: Wie hier zur Ruhe kommen?
Bambi soll naiv und grausam sein, rau und geschliffen, persönlich und universell. Und damit könnte die holländische Theatertruppe doch was mit dem Leben zu tun haben
Könnte man natürlich sagen, dass es sich die Herren Jochem Stavenuiter und Paul van der Laan bei ihrer holländischen Mimetheatertruppe Bambi etwas einfach machen. Generös verzichten die beiden bei den Stücken auf den Titel als Lockruf. Stattdessen werden sie einfach durchnummeriert, also Bami 1, Bambi 2 und so weiter. Was doch eine konzeptionelle Strenge atmet. Wie das verheißungsvolle o. T. unter den Bildern in einer Galerie. Ohne Titel. Mit Tiefe. Bei Bambi 6 ging es zum Beispiel um Reflexionen über die Zwangsjacke des Herrenanzugs und die Machtmechanismen der Politik. Mit Bambi 7 – in den Sophiensælen anlässlich der Eröffnung des neuen Gebäudes der Niederländischen Botschaft zu sehen – befindet man sich in einer Tabula-rasa-Situation, bei der die Dinge noch gar nicht vom Tisch sind. Weggewischt ist allein das Vorleben. Gedächtnisverlust. Drei Menschen versuchen, ihren Weg nach Hause zu finden. Nur wissen sie nicht mehr, was sie miteinander zu tun haben.