: Wie ist die Welt?
Es gibt natürlich viel Schlechtes in der Welt, und da will man zuerst in einem gut eingeübten Reflex indigniert zur Seite schauen. Nichts sehen, nichts hören und schon gar nichts riechen. In der leisen Hoffnung, dass bei solch einem potenzierten Nichts dann auch wirklich nichts mehr vorhanden sei, das in der Konkurrenz mit dem Guten, Schönen und Wahren bestenfalls den zweiten Platz machen würde. Aber das hilft nun ja nicht wirklich. Das Schlechte bleibt selbst bei virtuos praktizierter Vogel-Strauß-Politik in der Welt, sodass man es genauso gut auch einmal sammeln kann. Eine Aufgabe, die durchaus besondere Hingabe erfordert und wahre Leidenschaft. Erfahrung damit hat man beim Berliner Schlechtival, das in diesem Jahr bereits zum 14. Mal über die Bühne im Filmrauschpalast geht. Motto diesmal: „Lass uns Freunde bleiben – das Beziehungsschlechtival“. Liebesfilme, zotige Witze und schmalzige Lieder, natürlich nur vom Schlechtesten. Wobei die Veranstalter schon mitteilen wollen, dass ihr Schlechtival nicht nur ein weiteres Trash-Festival sei. Denn hier wird das Schlechte noch als das genommen, was es ist. Fünf Euro Eintritt sollten dafür nicht zu viel sein. TM