fahrradfahrer ungebremst vor einen Stahlträger zimmert. Im Regelfall wird man bei einer Kollision (z.B. einem PKW ) zunächst mit dem Rest des Körpers (wobei hier schon ein nicht unerheblicher Anteil an Energie, bzw. Geschwindigkeit abgebaut wird), und dann erst mit dem Kopf aufprallen. Und auch in dieser Situation wird der Kopf in den praktisch nie im rechten Winkel auftreffen. Je spitzer der Winkel, desto geringer die negative Verzögerung. Bei einem Alleinunfall (z.B. Wegrutschen aus nasser Straße) wäre z.B. in erster Linie die Fallhöhe des Kopfes für die Verletzumg verantwortlich. Aber Weickenmeier geht noch weiter und berechnet großzügig anteilig das Körpergewicht (und nicht nur das Gewicht des Kopfes) in die abzubremsende Masse, so das dann schnell die Schutzwirkung des Helmes überschritten wird. Ein solches sehr seltenes Unfallgeschehen ist denkbar, aber eher bei Motorradfahrer. Ein häufiges Szenario ist z.B. der Vorfahrtsunfall, bei dem der Autofahrer die Vorfahrt nimmt, und der Motorradfahrer durch einen Schreckbremsung das Vorderrad überbremst und dann mit dem Kopf vorran auf das Auto prallt. Hier wäre es möglich das der Helm auch einen Teil des Körpers mit abbremst.
Fassen wir also zusammen, selbst wenn ein Fahrradfahrer mit einem Autofahrer kollidiert und beide 25km/h schnell sind, ist es abhängig von vielen Faktoren bis zum Aufprallwinkel des Helmes welchen tatsächlichen Energien der Kopf ausgesetzt ist. Die Schlußfolgerung das die Aufprallgeschwindigkeit 50km/h betragen müßte und damit der Helm nicht schützen kann ist schlichtweg falsch. Und damit erweckt Herr Weickenmeier bei mir das Gefühl, entweder nicht wirklich in der Mittelstufe in Physik aufgepaßt zu haben oder einfach mit seinen Ausführungen bildungsfernen Bevölkerungsschichten imponieren zu wollen.
So, und nun zu unserm "Helmtester", der weiter unten vom Draufsteigen auf einen Helm die Schutzwirkung beurteilt. Sie haben erst recht nichts begriffen. Natürlich bricht die Styroporschale wenn man draufsteigt....hat aber überhaupt nichts mit dem Schutzmechanismus des Helms zu tun. Das Styropor bremst durch Komprimierung den Kopf langsamer ab, als beim direkten Auftreffen. Korrekter Weise müßten sie sich auf eine Styroporplatte stellen, die flach auf dem Boden liegt...und siehe da, es passsiert annähernd nichts, außer schwachen Abdrücken ihrer Füsse.
@ Hauke Haien, ein ähnlich gelagerter Fall wie unser Helmtester.
Zitat: "...aber fest steht, dass diese "Helme" offensichtlich nicht viel aushielten und mehrfach ersetzt werden mussten."
Ein Helm wird durch Krafteinwirkung unbrauchbar weil sich das Styropor dauerhaft verformt wenn es die kinetsche Enrgie umsetzt und keine weitere Energie aufnehmen kann. Es handelt sich also nicht um einen Mangel, das der Helm ersetzt werden muß, sondern weil er seine Funktion erfüllt hat. Aber sie glauben bestimmt auch, das die Auots fürher besser waren, weil sie nach eine Karambolage weniger deformiert waren wie heute. Da frage ich mich doch, ob sie tatsächlich bei Ihrer Antwort nachgedacht haben.
Andererseits finde ich es schamlos von Ihnen Sandra Schill vorzuwerfen, sie würde ihr soziale Gewissen nach dem Motto "Ich hab doch alles für die Sicherheit meiner Kinder getan" mit dem Kauf eines Styroporhütchens zu beruhigen.
Nach meiner Erfahrungen scheren sich Kinder einen Dreck um so etwas wie Risikokompensation, sondern handeln oftmals einfach unüberlegt und impulsiv.
Und im Übrigen, sicheres Fahradfahren erschöpft sich nicht mit dem richtigen Umgang mit der Vorderradbremse als Betriebsbremse. Fahrphysik umfaßt da einiges mehr ;-), vielleicht noch mal die Verkehrserziehung Ihrer Kinder überdenken.
Tom__
Gast
@Helm Träger
Somit müsste doch der Anteil der Helmträger unter den verunfallten Radfahrern deutlich geringer sein, als der Anteil unter der Gesamtheit der Radfahrer. Haben Sie eine Statistik, welche dies untermauert?
Freyfrank
Gast
@ Justin (3.4. 14:18):
Ich zitiere:
"Dass kein Autofahrer, der mit den vorgegebenen 60 bergauf um die Kurve fährt (mit Gegenverkehr) mehr bremsen kann, wenn ein Radfahrer auf der Straße fährt obwohl es einen Radweg gibt, scheint sie nicht zu interessieren."
War mir gar nicht klar, dass diese schwarzen Zahlen in den roten Kreisen Mindestgeschwindigkeiten darstellen, die sogar das Sichtfahrgebot ausstechen.
Danke für den Hinweis - werde in Zukunft die *vorgegebene* Geschwindigkeit nicht mehr missachten. Wenn ich ein paar von diesen selberschulden Radlern plattfahr kann ich mich ja drauf berufen.
Krümelmonster
Gast
Dass Helme heutzutage unangenehm seien, man würde entweder schwitzen oder frieren oder das Styropor wäre lästig sind meiner Meinung nach alles nur Ausreden.
In meiner Kindheit war dies tatsächlich so; ich erinnere mich an einen Vollstyroporhelm ohne Belüftungsschlitze, wo man am Ende einer Radtour wie geduscht aussah.
Aber heute gibt es schon für 30 Euro qualitativ hochwertige Helme, die so leicht sind, dass man gar nicht merkt dass man einen trägt. Auch optisch machen viele einiges her!
Helm Träger
Gast
bevor man mit Statistiken um sich wirft sollte man deren Grundlage und Entstehungen kennen. In Bezug auf die Verletzungsmuster mit oder ohne Helm wird das ganze sehr interessant. Grundsätzlich werden nur sehr wenige Radunfälle aufgenommen und gelangen als solche in die polizeilichen Statistiken (von mir ist kein einziger Unfall aufgenommen). Nach mehrjähriger Tätigkeit im Rettungsdienst muss ich sagen, dass das Thema von vielen verfehlt wird, da es nicht immer gleich um Hirnschäden und Schädel-Hirn-Traumata geht. Der Typische Radler bleibt an irgendeiner Kante oder Autotür hängen und holt sich eine Platzwunde, z.B. auf der Stirn. Keine Polizei, kein Neurochirurg, keine Unfallstatistik, nur eine Narbe, die ein Helm sicher verhindert hätte. Es sterben nur ein Prozent an Kopfverletzungen, die anderen haben überwiegend innere Blutungen. Das sagt aber nichts über den Helm aus.
Meiner Berufserfahrung nach kam die Unfallforschung und Verkehrspolizei nur bei KFZ Beteiligung, aber die meisten Radufälle sind eben der kleine Mist (angleblich 50% aller Radunfälle ohne Fremdbeteiligung).
Der Arzt im Artikel hat vollkommen recht, dass eine Studie Ethisch nicht durchführbar ist, da man dafür gleiche Testbedingungen durch Probanden schaffen müsste. Beim Auto werden Unfallparameter viel genauer erfasst (Bremsweg, Gesschwindigkeit usw.) und sind dadurch statistisch besser zu vergleichen. Meinem Beobachtung nach fahren Radfahrer mit Helm auch deutlich schneller bzw. tragen schnelle Radfahrer einen Helm. Insofern sind die Gruppen nicht mehr vergleichbar. Angeblich gibt es in deutschland mehr Fahrräder als Autos, dass deutet auf den Problemfall "Sonntagsfahrer" hin. Ich würde behaupten, das "Sonntagsfaher" vollkommen andere Unfallrisiken als "Berufspendler" haben und häufiger verunfallen, da sie teilweise mit banalen Dingen wie Bremsen überfordert sind.
Man muss also Fragen, wo man sich selbst einordnet um dann evt. Statistiken zur Bewertung des Eigenen Unfallrisikos zu nutzen.
Wer der Freiheit wegen ohne Helm fahren will sollte auch die Freiheit besitzen seinen Rettungswagen und die Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie selbst zu bezahlen.
Sich auf den Helm Stellen - wie es ein Kommentator fordert ist der größte Schwachsinn der einem einfallen kann -> Physik. Mal davon abgesehen, dass ich es bei einem alten Helm erfolgreich probierte, ist es nicht Aufgabe eines Helmes das Körpergewicht zu tragen sondern eine Knautschzone zu schaffen, die Energie durch Verformung absorbiert. Egal wie viel der Helm hält, irgendwann brechen die Halswirbel. Ein Helm kann nicht alles verhindern, aber in einem gewissen Spektrum Verletzungtsmuster beeinflussen. Meiner Erfahrung nach sind die Helme ganz gut,bevor die Schädelknochen brechen, (evtl. werden auch Impressionsfrakturen durch Kraftverteilung verhindert), auf jeden Fall habe ich schon einige Patienten mit gebrochenen oder eingedrückten Helmen ohne ernsthafte Verletzungen gehabt (womit sie nicht in Verletzungsstatistiken aufgenommen wurden).
Ich würde sorgar bahaupten, dass man eine Korrelation zwischen Helmträgern und Bildungsgrad finden kann.
sitronen
Gast
Ich bin Motorradfahrer, Autofahrer, Fußgänger- und Fahrradfahrer. Alles im Alltag, von A nach B, Einkauf, Arbeit und Ausgang, je nach Strecke und/oder Verfügbarkeit des entsprechenden Fahrzeugs. Im Auto mit Gurt, auf dem Mopped mit Helm und auf dem Fahrrad selbstverständlich auch.
Aus meiner Zivizeit im Krankenhaus ist mir ein Satz eines Arztes in Erinnerung geblieben, der mein Bedauern über die Gesichtslähmung einer 25jährigen nach einem Radunfall ohne Helm mit dem Satz erwiderte: "Tja, ein Billighelm sieht scheiße aus. Ein schiefes Maul aber auch, und das hat die noch 50 Jahre." Eine nachvollziehbare Einstellung, wenn man jedes Jahr zig Leute wieder zusammenflickt, die voller Überzeugung (siehe unten) auf den Radhelm verzichten. Wer diese "Freiheit" voller Überzeugung in Anspruch nimmt, muss eben auch mit den Konsequenzen leben.
Die hier angeführte Pseudofreiheit wird oft mit Argumenten bekräftigt, die in der Eitelkeit und/oder der Faulheit fußen (siehe oben).
Das einzige stichhaltige Argument gegen eine Helmpflicht ist die der beweisbaren Abnahme der Anzahl der Radfahrer direkt nach der Einführung der Helmpflicht in anderen Ländern. Dieses Argument trifft jedoch bei der Helmpflicht, die ja dem Schutz des Einzelnen im Unglücksfall dienen soll, nicht den Kern der Sache; es läuft doch wieder auf die Eitelkeit und Bequemlichkeit des Radfahrers hinaus. Radfahrer müssen vielmehr anderweitig gefördert werden, sollen sie mehr werden. In der deutschen Gesellschaft läuft dagegen vieles andere schon aus der Eitelkeit des Einzelnen falsch, damit zu argumentieren sticht nicht.
Für die Helmpflicht sprechen dagegen die vielen vielen vielen vermeidbaren Kopfverletzungen aus Radunfällen und jeder zerbrochene Helm, der Schlimmeres bei seinem Träger verhindert hat.
Helmut Springer
Gast
Ein relativ guter Artikel zum Thema.
Wirklich gut waere er gewesen, wenn der Autor den Absatz mit dem Glaubensbekenntnis des Unfallchirurgen weggelassen haette. Auch den Schlusssatz "Schaden aber kann der Helm bei einem Unfall wohl kaum." duerfte ein professioneller Schreiber wohl nicht in Unkenntnis der Quintessenz-Funktion des Textabschlusses gesetzt haben.
In der Printausgabe der Sonntaz ist der Artikel uebrigens links oben auf einer Doppelseite. Links aussen daneben Herstellerinformationen zu modischen Helmen, rechts oben daneben eine "ohne Helm waere ich tot und nie mehr ohne!" Anekdote.
Der zustaendigen Redaktion sei die eingehende Lektuere des sehr lesenswerten Artikels ueber unabhaengige Berichterstattung und Qualitaetsjournalismus ihres Kollegen in der gleichen Ausgabe ans Herz gelegt.
Helmut Springer
Gast
@kilometerfresser: Bei RTFs nach BDR-Ausschreibung gibt es keine Helmpflicht.
Die sinnvollste Verhaltensweise bei RTFs ist ansonsten, sich ausreichend weit von sich zu sicher fuehlenden Hobbyradsportlern fern zu halten...
eWolf
Gast
Es fällt auf, dass die Gefahren des Radfahrens praktisch nur im Zusammenhang mit dem Autovekehr gesehen werden. Im Grundsatz geht es aber darum, dass Stürze mit 15 bis 20 km/h, egal wodurch ausgelöst, zu schweren Verletzungen führen können.
Beispiele: Meiner Frau sprang bei einer Fahrt im Wald ein kleiner Stock ins Vorderrad. Sie stieg "über den Lenker" ab. Ergebnis: Ein Ohr bis fast zum Ohrläppchen von einem scharfen Stein abrasiert, stark blutende Kopfwunde, Schlüsselbeinbruch, 3 Wochen Krankenhaus. Damals kamen Helme gerade erst auf.
Jahre später passierte mir (mit Helm) ein ähnlicher Unfall: Kleiner Finger gebrochen, Radiusköpfchen an beiden Ellenbogen angebrochen, minutenlang bewusstlos, Brummschädel, Helm aufgeplatzt. Ohne Helm hätte ich einen Schädelbruch gehabt.
Fazit: Auch wenn's scheisse aussieht und die Frisur zerdrückt: Radfahren immer mit Helm. Man gewöhnt sich dran.
Was ich hier an Gegenargumenten lese, sind genau so dumme Ausreden, wie die der Gurtmuffel.
krake
Gast
Null Toleranz bei den Zensoren der TAZ?!Wo sind wir gelandet, wieder im dritten Reich, in Nazideutschland, oder vielleicht im Stasistaat? Kommentare einfach unter den Tisch fallen lassen, ist vielleicht eine Lösung, aber, ich betone, keine Gute. "Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht."
Alfred Igel
Gast
Da scheinen doch einige den Artikel, den sie kommentieren nicht richtig gelesen zu haben. Dass es keine Nachweis für die Wirksamkeit von Helmen gibt sogar der befürwortende Mediziner zu. Was daran unethisch wäre, Unfallzahlen auszuwerten, erklärt Herr Mülder zwar nicht. Statt dessen wartet er mit subjektiven Einschätzungen nicht repräsentativer Eindrücke auf. Bei der Quantifikation kommt er über "viele" nicht hinaus.
Wie wär's mal mit Zählen und rechnen? Aber dabei sollte man nicht vergessen, die Relation zur geringeren Helmtragequote herzustellen. Bedingte Wahrscheinlichkeit heißt das Stichwort. Wenn er nicht rechnen mag, kann sich Herr Mülder einfach mal die Frage stellen, warum er "viele" (offenbare Unfallbeteiligte) mit kaputten Helmen zu sehen bekommt, wenn nur wenige mit Helm fahren.
ich habe bisher noch keinen Helmradler dazu bewegen können, seinen Helm einmal auf den Boden zu legen und sich darauf zu stellen. Man wolle den Helm nicht beschädigen, er sei schließlich teuer gewesen.
Das spricht sich sehr für die Schutzwirkung dieses Objektes. Es erträgt zwar noch nicht einmal die unbeschleunigte Masse des Fahrers, aber Kräfte, die den Schädelknochen brechen können, löst es mir nichts dir nichts in Wohlgefallen auf. Ist Physik eigentlich kein Schulfach mehr?
Nebenbei: Schauen Sie mal, welche "Schutzwirkung" die Hersteller ihren Wundergeräten attestieren. Es wird immer nur die Durchlüftung, der Tragekomfort und ähnliches beworben. Über die Schutzwirkung lassen sich die Hersteller regelmäßig nicht aus. Sie werden wissen warum.
Igel
Anita
Gast
@Ram
Fuer mich gehoert zum Motorradfahren das Gefuehl von Freiheit dazu. Wer faehrt schon Motorrad um von A nach B zu kommen? Trotzdem muss jeder Helm tragen. Freiheit stirbt mit Sicherheit. So ist das nunmal.
MiDy
Gast
Eine Helmpflicht ist aus den im Artikel genannten Gründen abzulehnen.
Man sollte sich fragen warum ein Helm getragen werden sollte:
Fahre ich so wackelig dass ich einen Sturtz ohne Fremdverschulden befürchte? - Helm auf! keine Frage, besser als das Rad stehen zu lassen.
Fahre ich so Riskant dass ein Sturtz wahrscheinlich ist? Ja auch hier ist ein Helm eine Möglichkeit sich zu schützen.
Fahre ich sicher Rad und befürchte ich von Kraftfahrzeugen über den Haufen gefahren zu werden? Was soll ein Helm da helfen? Wirbelsäule gebrochen - aber Hauptsache mit schweren Hirnverletzungen überlebt. Super Sache so´n Helm!
"Wenn man keinen Helm trägt ist man beim Unfall ja auch mit Schuld" scheint eine weit verbreitete Meinung zu sein und dieser Entwicklung muss Einhalt geboten werden. Stattdessen sollte man so manchen KFZ Führer mal zur Nachschulung bitten, oder bei lernresistenz den Lappen abnehmen. So beugt man sicher Verletzungen vor, nicht nur am Kopf.
Alex Anders
Gast
Ich gebe zu das mich Eitelkeit vom Tragen eines Helmes abhält.
Die ewig gleich aussehenden Helme machen es einem allerdings auch nicht leicht.
Diese grellbunten meist mit fetzig-pfiffigen Farbverlauf verschandelten Raumschiffhelme passen einfach nicht zu meinem Vorkriegs-Miele-Rad, sie passen auch nicht aufs Skateboard, und auch nicht zum Beach-Cruiser, ...
Wieso herrscht beim Helm-"Design" eine solche Monokultur?
spin
Gast
auch wenn ich die argumente gegen helme und helmpflicht teile, muss doch gesagt werden, dass th. bode quatsch redet wenn er sagt:
"Die bloße Existenz von Bürokratie ...ja nachweislich zu immer mehr Vorschriften (führt)."
besonders das "nachweislich" stört mich bei diesem typischen stammtischsatz.
lasst doch bitte eure pseudowissenschaftliche sprache und die "argumentations"weise des übers-knie-brechens und der simulierten unumstößlichkeit. es nervt.
Justin
Gast
Warum Fahrradfahrer mit Helm gerne überfahren werden kann ich mir gut erklären, habe ich heute erst wieder erlebt: Man kann Fahrradfahrer eigentlich in 3 Gruppen einteilen, die "ohne-Helm-Fahrer", die normalen "mit-Helm-Fahrer" und die "Profi-Fahrer".
Die Profi-Fahrer sind die schlimmsten. Diese halten es nämlich für herabwürdigend, auf einer wenig übersichtlichen Überlandsstrecke wo ich wohne und wo Geschwindigkeitsbegrenzung 60 ist bergauf auf dem wunderschönen seperaten Radweg zu fahren und nutzen die Straße.
Aufgrund ihrer Hautengen Kleidung sind diese Radfahrer nämlich der Meinung, sie seien bergauf SCHNELLER als die Autos und müssten daher auf der Straße fahren.
Dass kein Autofahrer, der mit den vorgegebenen 60 bergauf um die Kurve fährt (mit Gegenverkehr) mehr bremsen kann, wenn ein Radfahrer auf der Straße fährt obwohl es einen Radweg gibt, scheint sie nicht zu interessieren.
Auch ich bin lange Rad gefahren (meist ohne Helm) und war mir immer bewusst, dass ich das schwächste Glied auf der Straße bin und bin dementsprechend gefahren, bin einige Male gestürzt, hatte aber NIE einen Unfall mit Autobeteiligung. Wer glaubt, er sei bestens geschützt als Fahrradfahrer und würde von jedem gesehen, könnte insofern also auf sein Vorfahrtsrecht pochen ohne Schäden befürchten zu müssen, ist gewissermaßen auch selbst schuld.
quitte
Gast
Der Auto&Betonlobby wirds "vorne und hinten reingeschoben", wie es so unschön heißt! Jetzt heißt es u m l e n k e n - zugunsten der Radlerinnen und Radler, Radwege müssen Vorrang bekommen und noch verstärkt gebaut werden. Maximale staatliche Förderung für ein innovationsträchtiges Verkehrsmittel (über die Umwelt sprachen wir bereits). Maximale Förderung für junge, kreative Fahrrad-Technik-Entwicklerinnen und Existenzgründer. Dann hat sich das mit der Helmfrage...
quitte
Gast
Der Auto&Betonlobby wirds "vorne und hinten reingeschoben", wie es so unschön heißt! Jetzt heißt es u m l e n k e n - zugunsten der Radlerinnen und Radler, Radwege müssen Vorrang bekommen und noch verstärkt gebaut werden. Maximale staatliche Förderung für ein innovationsträchtiges Verkehrsmittel (über die Umwelt sprachen wir bereits). Maximale Förderung für junge, kreative Fahrrad-Technik-Entwicklerinnen und Existenzgründer. Dann hat sich das mit der Helmfrage...
bENj
Gast
Als jahrelanger MTB- &Rennradfahrer sowie ehem. RAdkurier sehe ich die Diskussion als völlig überflüssig.
Ein Helm kann ernsthafte Kopfverletzungen deutlich in ihrem Ausmaß mindern. Ich kenne Fälle in denen der Helm wirklich eine Lebensentscheidende Funktion hatte!
Von wegen Freiheit und Wind durch die Haare, das Tempo machts :) musst halt schneller fahren dann windet es wieder!
Um ehrlich zu sein, habe ich, obwohl ich Helmbefürworter bin, im Straßenalltag auch seltenst einen an, wobei gerade im Stadtverkehr das Tragen eines Helmes am aller sinnvollsten ist, da man gerade im Stadtverkehr am exponiertesten gegenüber den Autos ist!!!
so for...
übrigens, vielleicht gibt es ja auch in deiner Stadt jeden letzten Freitag im Monat eine critical mass? für den der es nicht kennt, einfach mal googln
Yadgar
Gast
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Fahrradhelme eigentlich nur bei trockenem Wetter und Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad benutzbar sind - ist es kälter, zieht es durch die Belüftungsschlitze (desgleichen wird man durch diese Schlitze auch nassgeregnet) und man fährt auf jeden Fall mit Mütze besser; ist es wärmer (und knallt womöglich noch die Sonne auf einen runter) ist man vor allem bei dunkleren Helmen recht bald nahe am Hitzschlag. Fazit: Helme sind eigentlich für Gelegenheitsradler gedacht - und die wiederum sind so unsicher auf dem Rad, dass sie ohnehin einem höheren (Kopf-)Verletzungsrisiko ausgesetzt sind als erfahrene Radfahrer.
Max
Gast
Leider muß ich feststellen, dass Eitelkeit und das Abschalten des Sachverstandes beim Fahrradfahren immer noch überwiegen. Ich arbeite in einer neurologischen Rehaklinik, bei der Schädel-Hirn-Traumata gleich nach Apolexie eine große Rolle spielen. Ca. 20% der SHT sind durch Fahrradstürze verursacht worden, 90% dieser 20% sind unter 35 Jahre alt und trugen während des Ereignisses keinen Helm. Erst vor kurzem, drei Tage vor der Geburt seines Sohnes, stürzte ein Mitarbeiter sehr schwer mit seinem Fahrrad, er zog sich Prellungen und Schürfwunden zu. Sein Helm war nach dem Sturz mit tiefen Beulen und einem Riss durchzogen. Hätte er keinen Helm getragen, so hätte er die Geburt seines Sohnes nicht mitbekommen, weil er dann bei uns auf der Intensivstation liegen würde. Leider stelle ich heufig fest, dass erst nach einem schweren Unfall und dann nur wenn der Patient wieder rehabilitiert wurde (was nicht immer der Fall ist), die Erkenntnis beim fahrradfahren einen Helm zu tragen, eingesehen wird. Aber es gibt auch Unbelehrbare. Seit ich in der Klinik arbeite trage ich beim fahrradfahren einen Helm. Gestern hatten uns, währen einer Fahrradtour, andere Fahrradfahrer verspottet, nur weil wir einen Helm trugen. Ausschließlich junge Fahrradfahrer ohne Helm. Es lebe die Eitelkeit, den die sichert meinen Arbeitsplatz.
Mogger
Gast
Ich stimme dem Artikel in nahezu allen Punkten überein. Ich bin Helmträger aus Überzeugung, bin aber ebenfalls aus den oben genannten Gründen gegen eine allgemeine Helmpflicht. In einer Ritterrüstung wäre ich im Straßenverkehr auch besser geschützt, aber was hilft diese gegen das Fehlverhalten der Unfallgegner No. 1 - dem Autofahrer? Die Sicherheitsfrage beim Opfer abzuladen, halte ich für sehr fragwürdig.
Was mir aber wirklich negativ aufstößt, ist die Forderung nach einer defensiven Fahrweise. Ich fahre also als Radfahrer sicherer, wenn ich mich an den Randstein schmiege, immer auf meine Vorfahrt verzichte und dem motorisierten Verkehr die Fahrbahn überlasse? Nein, denn der sicherste Ort für das Fahrzeug Fahrrad ist der für Fahrzeuge vorgesehene Verkehrsraum. Wenn ich mich völlig legal auf der Straße breit mache, kann man mich an kritischen Engstellen nicht überholen/schneiden/ausbremsen, wenn ich auf meine Vorfahrt verzichte, erwartet es der Autofahrer beim nächsten Mal dann automatisch vom Radfahrer und auf der Straße gefährde ich keine Fußgänger und werde besser gesehen als auf einem kombinierten Fuß- und Radweg.
Marianne D
Gast
Eine generelle Regelung halte ich nicht für richtig.
Es macht einen Unterschied, ob jemand beispielsweise regelmässig innerstädtisch mit dem Fahrrad zur Arbeit / Schule pendelt, oder nur sonntags über die Feldwege radelt. Eben an diese Umstände sollte die Entscheidung für oder gegen den Helm angepasst sein, und nicht über Statistiken, die ein marginales Stück mehr Sicherheit versprechen.
Der Vergleich mit der Gurtpflicht ist völlig unangebracht.
Tüdelüt
Gast
Karsten Mülder und "Fachmann"? Ist das derselbe, der in seinen Texten auf seiner Webseite keine logische Begründung für Helme angibt, sich dafür aber auf die Missionarin Ellen Haase bezieht? Die wiederum stellt ihre unwissenschaftliche Meinung über Statistiken und Untersuchungen.
Karl Winkler
Gast
Ich trage keinen Helm beim Autofahren, beim Treppensteigen, beim Duschen, beim Zu-Fuß-Gehen ... Das sind alles Tätigkeiten mit höherem Verletzungsrisiko für den Kopf. Warum sollte ich dann ausgerechnet beim Radfahren einen Helm tragen? Und wieso fordert eigentlich niemand Rettungswesten in Bädern, an Seen und Küsten? In D-land ertrinken mehr Menschen, als Radfahrer im Straßenverkehr getötet werden.
Nightkrider
Gast
Eigene Beobachtungen haben gezeigt, dass behelmte Radler es häufig an der nötigen Aufmerksamkeit fehlen lässt.
Manche Kopfverletzungen mögen verhindert werden, die Zahl der Hals und Beinbrüche dürfte bei diesen Designopfern aber umso höher sein.
MattF
Gast
@ Sandra
Man könnte jetzt zynisch werden und sagen, vielleicht sollte man wenn die Mädesl bereits mehrere Male gestürzt sind mit ihrem Helm, den Mädels vielleicht mal gescheit Radfahren beibringen oder die Räder so warten, dass damit nichts passieren kann aber dann fühlt sich Frau natürlich gleich auf den Schlips getreten.
Ich fahre jetzt seit ca. 37 Jahre Fahrrad und auch sehr viel (mehrer tausend km im Jahr) und ich bin zugegebenermassen 1 mal auf den Kopf gefallen, als Kind aber nie und meine Kinder auch bis jetzt nicht nicht.
Was sagt uns das jetzt?
Nichts!
Individuelle Erfahrung bringt hier garnichts, der ADFC sagt ja: Wer Helm tragen will soll das tun und ich sehe das genauso, bringen tut es nur nichts und unverschämt wird es für mich, dass man anderen Menschen die keinen Helm tragen, mit guten Gründen, das Denken absprechen will.
Michael Bacher
Gast
Oh Gott, jetzt fahre ich schon viele Jahre mit Helm und muss nun lesen, dass die Dinger idiotisch aussehen und einem das Gefühl von Freiheit rauben :-D. Nun ja, wenn man durch die Gegend schleicht, mag das ja zutreffen, bei sportlicher Fahrweise ist ein Helm jedoch unverzichtbar und nach kurzer Gewöhnungsphase in keinster Weise störend.
christian oelte
Gast
Tja Herr Bode,
ich sah das genauso wie Sie: Fahrradfahren ist umgesetzte Freiheit in der Fortbewegung , und jegliche Beschränkung ist ein Angriff auf eben diese...
Ich sagte immer: "Sollen doch die Stärkeren abrüsten statt die Schwächeren aufrüsten".
Bis zum 13.09.2008 . Da fuhr ich mit meinem Rad den gewohnten Weg von der Arbeit nachhause (ich bin seit über zwanzig Jahren Berufspendler zwischen Mainz und Wiesbaden, besaß in meinem Leben ein Dreivierteljahr lang ein Auto...) und wurde jäh von einem rückwärtig aus der Parklücke zurückstoßenden Pkw gestoppt. Ohne Helm half nur noch die Rolle vorwärts über den Kofferraum, das Fahrrad demolierte interessanterweise ein Rücklicht des Wagens, blieb aber ansonsten ganz. Ich trug nur mehrere schmerzhafte aber ungefährliche Prellungen davon...
Seitdem glaube ich zwar immer noch nicht an (Schutz)Engel, habe mir aber direkt einen Helm zugelegt. Diesen trage ich seither zwar nicht mit Freude, aber in dem Bewußtsein, so meine Freiheit doch etwas besser schützen zu können.
Lenklagerspiel und Speichenbruch,
Christian Oelte
Chrischan
Gast
Mein Kopf wurde noch nie in Mitleidenschaft gezogen.
Ist wahrscheinlich auch eine Frage des Fahrverhaltens. Wer unbekümmert auf dem Radweg fährt ohne auf die umgebenden Autos achtet, fährt auch dagegen und stößt sich seinen Kopf. Eigenunfälle lädiere ich mir eigentlich nur die Extremitäten,wenn das Velo abschmiert. Man sollte sich die 10 Gebote des sicheren Radfahrens verinnerlichen und nach denen handeln.
Radwege benutzen sollte man vermeiden! Sobald eine Straße oder Ausfahrt diesen quert, wirds gefährlich
Randbemerker
Gast
Kia ora,
also ihr Helmverweigerer hört euch in etwa so intelligent und rational an wie damals mein alter Herr als er gegen den Sicherheitsgurt im Auto wetterte.
Aber für Euch gibt es eigentlich auch ne einfache Lösung: alle die die Freiheit ums Haupt wehen haben wollen bezahlen eben die Folgekosten ihres Unfalles selber. Ach, das ist mal wieder faschistoid und es mangelt Euch an Kohle dafür. Wie dumm aber auch.
Oh und noch ne nette faschistoide Idee, unbehelmten Radfahrern und deren Familien könnte alternativ auch das Wiederspruchsrecht gegen eine Organspende im Falle des fahrradbedingten Hirntodes verwegert werden. So könnte eine gesellschaftliche Kompensation für irrationales Verhalten erfolgen.
Nur so am Rande bemerkt eben...
dielendieb
Gast
Auszug aus der Straßenverkehrsordnung:
"§ 1 Grundregeln
(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
(2) Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, daß kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird."
Diesen ganzen Sicherheitsfetisch könnte man sich sparen, wenn sich einfach jeder an diese simplen, banalen Grundregeln hielte, die völlig zum Überfluss in Gesetz gegossen stehen, sollten sie eigentlich doch eigentlich von selbst verstehen.
Lord Helmchen
Gast
Meine Ex hatte mal einen frontalen Kopfsturz auf eine Bordsteinkante, Ihr Helm war gebrochen, Sie kam fast unverletzt davon... Entscheidet selber, ob Ihr einen Helm tragen wollt, ich tue es jedenfalls.
Rod
Gast
Betrachten wir einmal die Statistik:
1. Jedes Jahr versterben genauso viele Leute an Kopfverletzungen bei Bettstürzen, als Fahrradfahrer bei Unfällen.
2. Weiterhin sterben jedes Jahr 10 mal so viele Menschen durch Kopfverletzungen bei Treppenstürzen.
Was ist das Fazit daraus?
Das Risiko an einer Kopfverletzung zu sterben ist im Bett also genauso hoch wie auf dem Fahrrad, beim Treppensteigen 10 mal so hoch. Wenn eine Helmpflicht fürs Fahrradfahren eingeführt wird, muss konsequenterweise auch eine Helmpflicht fürs Liegen im Bett und fürs Treppensteigen eingeführt werden.
Jörg
Gast
Nach einem Sturz vom Rad, hatte ich vor ein paar Jahren eine schwere Gehirnerschütterung, weil die Bordsteinkante leider härter war, als mein Kopf ohne Helm.
Fairfis
Gast
Es gilt unbedingt zwei Dinge zu unterscheiden:
a) Natürlich ist das Tragen eines Helms im Falle eines Unfalls von Vorteil. Umso länger die zurückzulegende Strecke, umso höher das Gefahrenpotential (Viel befahrene Landstrasse, Bergtour, Hohe Eigengeschwindigkeit usw.) umso sinnvoller ist es, einen Helm zu tragen.
b) Die Helmpflicht ist jedoch ein ganz anderer Schuh. Er reduziert nachweislich den Gebrauch von Fahrrädern durch die Bevölkerung (Unter anderem, weil der Helm, nicht wie der Sicherheitsgurt des Autos, einfach beim Gefährt gelassen werden kann, sondern nach der Fahrt mitzuschleppen ist). Weniger Radfahren aber ist schlecht, für die Leute dies weniger tun und für alle anderen dazu.
Daraus lässt sich nur eines folgern: Der Gebrauch von Fahrradhelmen sollte weiterhin gefördert werden, unter anderem sollten öffentliche Einrichtungen mit viel Publikumsverkehr (Bildungsstätten, Museen, Ämter usw) Arbeitgeber usw. einfache Möglichkeiten zur Deponierung (und zur Ausleihe!) von Fahrradhelmen zur Verfügung stellen. Auch die Aufklärung von Schulkindern ist sicher sinnvoll. Die Einführung einer Helmpflicht aber sollte abgelehnt werden, die Parallele zum Sicherheitsgurt sticht keinesfalls. Schön wärs ja gewesen, wenn der Gebrauch von Autos durch das Gurtobligatorium zurückgegangen wäre, dem ist aber nicht so.
Jon
Gast
Lieber Ram,
Ihre Schlussfolgerung, das Gefühl der Freiheit sei hier zerstört worden, empfinde ich als gewagte Vermutung. Ich denke eher, dass die negativen Auswirkungen auf die Frisur bei vielen pubertierenden Jugendlichen zur Abschreckung führten.
Gruß,
Jon
ohno
Gast
Ach ja, die Fahrradhelme. Wieder mal eine Verantwortungs-Verlagerungs-Diskussion. Wie wäre es denn mal, wenn die Damen und Herren Autofahrer in Anwesenheit eines Fußgängers oder Radfahrers mal so fahren (oder parken), dass dem nix passiert. Schwupps - kein Mensch würde sich mehr Gedanken über diesen Helmschwachsinn machen.
Ist aber ja einfacher, zu fordern, dass die Gefährdeten sich schützen, als als Gefährder mal kürzer zu treten.
Radwege sind übrigens genauso falsch wie Helme.
Klaus Hermann
Gast
@Sandra Schill
Wenn meine Söhne "des öfteren" ihre Köpfe nur mittels Fahrradhelm vor Schlimmerem bewahrt hätten, würde _ich_ mir ernsthaft Gedanken über die _Ursachen_ derartiger Vorfälle machen.
Sascha Helm
Gast
Seitdem ich gesehen habe, dass ein Arbeitskollege (leitender Angestellter) regelmäßig ganz drahtig in voller Montur inklusive Helm ins Büro kommt ist bei mir die Helmschwelle erheblich gesunken und ich nutze den auch regelmäßig, außer auf ganz kurzen Strecken. Inzwischen wundere ich mich über die energischen Helmverweigerer. Denn genauso wie man sich längst selbstverständlich im Auto anschnallt wird auch der Helm ganz schnell etwas ganz normales. Warum auch nicht?
Martwit
Gast
Toll, der Vorspann. Wo wird denn nun bewiesen, dass Fahradhelme nichts nützen? Einziger Hinweis ist die Studie, dass sich Kopfverletzungen, wenn sie denn auftreten, von Helm- und Nicht-Helm-Trägern nicht signifikant unterscheiden. Hat dabei jemand untersucht,ob der Helm richtig saß, und wo genau war die Kopfverletzung? Unterkiefer durch? Da hilft kein Helm. Und wer hat die Unfälle erfasst, bei denen der Träger dank Helm erst gar nicht in die Klinik musste? Auch schön die Hinweise, dass ein Helm nicht "zuverlässig" schützt und AutofahrerInnen weniger Abstand halten (1-Mann-Studie). Für praktisch jede Sicherheitsvorrichtung gilt, dass sie nicht immer hilft und zur Sorglosigkeit verführen kann. Also was tun: Sicherheitsgurte weglassen, Geländer abschrauben, Feuerlöscher verschrotten, weil dann die Leute besser aufpassen?
Ich fahre mit Helm und bin schon so alt, dass ich die Debatten um die Gurtpflicht miterlebt habe. Und es waren die gleichen Argumente: Welcher richtige Mann trägt Hosenträger? Meine Freiheit beim Fahren ist behindert! Ich kenn da einen Unfall, da hat der Gurt nichts genützt...Das selbe Gesabbel, und heutzutage gibt es tatsächlich Leute, die Autofahren auch mit Gurt genießen und keinen Gedanken daran verschwenden, ob der Gurt ihren Sexappeal einschränkt.
@Ram & Bode: Auch wenn der Helm sich erst mal komisch anfühlt. Es ist reine Gewohnheitssache, und das Gefühl von Freiheit kommt zurück, wenn man erst merkt, dass man viel weniger komische Blicke und Kommentare erntet, als man glaubt. Diese Angst steckt nämlich meistens hinter den Freiheitsgefühlen. Und als richtiger Kerl/ souveräne Frau sollte man soviel Rückgrat haben, die paar Idioten/Idiotinnen zu ignorieren, die sich darüber mokieren. Das Argument "idiotisches Aussehen" kann im wahrsten Sinne des Wortes "hirnrissig" wirken.
Ach ja und zum Transport: Es gibt kleine, preiswerte Fahrradrucksäcke, bei denen man den Helm einfach in einem Netz verstauen kann. Funktioniert prima.
pompidou
Gast
hallo,
vielleicht mal weniger generelle bevormundung aller gesellschafts und alterschichten, sondern förderung der eigenverantwortung in allen bereichen. dann löst sich das helm problem, - zwang oder nicht - , von selbst.
mit nachzudenkenden grüssen
pompidou
Maxwellscher Dämon
Gast
Nützlichkeit von Fahrradhelmen hin oder her, die Preise sind vollkommen überzogen. 60 Euro oder mehr für eine löcherige Kunststoffschale mit Hartschaumfüllung sind eine Frechheit. Und wie wollen die Hersteller Preisunterschiede von Faktor drei für ein und dasselbe Modell bei verschiedenen Händlern erklären?
Elrohir
Gast
Schaden kann der Helm bei einem Unfall kaum - richtig. Das gilt allerdings auf für Fußgänger. Noch immer sterben viel zu viele Menschen, insbesondere Kinder, als Fußgänger im Straßenverkehr. Eine Helmpflicht für Fußgänger würde bestimmt in dieser Hinsicht nicht schaden. Auf dem Bau ist das schon eine Selbstverständlichkeit.
Nein, ich bin natürlich nicht, wie wohl nahezu alle Menschen, für die Einführung der Fußgängerhelmpflicht, aber man muss sich klar machen aus welchem Grund: ab einem gewissen Risiko gewinnt beim Tradeoff zwischen Sicherheit und Bequemlichkeit der Komfort! Und die gleiche Argumentation gilt auch für Fahrradfahrer. Der geringe Sicherheitsgewinn mag existieren, aber rechtfertigt den Aufwand nicht: verschwitzte Haare, wohin mit dem Helm beim Einkauf, er ist lästig, hässlich, einengend, bei Kälte passt keine Mütze, bei Regen keine Kapuze, etc. pp.
Jörg Dähn
Gast
Ohgottogottogott! Ihr wisst ja nicht, was für leidenschaftliche Diskussionen ihr mit so einem Artikel lostretet, wenn erstmal die Anti-Helm-Liga und die Pro-Helm-Liga aus dem Usenet hiervon hören.
Martin
Gast
An Ram:
Entfremdung? Also bitte. Dann runter vom Rad, Schuhe und Kleidung aus und ab in den Wald.
DAS Argument ist doch laecherlich.
An Thomas:
Ab mit dem Licht vom Rad, ist doch auch nur ne Erfindung von kontrollwuetigen Buerokraten. Solange einen kein Auto blendet sieht man auch in Neumondnaechten locker genug fuers Radfahren. Und wo man den am Zielort laesst den Helm? Da wo's Fahrrad ist. Einfach mit einschliessen. Und ich fahr mit meinem Rad auch so schnell im Schnitt wie das gemeine Mofa...
Gerhardt Tisch
Gast
Ist doch aufschlussreich, wie sich der Unfallchirurg Karsten Mülder freiwillig als Wissenschafts-Laie outet: Er kann fälschlich keinen Unterschied erkennen zwischen der erwiesenen statistischen Schutzwirkung gegen schwere und tödliche Verletzungen von Auto-Gurten - und der nicht erwiesenen statistischen Schutzwirkung von Styropordeckeln gegen schwere und tödliche Verletzungen.
Dummheit
Gast
wird man nicht schlauer und sie kommt auch vor dem Fall. Ich bin seit langer Zeit im Krankenhaus an vorderster Front tätig und kann sagen, was ich an Fahrradhelmen für Zerstörungen sah, das will ich mir nicht am Kopf vorstellen, denn die kenne ich auch. Ist doch abolut logisch: der Helm fängt Energie ab, indem er kaputt geht. Wer das bezweifelt ist einfach ein Idiot. Und wer keinen trägt ein Egoist, der denkt, das die Allgemeinheit ja ruhig die gigantischen Kosten tragen kann, die ein unbehlmter Unfall verursacht. Außerdem Leute, als Apalliker auf einer Pflegestation liegen - vieleicht bei Bewusstsein ohne Muskelfunktion - das stellt Euch mal nichts solustg vor.
Mark
Gast
Hallo Frau Schill,
vielleicht sollten Sie sich mal Gedanken machen wieso Ihre Soehne so oft auf den Kopf fallen? Vielleicht sollten die beiden einfach mal ihr Hirn einschalten und ordentlich Rad fahren. Sie sollten da mal Grundsatzdiskussionen mit Ihren Sproesslingen fuehren. Die Koepfe sind es wert!
alabasta
Gast
Liebe Radfahrer, die mit Helm auf dem Bürgersteig unterwegs sind: bitte daran denken, dass die Fußgänger sehr oft keinen Helm tragen. Danke.
Iris Grzeschiczek
Gast
Ich fahre mit meinem Rad täglich zur Arbeit (10km entfernt), mit Helm würde ich sicherlich seltener fahren. Im Sommer ist es unter dem Styropor zu heiß, im Winter zu kalt (Mütze drunter passt nicht), bei Regen zu löcherig und wenn sich dann mal etwas Brummendes in den Helm verirrt, dann wird es wirklich lustig. Daher fahre ich seit fast 50 Jahren ohne Helm.
Wer mit seinem Rad über Stock und Stein fährt sollte lieber einen Helm aufsetzen, das ist ähnlich gefährlich wie bei der Skiabfahrt. Ich sehe mich mit meinem Radfahren auf Straße und Wegen aber eher wie ein Skilangläufer und denen will man ja auch keinen Helm aufschwatzen.
Thorsten Thamm
Gast
Ich verstehe die Helmpflichtbefürworter nicht, die so viel religiösen Eifer an der Tag legen, anderen ihr Heil zu bringen. Es ist doch nicht verboten, einen Helm aufzusetzen, sie können ihn sogar den ganzen Tag aufbehalten, denn schließlich kann man auch als Fußgänger furchtbar stürzen oder überfahren werden! (Ja ja, ich kenne da jemanden, der auf einem Bahnsteig ... böse Kante ...)
Auffällig ist mir, dass inzwischen bei Unfällen mit Hinweis auf den nichtgetragenen Helm zumindest eine Mitschuld grundsätzlich dem Radfahrer zugeschoben wird.
truckerchen
Gast
@Rm
Die Thesen "Freiheit" und "Lebenswert" gab es auch bei der Einführung des Sicherheitsgurtes beim Auto. Sie schnallen sich also auch nicht an?
krake
Gast
Warum so lange bis der Kommentar vielleicht erscheint? Wo liegt das Problem?
Schussentransparenz
Gast
Die Kernaussage ist doch: je mehr Radfahrer, desto sicherer.
Hier einmal ein Beispiel, anhand einer Akteneinsicht, aus dem scheinbar ziemlich verfilzten Oberschwaben auf einen Vorschlag Schutzstreifen für Radfahrer an einer Ortsdurchfahrt mit 5000 Fz/Tag (viele Lkw, 150 PS Ackerschlepper). Auch so läßt sicher verhindern dass Radfahrer auf der Strasse sind:
Mail von J Egg. an M. B. mit cc an E. Dreh. 19.07.2010 11:55
Aus Sicht der PD Biberach ist eine Anlegung von Schutzstreifen beidseitig nicht möglich, da die hierzu notwendige Fahrbahnbreite nicht gegeben ist. Ein evtl.auf Grund der Fahrbahnbreite (wäre noch zu prüfen) möglicher Angebotsstreifen darf jedoch auch von Kraftfahrzeugen bei Bedarf (Gegenverkehr) befahren werden und dürfte kaum verkehrsberuhigende Wirkung entfalten.
Zudem ist eine Notwendigkeit für den Radverkehr nicht ersichtlich, da der Radverkehr von und nach Bad Schussenried vorrangig über die Meinrad von Au Strasse/Torgasse (Gemeindestrassen) abgewickelt wird und auch der Radverkehr von und nach Schwaigfurt, sowie von Aulendorf vorrangig Nebenwege entlang der Bahnlinie/Schussentalweg benutzt
Mail von E. Dreh. am 22.07.2010 an M. B., cc J Egg. Hallo ...,
unter Bezugnahme auf unser heutiges Telefonat wird von der Strassenverkehrsbehörde folgende Stellungnahme abgegeben:
Ein Schutzstreifen für Radfahrer wird von der Verkehrsbehörde nicht empfohlen. Die Radfahrer sollten am rechten Fahrbahnrand der L284 als vollwertige Verkehrsteilnehmer fahren. Es wird bei dieser Lösung eine größere Verkehrssicherheit für Radfahrer gesehen. Der Kraftfahrtzeugverkehr muss dann die Radfahrer regelrecht überholen und zwar nur bei entsprechenden Sichtverhältnissen. Eine Notwendigkeit für einen Schutzstreifen für Radfahrer wird nicht gesehen, zumal in der OD Otterswang nur sehr wenige Radfahrer unterwegs sind. Auch weist die OD Otterswang ein vergleichweise geringes Verkehrsaufkommen auf.
Schutzstreifen für Radfahrer wären im Fall der OD Otterswang kein Mittel zur Verkehrsberuhigung, da nach den bisher vorliegenden Messergebnissen kein Geschwindigkeits und Lärmproblem besteht. Durch die Anlage eines Schutzstreifens für Radfahrer würde sich ein Parkverbot in der gesamten OD Otterswang ergeben. Es wird davon ausgegangen, dass dies den Anwohnern der OD Otterswang nicht bewußt ist und die Möglichkeit, zu parken wichtiger ist, als die Anlegung eines nicht nötigen Schutzstreifens für Radfahrer.
Mit freundlichen Grüßen, E. Dreh.
Mail von M. B. am 28.07.2010 an I. mit cc: Men. und Mel. eine Verkehrsschau war nicht erforderlich. Ich habe hinsichtlich der Schutzstreifen in der OD Otterswang eine Stellungnahme der Strassenverkehrsbehörde und der Polizeidirektion Biberach eingeholt. Die für die Anordnung von Schutzstreifen zuständige Strassenverkehrsbehörde und auch die Polizeidirektion Biberach sehen keine Notwendigkeit für die Anlegung von Schutzstreifen. Auch besteht nach Aussage der Strassenverkehrsbehörde in der OD Otterswang kein Geschwindigkeitsproblem. Entsprechend der Richtlinie (FGÜ 2001) werden Fussgängerschutzanlagen bei einem Verkehrsaufkommen von >450 Kfz/h und >150 Fussgänger in der Spitzenstunde enpfohlen. Diese Einsatzkriterien werden in der OD Otterswang nicht erfüllt. Querungsprobleme sind nicht bekannt. Eine Notwendigkeit für eine Fussgängerschutzanlage ist auch hier nicht ersichtlich. Ich werde heute noch die Akten und die Stellungnahme Ihnen schicken.
Aufgrund eines schriftlich vorliegenden Beschlusses des Kreistages in Biberach werden stationäre Geschwindigkeitsmessanlagen in den Orten des Landkreises nicht eingesetzt/nicht erlaubt. IN der Konsequenz heisst das, zwischen Freitag abend 20 Uhr und Montag 8 Uhr kann jeder minderbemittelte mit Vollgas durch die Orte rasen.
Werden Fahrzeuge am Strassenrand zur Beruhigung eingesetzt, so passiert seitens der Polizei noch nicht einmal etwas wenn die in ihrer Freiheit eingeschränkten Kraftfahrzeuglenker dauern hupen.
Für den Kernort Schussenried hat sich der Stadtrat eine Umgehungsstrasse gebaut. Die ehemalige Ortsdurchgangsstrasse wird auf Tempo 20 beruhigt. Lkw wurde ausgesperrt. Hierzu kamen Landesmittel vom Ministerium Gönner von ca 2 Mio und jetzt nochmals 1,5 Mio. Die Anwohner der jetzt auf Tempo 20 beruhigten Strasse bezahlen nichts.
Fahrradfahrer
Gast
Ich denke ein Apekt den man bei der Helmpflicht nicht vergessen sollte ist der des sich lächerlich fühlens.
Auch wenn es heute kaum noch fassbar ist gab es durchaus Zeiten wo sich Menschen in Deutschland lächerlich fühlten wenn sie eine Sicherheitsgurt anlegten.
Eine Vorstellung die heutzutage absurd wirkt.
Gäbe es eine Helmpflicht für Fahrradfahrer könnte durchaus der selbe Effekt eintreten.
Gepaart mit einer Imagekampagne für Helme würden diese Etwas normales das niemand mehr peinlich fände und man könnte ganz normal einen Helm anziehen.
Oder fühlt ihr euch im Auto eingeschränkt weil ihr einen Gurt anlegt?
Lasse Wahlström
Gast
Hier wird mindestens zwei Sachen mit einander vermischt. Ihr Gehirn wird nicht weniger verletzlich durch Volgen von politischen Massnahmen. Besuchen Sie mal ein Rehab-Klinikum.
Frank Stevens
Gast
Als Niederländer habe ich mich immer über die Fahrradhelme amerikanischer und deutscher Touristen hier in Amsterdam gewundert. Es fiele den meisten Niederländern nicht im Traum ein, einen Helm zu tragen. Fahrradfahren lernt man sozusagen mit der Muttermilch. Allerdings sind Fahrradwege neben den Hauptstraßen hier selbstverständlich und seit Jahrzehnten Bestandteil der Straßenplanung - nicht so in Amerika oder Deutschland.
Trotzdem sehe ich, daß auch hier in letzter Zeit immer mehr Kinder einen Helm aufgesetzt bekommen. Das scheint mir eher eine Folge schleichender Amerikanisierung und Mediatisierung (oder Massenangst), so wie auch anderen Bereichen der Gesellschaft.
Vielleicht sollte jeder selbst entscheiden, ob er einen Helm tragen will. Eine gesetzliche Helmpflicht scheint mir nur nützlich für die Hersteller.
Hauke Haien
Gast
@sandra schill: Ihr Beitrag unterstellt, dass Menschen, wie ich, die ganz bewußt OHNE Fahrradhelm fahren, das Hirn nicht einschalten. Eine ziemliche Frechheit! Ob die Styroporhütchen bei Ihren Söhnen tatsächlich "Schlimmeres" verhindert haben, sei mal dahin gestellt, aber fest steht, dass diese "Helme" offensichtlich nicht viel aushielten und mehrfach ersetzt werden mussten. Vermutlich wäre es sinnvoller nicht in Modeartikel, sondern Hirnschmalz in die sichere Beherrschung der Fahrzeuge durch die Kinder zu investieren. Es ist natürlich einfacher, das soziale Gewissen nach dem Motto "Ich hab doch alles für die Sicherheit meiner Kinder getan" mit dem Kauf eines Styroporhütchens zu beruhigen. Meine Kinder wurden durch das NICHTTRAGEN eines Melonenkörbchens beim Radfahren gar nicht erst zur Risikokompensation verleitet - dafür habe ich ihnen lieber den richtigen Umgang mit der Vorderradbremse als Betriebsbremse beigebracht.
--
Zu meiner Jugendzeit gab es noch keine Fahrradhelme. Die Rad fahrenden Kinder sind damals weggestorben, wie die Fliegen! Nur sehr wenige von uns haben die 50er und 60er Jahre überlebt...
Grandelbart
Gast
Hallo,
fahre auf niedrigen Amateurniveau Rennrad.
Ich habe aufgehört zu zählen wie oft mir schon der Helm die Rübe vor Schaden bewahrt hat.
Das Autofahrer weniger vorsichtig mit Fahrern in voller Montour umgehen kann ich bestätigen.
Stark befahrene Straßen sollte man prinzipiell vermeiden auch als erfahrener Fahrer.
Am Anfang war mir der Helm sehr unangenehm was sich aber mittlerweile umgekehrt hat.
Wenn ich temperaturbedingt mal ohne fahren muss weil er nicht über die Mütze passt fühle ich mich unwohl.
Ein hochwertiger Helm ist stabil und gut belüftet, schützt aber auch vor der Sonne. Einer meiner Helme hat ein Visier,
es hält gut Mücken ab wenn es notwendig ist.
Auch das ästhetische Argument kann ich nicht nachvollziehen, wenn man fährt will man ja schließlich keinen Schönheitswettbewerb gewinnen.
Wind in den Haaren stört beim schnellen Fahren eher, aber wenn es mal sein muss kann man ja bei langsamer Fahrt auf einem einsamen Radweg sich das Vergnügen kurzzeitig gönnen.
Ich bin ebenfalls gegen eine Helmpflicht, ist es doch Jedermanns eigene Entscheidung wie er fahren möchte.
Man sollte aber wenn man es im Straßenverkehr so handhabt auch an die Autofahrer denken.
Die müssen nach einem schweren Unfall mit Kopfverletzung mit ihrem Gewissen ja weiterleben.
Grüße, der Grandelbart
AdolfOchs
Gast
Die Ausländer rauswerfen, dann löst sich das Problem verletzter Radfahrer automatisch. Es sind nämlich Fahrer aus den Armutsländern, die schlimme Radunfälle verursachen!! Das wird aber von unserer Regierung geheim gehalten!
Flipper
Gast
"Auch unabhängig von der Entscheidung für oder gegen einen Helm kann man seine individuelle Sicherheit erhöhen - indem man [...], defensiv fährt[...]"
Stimmt nur bedingt: Allzu defensives Fahren ist u.U. unfallträchtiger, denn die Erfahrung lehrt, dass Autofahrer häufig jeden gegebenen Spielraum gnadenlos ausnutzen, um nicht für eine Sekunde runter vom Gas zu müssen, so dass etwa sehr weites Rechtsfahren zwecks Platzmachen zum Überholtwerden gefährliche Überholmanöver oft eher befördert.
Uwe Aschenberg
Gast
"insgesamt ging die Zahl der Rad fahrenden Jugendlichen innerhalb von zwei Jahren um fast"
Da hab ich aufgehört zu lesen. Typisch Links, hab ich gedacht, staatstreu bis zur Verblödung: Zahl der Rad - Was? - fahrenden - ach so: radfahrenden.
Ihr luschigen Idioten, das ist ein Partizip benutzt als attributives Adjektiv. Deshalb klein und zusammen. daran ändern auch Eure Zentralkomitees nichts.
Habe fertig. Nie wieder TAZ.
Meine techtschriebfahler liegen am iPad.
Mensch
Gast
"Trotzdem waren in beiden Gruppen gleich schwere Verletzungen vorhanden"?
Mal drüber nachgedacht, dass die, die nen Helm trugen und trotzdem verletzt waren, den Sturz ohne Helm vielleicht nicht überlebt hätten?
Unterschiedlich schwere Unfälle mit unterschiedlicher Schutzkleidung lediglich aufgrund ähnlicher Verletzungsgrade gleichzusetzen, ist nicht so kluk, liebe taz.
CARS=TERRORISTS
Gast
Auf die simpelste Lösung kommt natürlich keiner: AUTOS VERBIETEN!
Schon Hessens Koch forderte "sichere Strassen" und sichere Strassen gibt's halt nur ohne Autos.
Die Wahrscheinlichkeit für Radler, spielende Kinder, Oma und Opa und Hunde auf Tod, Rollstuhl oder Gemüsebrei als Hirnpampe sinkt um 99%!!!
Die Erlaubnis zum Automobil ist §129a Terrorismus, der Verkauf und Handel von Benzin Beihilfe zum Massenmord!
Idrian Thornson
Gast
Ich bin absolut gegen eine Helmpflicht,- nicht allein deshlab, weil es meine beiden Kinder bisher schafften (18 Jahre lang!) ohne Kopfverletzung Fahrrad zu fahren. Mir ist es übderdies schon 42 Jahre gelungen.
Meines erachtens geht die größte Unsicherheit beim Fahrradfahren von den Fahrradfahrern selber aus: Selten habe ich Verkehrsteilnehmer erlebt, die sich anderen gegenüber derart egoistisch und gefährdend verhalten haben. Mit vollem Tempo durch eine Tram-Haltestelle, über rote Ampeln oder auf dem Bürgersteig zu fahren, erscheinen diesbezüglich nur als Margnalien:
Was fehlt ist also kein Helm, sondern die Pflicht zum Fahrradführerschein und ein Nummernschild/Kennzeichen für Fahrräder!
Und sobald die Damen und Herren Fahrradfahrer irgendwann einmal verinnerlicht haben, dass sie sich im öffentlichen Straßenverkehr vorrausschauend und vorsichtig zu bewegen haben, wird es auch weniger Kopfverletzungen geben... aber wahrscheinlich ist es leichter, sich den Kopf einzuschlagen, als einen verantwortungsvollen Gedanken darin fruchten zu lassen.
Bernd Bikie
Gast
Wer sich ein bisschen mit der Materie beschäftigt, kann nur pro-Helm sein. Und: schon mal gesehen, wie toll das
aussieht, wenn ein Radfahrer stürzt, mit dem ungeschützten Kopf aufschlägt und verletzt liegen bleibt - nur weil ihn ein anderer touchiert hat oder weil ihn ein Hund angesprungen hat .. mit Helm wäre viel weniger passiert. Fahre selbst Rad und seit Jahren mit Helm. Wer sich im Auto anschnallt (vernünftigerweise) .. aber ohne Helm radelt ... irgendwie nicht nachzuvollziehen.
Wohin mit dem Helm, wenn ich am Ziel bin? Den Helm mit dem Fahrradschloss am Rqad anschließen. no problem
KhroAss
Gast
"Der zynische Chirurgenspruch aus der Zeit vor den Helmen stimmt leider:
Die Knautschzone des Fahrradfahrers ist sein Frontalhirn." Na und?
Ich glaube auf die Funktion des Frontalhirns (präfrontalen Cortex (PFC) kann man in dieser Gesellschaft auch verzichten. Zu dessen Schutz braucht man keinen Fahrradhelm.
Warum?
Nachdenken ist nicht gefragt, Vorausplanen geht nicht bei z.B. Zeitarbeitsjobs, Kurzprojekten, der flüchtigen Morderne ... und Persönlichkeiten gelten als Störfaktoren, unangepasst. Und Emotionen?
Coolbleiben ist doch das Motto. Und ... Intelligenz könnte herrschenden Interessen sogar schaden. Also, Helm ab! Das stabilisiert die Gesellschaft und ihre Kultur des Zusammenlebens, so wie sie ist. Oder?
Oder anders gesagt, der oder die, die noch auf die Eigenschaften ihres PFC Wert legen, und sich nicht mit der gesellschaftlichen Lage und den Machtverhältnissen abfinden wollen/können, tragen Helm. Aber Radfahrer sind ja gewohnt auch gegen die Wind zu fahren. Von daher können sie mit Widerstand umgehen und dazu wird der PFC noch gebraucht.;-))
"Man unterscheidet ganz allgemein zwei Bereiche des präfrontalen Cortex (PFC):
* dorsolateraler präfrontaler Cortex: hier befinden sich vorwiegend kognitive Funktionen, z. B. problemlösendes Denken oder Vorausplanen (Intelligenz).
* orbitofrontaler Cortex: dieser Hirnteil wird mit der Regulation emotionaler Prozesse und Persönlichkeitseigenschaften in Verbindung gebracht.
Allgemein hat der PFC die Funktion, das Verhalten des Menschen flexibel und zweckmäßig an neue Anforderungen des Lebens anzupassen."http://de.wikipedia.org/wiki/Frontalhirnsyndrom
Also, dann, schönes Fahrrad-Wochenende und gute Fahrt
Gruß von KhroAss
Wolf
Gast
Ich plädiere für ein agressiven defensiven Fahrstil. Defensiv soweit daß immer mit Verkehrsverstößen anderer zu rechnen ist und diese entsprechend einzuplanen, mitzudenken also Pflicht ist.
Agressiv soweit wie nötig um eindeutig klarzstellen ein gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer zu sein.
In einer 3m-Fahrspur fährt man NICHT scharf rechts sondern so weit vom Rand entfernt daß andere KFZ nur überholen können wenn die Gegenspur frei sit.
Bei ampelgesteuerten einspurigen Landstraßenbaustellen fährt dann ggf. eine Kolonne auch mal über 500m hinter mir her.
Holländer
Gast
@Sandra Schill. Wenn Ihre Söhne mit Fahrradhelm schon mehrmals gefährliche Unfälle hatten bestätigt dies erst einmal, dass man mit Helm eine höheres Unfallrisiko eingeht. Ich habe ohne Helm noch nie so einen Unfall erlebt.
Ein Englischer Forscher (der Gleiche?) hat auch herausgefunden, dass Autofahrer mehr Abstand hielten zu Frauen. Also vielleicht sollte man einen Helm tragen der aussieht wie eine normale Kappe oder Hut, und mit langen blonden Haaren.
PeterPan2010
Gast
"Sie konzentrierten sich dabei insbesondere auf Schädel-Hirn-Traumata und untersuchten mehr als 300 Patienten, die bei Fahrradunfällen Hirnverletzungen erlitten hatten. 90 Prozent der Unfallopfer hatten keinen Fahrradhelm getragen - "aber die Schwere der Verletzungen unterschied sich zwischen den beiden Gruppen nicht signifikant", schreibt Möllmann in seinem Fazit."
Das ist "Forschung" auf einem Niveau, das primitiver nicht sein könnte. Entscheidend ist nicht, wie viele Verletzte einen Helm trugen, sondern das Verhältnis von Verletzten zu Unverletzten Helmträgern. Dieses ist dann zu vergleichen mit dem Verhältnis der Verletzten zu den Unverletzten Nicht-Helmträgern. Das weiß jeder Gymnasiast nach einem Crashkurs in Statistik, manche "Wissenschaftler" aber offenbar nicht.
Aber so weit denken manche Forscher nicht. Man kann diese Zahlen ja auch gar nicht umfassend erheben!
Im Zweifel hilft Erfahrung: Wer mal mit seinem Kopf aus 1,80 Meter Höhe auf einen Bordstein geknallt ist, kann sich die Wirkung eines Helmes denken...
Jürgen
Gast
Richtig, das Hirn einschalten und den Helm nicht benutzen. Im Gegensatz zum Autogurt ist die Wirksamkeit gegen ERNSTHAFTE Verletzungen eben nicht bewiesen - ganz im Gegenteil, die Zahlen sprechen nun einmal eindeutig gegen Fahrradhelme. Ähnliche Wirksamkeit haben lediglich geweihte Hasenpfoten oder auch Christophorousplaketten. Natürlich zeigt ein Fahrradhelm gegen Schrammen und Beulen Wirkung - das können Pudelmützen aber auch und wärmen obendrein noch.
Trotzdem glauben viele an die Wirksamkeit von Fahrradhelmen - die jahrzehntelange Helmpropaganda durch interessierte Kreise wie dem ADAC(!), der Helmindustrie, der Hannelore Kohl Stiftung oder auch der Polizei zeigt Wirkung. Manchmal frage ich mich, wieso die "Helmgläubigen" eigentlich bei nachweislich wesentlich gefährlicheren Tätigkeiten wie beispielsweise Autofahren oder Treppensteigen nie auf den Gedanken kommen, einen Helm aufzusetzen als ausgerechnet beim relativ sicheren Fahrradfahren.
Ervin Peters
Gast
Interessant ist der Verkehrspolitische Ansatz 'Durch welche Maßnahmen werden wieviele Tote und Verketzte vermieden - direkt oder indirekt'
Und da fällt auf, das Geschwindigkeitsbegrenzungen, also z.B. Tempo 70/30 trotz ihrer erwiesenen deutlich größeren Wirksamkeit lange nicht so en vogue ist, wie das Diskutieren über Radfahrerhelme.
Auch wird gern übersehen, das man beim zu Fuß gehen und insbesondere im Auto mit einer mindestens genauso großen Schutzwirkung von Helmen rechnen kann. Fordert deshalb jemand Helme oder gar eine Helmpflicht im Auto, beim Spazierengehen oder Treppensteigen?
Leider versuchen einige 'Verkehrssicherheitsexperten' immer weider eine Helmpflicht einzführen, meiner Einschätzung nach um von den Möglichkeiten der Vermeidung der Gefahren - insbesondere Reduktion von Masse und Geschwindigkeit des Kfz-Verkehrs - abzulenken.
Aufgabe der Gesetzgebung ist es das fremdgefährdende Verhalten, also die Gefährder, einzuschränken und nicht die Gefährdenden. Im Sinne unserer freiheitlichen Grundordnung, darf man das Risiko, was man sich selbst zumutet in weiten grenzen selbst bestimmen. Und in den Kollisionen zwischen motorisiertem und nicht motorisiertem Verkehrs sind die Kraftfahrer in weit überwiegenden Anzahl die Hauptunfallverursacher.
Ich würde mich freuen, wenn einige Agitatoren Pro Helm sich sinnvolleren und effizienteren Verkehrssicherheitsthemen zuwenden würden und diese mit ähnlicher Vehemenz vorantreiben würden: Tempo 30, Durchsetzung von Geschwindigkeitsbegrenzungen und Sicherheitsabstandsregeln, sowie Sichtfahrgebot, fallen mir da ein.
Ervin Peters, ep@adfc-weimar.de
pedda
Gast
Vernunftbegabt würde ich zwar nicht jeden bei der Tour de France, downhill-Rennen oder mit BMX-Rad nennen, nen Helm tragense aber alle. Warum wohl? Ausserdem gibt´s in Skaterläden hübsche Modelle, wers spiessiger mag, kauft nen Reiterhelm und ansonsten halt mal nach Opas Pickelhaube suchen. Aber vielleicht noch wichtiger: Autofahrer angemessen auf ihr Fehlverhalten hinweisen und selber nicht zu viel trinken. Dann klappts auch auf zwei Rädern...
pedda
wespe
Gast
@Thomas Bode, @Ram: "Man kann Helm ja für Fahrräder mit Zusatz-Antrieb, ..., vorschreiben. Da sind sicher Durchschnitts-Geschwindigkeiten möglich die ans Mofa herankommen." ++ Meine Erfahrung zeigt, dass Fahrräder keineswegs einen Zusatzantrieb benötigen, um an die Geschwindigkeit eines unfrisierten Mofas heranzureichen. Besonders die jüngeren, erlebnishungrigen Radfahrer brauchen ja auch den Rausch der Geschwindigkeit. Fahrt ruhig im Namen der Freiheit, der euch "durch die Haare geht" (@Ram). ++ Aber tut es auf der Straße (wo ihr euch mit Gleichgesinnten anlegen könnt) und NICHT auf dem Bürgersteig.
Eddy Murxx
Gast
Das Fahren mit Helm erzeugt eine trügerische Sicherheit, dass man bei einem Unfall geschützt ist, ähnlich einer Rüstung. Das führt oft dazu, das man sich schneller und riskanter im Straßenverkehr bewegt. Gegen schwerwiegende Bein- und Oberkörperverletzungen die immer dann entstehen können, wenn unachtsame Autofahrer dem Radfahrer an Straßenkreuzungen die Vorfahrt nehmen hilft er schlichtweg nichts. Ohne Helm ist man sich des körperlichen Risikos mehr bewusst und vermeidet ehr gefährliche Situationen.
KlausK
Gast
am 22.3.11 segelte ich ohne fremdeinwirkung vom rad. die schrammen am helm zeigen mir, was meinem kopf erspart geblieben ist.
Bernd
Gast
Helmpflicht ist wohl nicht angebracht. Gerade im Stadtverkehr ist ein Helm sehr zu empfehlen. Als begeisterter Stadtradler und Rennradler sehe ich regelmäßig Unfälle durch abbiegende Fahrzeuge, Kinderwagen, Fußgänger, Schilder, Pfosten, Autotüren, Absperrketten, ... es soll sogar Radfahrer geben, die bei "rechts vor links" kollidieren. Fast alle haben nach ihrem Unfall Kopfverletzungen, aber kaum jemand einen Helm. Ich auch nicht. Wie beschrieben, lauert also gerade auf unübersichtlichen Strecken in Stadtgebieten die Gefahr, ohne dass man selbst viel Einfluss nehmen kann. Das sollte man stets im Hinterkopf behalten, wenn man mal wieder über einen übervorsichtigen Müsli-Radler an der Ampel lacht und freihändig, freiköpfig vorbeizieht - bei rot.
Ihr Soeren
Gast
Muhbaha der Witz des Tages und dabei war doch gestern der 1. April:
"Mit unserem gesteigerten Bedürfnis nach perfekter Sicherheit nehmen wir dem Leben Stück für Stück alles Lebenswerte. Das Gegenteil ist richtig: Wir müssen den Menschen in allen Bereichen dieses Gefühl von Sicherheit und Getragen-sein zurückgeben. So entsteht Freude und Glück!"
"im übrigen bin ich der Meinung, dass das begingungslose Grundeinkommen sofort einzuführen ist."
Etwas zuviel perfekte Sicherheit und Getragensein so ein bedingungsloses Grundeinkommen, meinen Sie nicht.
Olaf Schultz
Gast
Vieleicht hätten die Kinder ohne Helm nicht so ,,mutig'' agiert und den nicht vorhandenen Helm dann auch nicht gebraucht. Nennt sich Risikokompensation. Funktioniert bei Mountainbikern, Autofahrern mit ABS und Airbag etc. Dadrüber gibt es auch diverse Studien.
Viele Grüße,
Olaf Schultz
mrfrosty
Gast
ich habe einen helm, trage ihn meist wenn ich meine 10 km quer durch berlin zur arbeit fahre. ich trage den helm auch nicht, weil ich denke, das ich unsicher rad fahre, sondern weil alle anderen verkehrsteilnehmer, wie auch immer sie unterwegs sind (bus, auto, fahrrad(!), zu fuss....) für mich ein sicherheitsrisiko darstellen. leider ist es nämlich so, das sich auf der strasse jeder selbst der nächste ist. klar ist aber auch. wenn ein lkw frontal in jemanden reinfährt, wird auch der helm nicht zwingend etwas nützen. deswegen fahre ich eher defensiv und versuche aufmerksam den verkehr um mich herum zu beobachten.
ich verstehe auch das freiheitsargument, geht mir auch so. bin ich nur im kiez unterwegs, verzichte ich auf den helm.
Senf
Gast
@ Thomas Bode: den Helm lasse ich seit Jahren am Fahrrad (ziehe das Schloss durch den Helm durch), so muss ich ihn nicht Herumschleppen.
"90 Prozent der Unfallopfer hatten keinen Fahrradhelm getragen - aber die Schwere der Verletzungen unterschied sich zwischen den beiden Gruppen nicht signifikant" Diese Aussage spricht doch eindeutig FÜR einen Helm?! Die Schwere der Verletzungen ist mit oder ohne Helm gleich - aber das Risiko, sich überhaupt zu verletzen, ist mit Helm wesentlich geringer: die Unfallopfer mit Helm machten nur 10% aus.
Ihre Name? Achmed
Gast
Die Helmpflicht für Fahradfahrer führt zu einer Abnahmen der Nutzung dieser umwelt- und gesundheitsfördernden Fortbewegung bei gleichzeitigem Anstieg der Unfallraten, wie ich dem Text anhand der Studie aus NSW in Australien entnehmen kann.
Allein das dürfte schon reichen um sich von der abseitigen Idee einer Helmpflicht zu verabschieden.
Die Erkenntnisse des Englischen Helmradlers kann ich gefühlt bestätigen, ebenfalls ein Argument gegen den Helm.
Was es braucht ist mit Sicherheit eine Stärkung des Radverkehrs auf Kosten des Verkehrsraumes der Automobile, mehr eigene, randsteingesicherte Radwege in Städten und eigene, deutlich abgetrennte Wege ausserhalb geschlossener Ortschaften.
Denn wer sich dem Autoverkehr nur noch an Kreuzungen aussetzt hat eine höhere Lebenserwartung als derjenige, welcher sich den Verkehrsraum mit Autos teilen muss.
petzle
Gast
Lieber Thomas Bode,
du bist bestimmt eine Koryphäe auf dem Zweirad. Diese blöden Unfälle, die sind wie diese schlimmen, bösartigen Krankheiten, das passiert nur anderen.
Und der Helm, erst ruiniert er die Frisur, dann muß man sich auch noch damit auseinandersetzen, wohin man diese störende Ungetüm auch noch ablegt, als hätte man nichts besseres zutun. Und überhaupt, in Holland fahrense Moped ohne Helm. Stimmt schon, das ist alles ganz schön nervig.
Naja, mit etwas Vorstellungsvermögen hat jeder Bilder von Radfahrern mit offenem Kopf in der Not OP.Ich seh sowas jeden 2.ten Tag. Deine Einstellung zeugt von Naivität des Unvermögenden, viel Glück auf deinen weiteren (Rad)wegen..
Minky
Gast
Als Alltagsfahrer (um die 30km am Tag, teilweise mit Kinderanhänger, seit neuestem mit Pedelec unterwegs) fahre ich seit 35 Jahren ohne Helm.
Warum? Kostet Geld (ein guter Helm kostet knapp soviel wie die "Fahrräder" aus dem Supermarkt), man muss noch was mit sich rumtragen und 100%ige-Sicherheit gibt es nicht. Sonst müsste ich auch noch Rückenprotektoren tragen. Da muss jeder selber wissen wo er die Grenze zieht. Vorrauschauendes Fahren, Licht und gute Bremsen genügen mir persönlich. Noch lieber wären mir Autofahrer, welche Abstand halten und noch mehr Radwege. Aber man kann nicht alles haben.
Wann würde ich einen Helm tragen? Beim Downhill, Rennradfahren oder (siehe den anderen Artikel in der Sonntaz) wenn ich ohne Licht durch einem stockdunklen Tunnel heizen würde (aber im Ernst: da muss man sich schon fragen, was das soll, oder?).
Fazit: soll jeder selber Entscheiden was er trägt oder nicht. Keine HelmPFLICHT! (auch nicht für's PEDELEC, die 25km/h bin ich vorher auch schon gefahren).
aka
Gast
manchmal frage ich, mich wie wir unsere eigene kindheit überlebt haben ...
am schönsten finde ich die kombination business suite + fahrradhelm - deutlicher kann das meinem leben diametral entgegengesetzte konzept nicht zum ausdruck gebracht werden (bei frauen auch gern in kombination mit ganz viel makeup) :)
diese sicherheitsfanatiker!
Karsten
Gast
Gesetzliche Helmpflicht: nicht nötig.
Zahlungen der Krankenkasse bei Unfall ohne Helm: nein!
Was ist an einem Fahrradhelm so störend? Nach einer Minute hat man den eh auf dem Kopf vergessen und von wegen Optik .... oberflächlicher geht's wohl kaum noch.
Andreas
Gast
Selbst fahre ich seit 15 Jahren mit Helm. Bisher habe ich ihn zum Glück nur wegen Alterung ersetzen müssen.
Immer, wenn ich mir Gedanken drüber machen muss, wo ich den Helm lasse, freue ich mich, dass ich mir keine Gedanken machen muss, wo ich den Rollstuhl lasse.
Das ist echt eine völlig sinnfreie Ausrede.
Helmpflicht? An sich sollte jeder für sich selbst und seine Gesundheit verantwortlich sein. Fragt sich, ob die Gemeinschaft ein Leben lang für jemanden zahlen sollte, der sich nicht angemessen geschützt hat.
Ein muskelbetriebenes Fahrrad ist nicht langsamer als ein motorisiertes. Eher schneller.
Aber solange das Verhalten der Autofahrer, kombiniert mit der Idiotie vieler Berliner Radwege so bleibt, ist eine Diskussion über Helmpflicht eigentlich lächerlich.
cyclist
Gast
Warum wird ausschließlich das Radfahren als gefährlich eingestuft? Ohnhehin sind deutsche Radwege äußerst schlecht angelegt, oftmals unbenutzbar, deren Benutzung ist aus sicherheitsgründen in der Regel abzuraten. Wird von einem Fahrradunfall mit Kopfverletzung berichtet, steht meistens im nächsten Satz, dass der Radfahrer keinen Helm trug. Bei Kopfverletzungen von Fußgängern geht in diesem Land niemand dauvon aus, dass ein Helm hätte schützen können. Woran liegt das? Leider treten viele Fußgänger unvermittelt auf die Straße ohne auf den Verkehr zu achten oder laufen bei Rot über die Kreuzung und achten dabei nicht ausreichend auf den Kfz-Verkehr, werden dabei dann von schnellen Kfz schwer oder sogar tödlich verletzt, oft mit schweren Kopfverletzungen. Diese Unfälle passieren relativ häufig, doch die Gesellschaft blendet diese im Zusammenhang mit Helmschutz vollkommen aus. Vielleicht, weil man meint, diese Fußgänger waren ja selbst schuld am Unfall? Aber auch Fußgänger, die seelenruhig auf dem Gehweg gehen, an der Bushaltestelle warten oder bei Grün eine Kreuzung queren sind Opfer von Kfz, die vom Weg abgekommen sind, vom "Gegenlicht geblendet" wurden oder was auch immer. Sie haben schwere Kopfverletzungen, aber niemand fordert das Helm tragen. Soll sich die Gesellschaft für alles erdenklich von Kopf bis Fuß einrüsten?
Ich fahre seit 45 Jahren Fahrrad, ohne Helm, hatte schon mehrere Unfälle, wurde dabei jeweils von Kfz-Führern niedergestreckt, aber ich hatte nie Kopfverletzungen.
jan
Gast
hier in braunschweig sind massiv "fahrradstraßen" eingeführt worden - nützt überhaupt nix - autofahrer haben immer recht und fahren wie die sau auch auf das risiko einen radfahrer aufzugabeln - das interessiert die nicht - da nützt ein helm auch nicht viel - die autofahrer müssen begreifen, daß die straßen nicht ihnen gehören.
Daniel
Gast
Thomas Bode hats im Grunde gesagt und im Artikel wurde es vergessen:
Die Dinger sind einfach super unpraktisch, da sie nicht in den Rucksack passen und nicht mit angeschlossen werden können.
Die Ästhetik ist mir im Grunde egal, wenn es wirklich so viel sicherer ist. Aber ich bin Minimalist und hasse es, sperrige Gegenstände mit mir rumzuschleppen.
Ich finds aber nett, dass die letzten Tage so viele Fahrrad-Artikel kommen. Muss wohl am Wetter liegen :)
Warum
Gast
Hat schonmal jemand überlegt, dass die Radfahrer mit Helm vielleicht eher die Rennradfahrer sind, die mit viel höheren Geschwindigkeiten stürzen als ein Citybiker ohne Helm.
Ich bin zwar schon mehrmals ohne Helm gestürzt ohne mir den Kopf zu verletzen, auch bei höheren Geschwindigkeiten, aber bei diesen Stützen habe ich mich insgesamt nicht verletzt.
Trotzdem fahre ich mit Helm, damit ein einfaches Aufdauzen des Kopfes auf den Asphalt oder besser irgendeiner Kante nicht dazu führt, dass ich eine Woche oder länger ausfalle. Dass er mein Leben nicht rettet, wenn ich mit 40 gegen ne Laterne fahre ist vollkommen klar. Defensiv fahren ist denke ich der beste Schutz um schwere Unfälle zu vermeide, aber selbst unbeleuchtete Radfahrer fahren vollkommen rücksichtslos. Der Helm schützt dann bei kleineren Unfällen.
Achja und wer um Krankenhaus ankommt, hat Verletzungen erlitten, mit oder ohne Helm. Es fallen aber die gimpflich abgelaufenen Unfälle aus der Statistik.
Chogo
Gast
Von einer Helmpflicht halte ich als regelmäßiger Helmträger auch nichts. Es sollte jedem selbst überlassen sein, ob er seinen Kopf im Falle eines Unfalls noch braucht. Ich will mit meinem Kopf Geld verdienen, also trage ich einen Helm.
Früher fand ich Helme auch störend und vor allem im Sommer bei Hitze nicht tragbar, aber seit ich einen Sommer in Sydney (mit Helmpflicht) war, fühle ich mich beim Radfahren ohne Helm nakt.
tenzin
Gast
Wie sagte schon der Alte Fritz so treffend: „Jeder soll nach seiner Façon selig werden!"
reblek
Gast
"Notfalls mithilfe von ebenjenen Melonen, die - mal in Helme geschnallt, mal nicht - einem Crashtest auf dem Schulhof unterzogen werden." Vielleicht eher "eben jenen". Und eine Melone wird nicht "in Helme geschnallt", sondern "in einen Helm". Der Plural steckt schon in "Melonen".
"... mehr als 300 Patienten, die bei Fahrradunfällen Hirnverletzungen erlitten hatten..." Schätzungsweise "bei einem Fahrradunfall" (s.o.), aber der Plural beeindruckt die schreibende Zunft offensichtlich so, dass sie ihn gerne zum Pleonasmus macht.
"... und viele Unverletzte, deren Helme nach Unfällen stark beschädigt seien..." Weil es anscheinend so schön ist: "Unverletzte, deren Helm", denn niemand trägt mehrere Helme.
Kalle
Gast
Bevor wir die allemeine Helmpflicht, die ich übrigens sehr begrüßen würde, einführen sollten Radfaher sich erstmal bewußt machen, dass auch sie sich an Verkehrsregeln zu halten haben!!!
Oft genug hätte ich fast Radfahrer angefahren die auf der falschen Straßenseite, nicht selten ohne zu gucken und ohne Beleuchtung, angefahren. Es ist auch kein Geheimnis das gerade Jugendliche auch unter Alkohol oder BTM Einfluß radfahren, die Fahrräder teilweise in schlechten zuständen sind was Bremsen und Beleuchtung angeht, etc.
Von daher wären mehr Kontrollen (+ Busgelder die mit denen für Motorrad-/Autofahrer bvergleichbar sind) und eine Kennzeichnungspflicht für Fahrräder wesentlich sinnvoller und könnten, im Zusammenspiel mit besseren Radwegen, sicher mehr Unfälle verhindern.
Martin Sp
Gast
Oh, macht jetzt auch die taz in Helmpropagnda? Zwar etwas geschickter diesmal, es wird auch auf Gegenargumente eingegangen, aber der Schluß, daß ein Fahrradhelm schützen würde, bleibt derselbe. Könnt ihr das nicht besser?
saalbert
Gast
"Sieht ein bißchen so aus, als würde George W. Bush eine tote Ente auf dem Kopf spazieren fahren - kann aber lebensrettend sein." "bißchen"? FAZ? Verteidigung der früheren Rechtschreibung?
vic
Gast
Ich denke schon, dass Fahrradhelme einen Beitrag zur Sicherheit leisten.
Ich möchte aber, dass es mir selbst überlassen bleibt ob ich einen tragen will.
Ich bin alt genug selbst zu entscheiden
Ich fahre sehr viel, und ich möchte keinen tragen.
Das habe ich beim Inline-Skaten abgelehnt und so ist es auch beim Radfahren.
Mit dem Motorrad sieht das anders aus.
Die Geschwindigkeit lässt sich bei Weitem nicht vergleichen, außerdem schützt ein Integralhelm auch bei Gesichtsverletzungen beim an sich harmlosen Rutschen auf der Straße.
Motorrad bin ich immer nur mit Helm gefahren.
Katta
Gast
Ach herrje. Ich will beim Motorradfahrn auch den Fahrtwind in meinen Haaren spüren! Der Helm ist total störend, Motorradfahren ist Freiheit!
Außerdem stören ja auch Kondome beim Sex, da spürt man ja gar nix mehr!
Ernsthaft: vlt keine Helmplicht, aber angesichts dieser Kommentare hier, sollten vlt die überzeugten Nicht-Helmträger die Behandlung ihrer eventuellen Kopfverletzungen selbst tragen dürfen, das dürfte das "Problem" ziemlich schnell lösen.
Charlie Darwin
Gast
Helmpflicht? Für alle?
Diejenigen Erwachsenen, deren Hirn schützenswert wäre, tragen ohnehin einen Helm. Deswegen eine Helmpflicht für Kinder bzw. Jugendliche und bei Erwachsenen nicht, da würde man nur die natürliche Auslese behindern;-).
lance
Gast
Wie sehen solche Statistiken im Profiradsport aus? Wenn ich nicht irre gilt seit mindestens 5 Jahren Helmpflicht auf der ganzen Strecke.
Hier kann man doch den "Einschlag" des mit Helm und ohne Helm fahrens direkt miteinander vergleichen und hat nur Vernachlässigbare äußere Einflüsse (wie näher fahrende Autos etc...).
berndo
Gast
Nützt alles nix, so lange verkehrsüberwachende Massnahmen immer und ewig nur an Fahrradfahrern ausgeübt werden, anstatt endlich einmal die aus reinem irrealen Hass auf Radler drängelnden, hupenden und lebensbedrohenden Pkw-Fahrer aus dem Verkehr zu ziehen. Um mich im Berliner Stadtverkehr auf meinem Fahrrad wirklich sicher zu fühlen, wäre eine deutlich sichtbar über der Schulter getragene abgesägte Schrotflinte das einzige erfolgversprechende Mittel. Darf ich nicht und fahre daher defensiv und vorsichtig und so weiter, hatte blaue Flecken, Stauchungen, auch mal ein Schleudertrauma, aber nie, nie haben die es geschafft, mich am Kopf zu verletzen; wundert einen ja selber. Übrigens: bin mal bei einem Unfall einer Radlerin mit Kopfverletzung als Ersthelfer dabeigewesen. Das Mädel hat sich alle Zähne am Bordstein ausgeschlagen. Was nützt da ein Helm oben auf dem Kopp?
Tom
Gast
Sollte es so weit kommen, dass man in Deutschland nicht mehr aufs Rad steigen kann, ohne irgendwelche gesetzlich vorgeschriebenen Hilfsmittel (so sinnvoll diese auch sein mögen) tragen zu müssen, wandere ich aus! Zu sagen, ein Helm mache das Radfahren sicherer, kommt der Forderung an Karnickel gleich, während der Jagdsaison kugelsichere Westen zu tragen, damit sie weniger gefährdet seien. Das Hauptübel ist doch der "Krieg", der da alltäglich auf unseren Straßen tobt und der für die schwächsten Verkehrsteilnehmer immer am gefährlichsten ist. Mit oder ohne Helm! Und gegen die verpestete Luft in deutschen Innenstädten hilft der sowieso nicht. All die besorgten Eltern, die permanent ihre Kids im Auto durch die Gegend kutschieren, damit denen in der Welt da draußen nix passiert, erhöhen mit dieser "Sicherheitsvorstellung" sogar die Gefahr für all diejenigen, die nicht mit dem Auto zur Schule/Kindergarten gebracht werden, sondern mit dem Fahrrad dorthin fahren. Mein Vorschlag: Autofreie Innenstädte. Ich finde auch, dass Autos grundsätzlich nichts in der Nähe von Schulen oder Kindergärten verloren haben. Wie wär es mit einer (Auto-)Bannmeile um solche Einrichtungen?
krake
Gast
Nach mehrjährigen Aufenthalt im europäischen Ausland, habe ich eindeutig festgestellt, dass die Menschen dort Sachen wie den Fahrradhelm mehr nutzen, dies geschieht mit einer natürlichen Selbstverständlichkeit zu ihrer eigenen Sicherheit.
Hat man einen Unfall und fällt auf den Kopf, ist es sicher besser einen Helm aufzuhaben, der den Schädel schützt, ohne diesen ist das Rasiko einer Verletzung höher. Ist doch eindeutig. Aber wie das so ist, in unseren schönem Lande Deutschland, tut man sich in diesen Dingen sehr schwer, Aussehen und Eitelkeit sind wichtiger als die eigene Gesundheit. Selbst starke Kerle legen weibisches teilweise schon tuntiges Verhalten an, indem ihre Schönheit, speziell die Frisur wichtiger ist, ja als das eigene Leben."Um Himmelswillen ich setze doch keinen Helm auf, da guckt mich ollen 40jährigen doch die hübsche, knackige 20jährige nicht an." Ist dies nicht so?
Genauso sehe ich auch ein großes Problem in DE, im Nichtragen von Sicherheitswesten und oder wenigstens Reflektoren. Hier in DE ist die Mode mächtig dunkel (schwarz)gehalten(andere Länder bringen wesentlich mehr und freundlichere Farben rein).
Als Autofahrer hat man häufig genug Schwierigkeiten Fußgänger,speziell im Herbst und auch im Winter zu erkennen. Sie werden einfach viel zu spät gesichtet. Sie spielen selbst mit ihrem eignem Leben. In anderen Ländern zieht man die Warnweste selbstverständlich an. Fußgänger, Radfahrer, motorisierte Zweiradfahrer werden deutlicher wahrgenommen. Eine Gefährdung ist geringer. Sollte man das Tragen von Fahrradhelmen und auch Warnwesten, nicht von Gesetzes Seite, zur Pflicht erheben, ich würde dies eindeutig beführworten. Für die jeningen welche sich nicht damit anfreunden können oder könnten, sollte man dann dementsprechende Strafen einführen die richtig wehtun.
Wir Deutschen sind charakterlich so beschaffen, dass wir überall den Maßstab setzen wollen, auch in punkto Sicherheit, aber da in diesen Dingen tun wir uns gerade so schwer.
Arthur
Gast
Jaja, jetzt sind die Radfahrer wieder selbst schuld wenn sie sich verletzen. "Die haben ja keinen Helm getragen, dann ist nichts anderes zu erwarten". Wie wärs wenn man entlich überall richtige Fahradwege anlegt, die Breit und nicht hinter parkenden Autos versteckt sind. Gerade in Berlin fahr ich lieber auf der Straße, als von einem abbigeneden Auto überfahren zu werden. Ich bin für die Verdünnung der Fahrsteifen für Autos auf eine, maxiaml(bei Hauptverkehrsadern) zwei Spuren, der Rest sollte den Öffentlichen und den Radfahrern gehören. Dass ist besser für die Umwelt,die Radfahrer und die Lunge aller Städter.
schussenfilz
Gast
Die Kernaussage ist doch: je mehr Radfahrer, desto sicherer.
Hier einmal ein Beispiel, anhand einer Akteneinsicht, aus dem scheinbar ziemlich verfilzten Oberschwaben auf einen Vorschlag Schutzstreifen für Radfahrer an einer Ortsdurchfahrt mit 5000 Fz/Tag (viele Lkw, 150 PS Ackerschlepper). Auch so läßt sicher verhindern dass Radfahrer auf der Strasse sind:
Mail von J Egg. an M. B. mit cc an E. Dreh. 19.07.2010 11:55
Aus Sicht der PD Biberach ist eine Anlegung von Schutzstreifen beidseitig nicht möglich, da die hierzu notwendige Fahrbahnbreite nicht gegeben ist. Ein evtl.auf Grund der Fahrbahnbreite (wäre noch zu prüfen) möglicher Angebotsstreifen darf jedoch auch von Kraftfahrzeugen bei Bedarf (Gegenverkehr) befahren werden und dürfte kaum verkehrsberuhigende Wirkung entfalten.
Zudem ist eine Notwendigkeit für den Radverkehr nicht ersichtlich, da der Radverkehr von und nach Bad Schussenried vorrangig über die Meinrad von Au Strasse/Torgasse (Gemeindestrassen) abgewickelt wird und auch der Radverkehr von und nach Schwaigfurt, sowie von Aulendorf vorrangig Nebenwege entlang der Bahnlinie/Schussentalweg benutzt
Mail von E. Dreh. am 22.07.2010 an M. B., cc J Egg. Hallo ...,
unter Bezugnahme auf unser heutiges Telefonat wird von der Strassenverkehrsbehörde folgende Stellungnahme abgegeben:
Ein Schutzstreifen für Radfahrer wird von der Verkehrsbehörde nicht empfohlen. Die Radfahrer sollten am rechten Fahrbahnrand der L284 als vollwertige Verkehrsteilnehmer fahren. Es wird bei dieser Lösung eine größere Verkehrssicherheit für Radfahrer gesehen. Der Kraftfahrtzeugverkehr muss dann die Radfahrer regelrecht überholen und zwar nur bei entsprechenden Sichtverhältnissen. Eine Notwendigkeit für einen Schutzstreifen für Radfahrer wird nicht gesehen, zumal in der OD Otterswang nur sehr wenige Radfahrer unterwegs sind. Auch weist die OD Otterswang ein vergleichweise geringes Verkehrsaufkommen auf.
Schutzstreifen für Radfahrer wären im Fall der OD Otterswang kein Mittel zur Verkehrsberuhigung, da nach den bisher vorliegenden Messergebnissen kein Geschwindigkeits und Lärmproblem besteht. Durch die Anlage eines Schutzstreifens für Radfahrer würde sich ein Parkverbot in der gesamten OD Otterswang ergeben. Es wird davon ausgegangen, dass dies den Anwohnern der OD Otterswang nicht bewußt ist und die Möglichkeit, zu parken wichtiger ist, als die Anlegung eines nicht nötigen Schutzstreifens für Radfahrer.
Mit freundlichen Grüßen, E. Dreh.
Mail von M. B. am 28.07.2010 an I. mit cc: Men. und Mel. eine Verkehrsschau war nicht erforderlich. Ich habe hinsichtlich der Schutzstreifen in der OD Otterswang eine Stellungnahme der Strassenverkehrsbehörde und der Polizeidirektion Biberach eingeholt. Die für die Anordnung von Schutzstreifen zuständige Strassenverkehrsbehörde und auch die Polizeidirektion Biberach sehen keine Notwendigkeit für die Anlegung von Schutzstreifen. Auch besteht nach Aussage der Strassenverkehrsbehörde in der OD Otterswang kein Geschwindigkeitsproblem. Entsprechend der Richtlinie (FGÜ 2001) werden Fussgängerschutzanlagen bei einem Verkehrsaufkommen von >450 Kfz/h und >150 Fussgänger in der Spitzenstunde enpfohlen. Diese Einsatzkriterien werden in der OD Otterswang nicht erfüllt. Querungsprobleme sind nicht bekannt. Eine Notwendigkeit für eine Fussgängerschutzanlage ist auch hier nicht ersichtlich. Ich werde heute noch die Akten und die Stellungnahme Ihnen schicken.
Aufgrund eines schriftlich vorliegenden Beschlusses des Kreistages in Biberach werden stationäre Geschwindigkeitsmessanlagen in den Orten des Landkreises nicht eingesetzt/nicht erlaubt. IN der Konsequenz heisst das, zwischen Freitag abend 20 Uhr und Montag 8 Uhr kann jeder minderbemittelte mit Vollgas durch die Orte rasen.
Werden Fahrzeuge am Strassenrand zur Beruhigung eingesetzt, so passiert seitens der Polizei noch nicht einmal etwas wenn die in ihrer Freiheit eingeschränkten Kraftfahrzeuglenker dauern hupen.
Für den Kernort Schussenried hat sich der Stadtrat eine Umgehungsstrasse gebaut. Die ehemalige Ortsdurchgangsstrasse wird auf Tempo 20 beruhigt. Lkw wurde ausgesperrt. Hierzu kamen Landesmittel vom Ministerium Gönner von ca 2 Mio und jetzt nochmals 1,5 Mio. Die Anwohner der jetzt auf Tempo 20 beruhigten Strasse bezahlen nichts.
kilometerfresser
Gast
Ich frage mich dabei, warum es bei allen Radsportverantaltungen, einschließlich der für Hobbyfahrer veranstalten RTF-Touren Helmpflicht gibt.
Das hat schon Sinn. Ich fühle mich mit Helm auf jeden Fall wesentlich sicherer. Unter den sportlichen Radfahrern sind Typen ohne Helm Spinner oder Angeber.
zebrad
Gast
klar nutzt ein fahrradhelm - aber nur denen, die ihn euch verkaufen. aufsetzen würd ich ihn auch nicht ;-)
Sontag
Gast
Gerade Kinder sollten - besonders wenn sie Fahranfänger sind - einen Helm tragen. Sie sind leichter ablenkbar, haben aufgrund ihrer geringen Körpergröße weniger Übersicht und werden auch leicht übersehen.
Wie aber soll man Kindern diese Notwendigkeit vermitteln, wenn man als Erwachsener keinen Helm tragen mag?
Eine Helmpflicht lehne ich aber auch aus praktischen Erwägungen ab: Wo wollen Sie das Ding beim Einkaufen unterbringen? Wenn Sie abends ausgehen wollen, ist die Frisur im Eimer - insofern werden dann viele auf das Rad verzichten.
Norber
Gast
Mich ärgert es, dass Ärzte sich anmaßen ohne jegliches Methodenwissen solche "Studienergebnisse" zu präsentieren à la "Es gibt keinen signifikanten Unterschied in den Verletzungen zwischen Helmtragenden und Nicht-Helmtragenden". Da hat einer gedacht er rechnet mal nett ne Korrelation und legt die als Kausalität aus, was absolut unzulässig ist. In einer wirklich wissenschaftlichen Studie müssen natürlich Randbedingungen mitgerechnet werden und das ist dann schon wieder ziemlich schwierig bis nicht zulässig. Ich bin mir sicher, dass wenn man den Einfluss der Stärke des Sturzes als Moderatorvariable einbezieht, dann gibt es sehr wohl einen Zusammenhang zwischen Kopfverletzung und Helm/Nicht-Helm.
Danke dafür, dass die taz hier drauf hingewiesen hat, dass ein Forscher die Ergebnisse der Ärzte kritisiert - viel zu oft werden solche Scheinkorrelationen von den Medien direkt übernommen, weil kein Methodenwissen vorhanden ist.
kakadu
Gast
fahrradhelme sind total unsexy!!!!!
schafft endlich vernünftige fahrradwege, weniger autos im stadtverkehr und senkt damit die unfallquote. die zuständige behörde, die sich solche schwachsinngene helmpflichten ausdenkt, sollte lieber zum fegen und pflastern von neuen fahrradwegen verdonnert werden.
Robert
Gast
Warum überhaupt Fahrradfahren, wenn es doch so sehr gefährlich ist?
Als Radfahrer habe ich sowieso keine Rechte im Straßenverkehr, auf die ich mich verlassen könnte. Also habe ich, selbst wenn ich Vorfahrt habe, zu schauen, ob einer von den Damen und Herren Autofahrern gerade mal wieder pennt.
Wenn es eine wirklich glaubwürdige Begründung für die Helmpflicht gibt, dann müssen per Protektoren auch die anderen Körperteile des Radfahrers geschützt werden. Hände und Handgelenke, Knie, Hüften, Ellenbogen. Man käme also in dieser Helmlogik um eine "Ritterrüstung" nicht herum. Und wieso müssen dann, auch in dieser Logik, die Höchstgeschwindigkeiten der Autos gesenkt werden? Diese Maßnahme würde nachweisbar sofort die Unfallzahlen rapide senken.
Das Geheimnis der Auflösung dieses "Problems" findet sich in der StVO und beim völlig durchschnittlichen Menschenverstand.
§ 1 der StVO, den so viele gern ausblenden, sagt eindeutig:
(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
(2) Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, daß kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.
Den Rest regelt das eigene Geschick und der Mindestrespekt vor anderen Menschen.
Sheik Jabouti
Gast
@ RAM
WORD!
das mit den Kursen nehme ich zurück, ich bin uneingeschränkt seiner Meinung:)
Sheik Jabouti
Gast
Ich arbeite als Radkurier und lege auf Frankfurts Straßen rund 1000 km im Monat zurück. Was mich zutiefst beunruhigt sind gleich nach rücksichtslosen Taxifarhrern, ungeübte Radfahrer. Das Zusammenspiel von Geschwindigkeit, fehlendem Prallschutz und Straßenpflicht macht den Radfahrer in Städten wohl zum gefährdetsten Verkehrsteilnehmer. Statistisch gesehen müsste ich und müssten meine Kollegen wohl schon längst tot sein. Dass dem nicht so ist, verdanken wir einzig der Routine, dem vorausschauenden Fahren und der Beherrschung des Rades, welche ja nun einzig aus der Routine resultiert. Für mich stellt sich als einzig wirksame Prophylaxe die Fähigkeit, das Gerät zu beherrschen heraus. Und um wenigstens eine Ahnung von der komplexen Dynamik des innerstädtischen Verkehrs zu erlangen, sind Kurse unabdingbar. Unterm Strich ist es also wiedermal die Bildung und nicht die Technologie die uns vor Unheil bewahrt. Ganz unwissenschaftlich möchte ich behaupten, die Deutschen sind auf Grund ihrer Kopfschüttelverhaltens besonders unglückliche Radfahrer.
Heico
Gast
Helme sind so vernünftig wie Sicherheitsgurte. Es ist wohl zu empfehlen beides zu benützen. Aber wie sinnvoll ist es den Leuten zu sagen das das Fahrrad ein praktisches Verkehrsmittel einfach und schnell zu benützen ist um mal schnell was um die Ecke zu erledigen wenn ich sie zwinge in jedem Fall einen Helm zu tragen. Aus eigener Erfahrung weis ich das ein Helm auch ein Klotz am Bein ist. Soll ich ihn auf behalten wenn ich in der Fußgängerzone schlendere oder im Supermarkt einkaufe. Das Ding kann auch ganz schön nervig sein. Ein Radel inklusive Zubehör soll leicht und praktisch also schnell einzusetzen sein. Gute Bremsen Licht für die Nacht. Zak Bum und da bin ich! Dann spielt es seine Vorteile gegenüber dem Auto voll aus.
Und Bitte Bitte, wenn schon, fragt die Radler ob sie eine Helmpflicht wollen oder nicht. Was die Autofahrer sich wünschen wissen wir eh. Gruß aus Wien
Thomas Bode
Gast
Als Radfahrer lehne ich eine Helmpflicht absolut ab. Dieses wunderbare, simple Verkehrsmittel mit dem Herumschleppen eines Helmes (wo lässt man den am Zielort?), und dem idiotischen Aussehen dieser Dinger zu vermiesen wäre ein Fehler. Und der immer stärkeren Bevormundung durch erfindungsreiche Bürokraten muss auch allmählich Einhalt geboten werden.
Die bloße Existenz von Bürokratie führ ja nachweislich zu immer mehr Vorschriften da diese sich ja irgendwie beschäftigen muss.
Radwege viel stärker auszubauen wäre hingegen sinnvoll.
Man kann Helm ja für Fahrräder mit Zusatz-Antrieb, wie es sicherlich immer stärker kommen wird, vorschreiben. Da sind sicher Durchschnitts-Geschwindigkeiten möglich die ans Mofa herankommen.
Ram
Gast
Ein Aspekt wird in der Diskussion oft übersehen, aber hier klingt er im Bericht über die zurückgehende Anzahl von Radlern nach Einführung einer Helmpflicht in dem australischen Bundesstaat an: Zum Fahrradfahren gehört für mich unbedingt das Gefühl von Freiheit, von Wind, der mir durch die Haare geht. Wenn ich mich in freier Natur mit einem Helm verkapseln muß, bin ich von meiner Umwelt doch entfremdet. Mit unserem gesteigerten Bedürfnis nach perfekter Sicherheit nehmen wir dem Leben Stück für Stück alles Lebenswerte. Das Gegenteil ist richtig: Wir müssen den Menschen in allen Bereichen dieses Gefühl von Sicherheit und Getragen-sein zurückgeben. So entsteht Freude und Glück!
Ram
... im übrigen bin ich der Meinung, dass das begingungslose Grundeinkommen sofort einzuführen ist.
sandra schill
Gast
Meine 2 Söhne haben des öfteren ihre Köpfe dank Fahrradhelm vor Schlimmeren bewahrt. Kaputte Helme wurden bereits mehrmals ersetzt .
Vielleicht einfach mal das Hirn einschalten und Helm aufsetzen auch wenn ab einem bestimmten Alter die Eltern Grundsatzdiskussionen mit den kids geführt werden müssen. Die Köpfe sind es wert !