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Wie geht es dem "neuen" Mann"Werbung macht Männer zu Trotteln"

Heute beginnt in Düsseldorf ein Kongress zum "gefährdeten Mann". Professor Matthias Franz erklärt, warum Männer oft früher sterben - und sich in Zukunft von den Frauen abwenden werden.

Ungeheure Anforderungen: "Der Mann soll ein konfliktfähiger, fürsorglicher Familienvater sein, ein selbstsicherer Mann im Beruf - und auch noch ein Krieger (...)" Bild: dpa

taz: Herr Franz, sie verantworten einen Kongress namens "Neue Männer - muss das sein?". Hat denn wer was gegen neue Männer?

Matthias Franz: Wir haben den Titel bewusst in dieser schillernden Ambivalenz gehalten. Es geht bei diesem Kongress nicht darum, normative Aussagen zu machen, sondern um eine wissenschaftlich basierte Bestandsaufnahme: Wie geht es den Männern?

Und wie geht es ihnen?

Nicht gut, wie zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen. Sie begehen dreimal häufiger Suizid als Frauen, erleiden viermal häufiger einen frühen Herztod. Sie trinken und rauchen wesentlich häufiger - und haben eine um fünf bis sechs Jahre geringere Lebenserwartung als Frauen. Auch die Bildungskatastrophe ist männlich.

Aha.

Es geht darum, dass Männer aus ihrem Rollengefängnis herauskommen. Sie sind in ihrer Rolle verunsichert, in ihrer männlichen Identität. Und das hat Folgen für ihre Zukunft und ihre Gesundheit. Männer gehen zum Beispiel nicht rechtzeitig zum Arzt, weil sie Hilfe und Abhängigkeit nicht so gut ohne Ängste ertragen können.

Diese rigiden männlichen Rollenmuster sind doch längst in Auflösung begriffen.

Da haben sie aber sehr leichtfüßige Vorstellungen! Nichts wird man schwerer los als die Vergangenheit, auch über Generationen hinweg. Nachweislich haben Kriegskinder, die ohne Vater aufgewachsen sind, noch heute im Alter stärkere gesundheitliche Beschwerden, als solche, die mit beiden Elternteilen aufgewachsen sind.

Aber die neuen Männer …

Vielleicht doch noch ein bisschen Wunschdenken! Denken Sie an all die unbewussten Vorstellungen davon, was ein Mann ist. Vier zum Teil verheerende Vätergenerationen haben unser Bild vom Mann nachhaltig geprägt. Der Maschinenmann aus der Wilhelminischen und Weimaraner Zeit, der Soldat aus dem Zweiten Weltkrieg, diese Bilder von Männlichkeit wirken transgenerational bis heute. Denken Sie an den Erfolg des Films "Das weiße Band".

Wir schreiben das Jahr 2010.

Der tote Vater der Nachkriegszeit wurde zwischenzeitlich vom abwesenden Vater abgelöst, ja. Aber es fehlen weiter die Vorbilder. Wir müssen uns klarmachen, dass diese Bilder und Vorstellungen latent alle noch präsent sind.

Da gab es doch das Jahr 1968.

Ja, in dieser Zeit entstand der Ruf nach emotional kompetenten Vätern - auch aus einer tiefen Enttäuschung an den Vätern - es waren Suchbewegungen, die auch durch ein destruktives Vakuum im Männerbild motiviert waren. Den abwesenden Vater haben wir aber noch immer.

Und die neuen Väter, die sehr bewusst und aktiv an der Erziehung ihrer Kinder teilnehmen.

Wo gibt es die denn wirklich? 18 Prozent der Väter nehmen zumeist nur die ersten beiden Monate der Elternzeit in Anspruch - und das auch oft gegen den Willen ihrer Chefs. Aber es stimmt schon, es gibt da endlich ein stärkeres Bewusstsein.

Ist nicht auch der Fall Robert Enke, der Nationaltorwart, der sich aufgrund von Depressionen das Leben nahm, ein Beispiel dafür, dass das Thema Männer und Gefühle offener verhandelt wird?

Also zunächst mal ist der Fall Robert Enke ein Beweis dafür, dass es den Maschinenmann noch immer gibt. Männer, die unter allen Umständen funktionieren müssen. Und wenn sie es nicht mehr tun, nehmen viel zu viele sich eher das Leben, als sich anzuvertrauen.

Bei seiner Beerdigung haben alle geweint. Männer wie Frauen.

Alle weinen, und danach macht man weiter. Es stimmt aber schon, die Denkpausen werden länger. Männer merken, dass es so nicht mehr weitergeht.

Der soldatische Mann ist doch längst nicht mehr stählern. Bundeswehrsoldaten aus Afghanistan berichten zum Beispiel sehr offen über ihre Traumatisierungen.

Früher nannte man Soldaten, die unter einem Posttraumatischen Stresssyndrom litten, "Kriegszitterer" und behandelte sie im Grunde gar nicht. Auch heute sind sie oft unterversorgt. Es fällt diesen Männern auch noch immer schwer, sich zu diesen Problemen zu bekennen. Übrigens sind es bei den Soldaten in Afghanistan noch immer die Männer, die bluten.

Was macht den Männern denn nun so sehr zu schaffen?

Zum einen ist das Rollenbild diffus geworden. Sie sollen ein konfliktfähiger, fürsorglicher Familienvater sein, zugleich ein selbstsicherer Mann im Beruf - und dann natürlich auch noch ein Krieger, der im Notfall in der Lage ist, zu kämpfen. Das sind ungeheure Anforderungen. Aber damit käme man vielleicht noch zurecht - wenn man aus der Kindheit ein selbstsicheres Fundament mitbrächte und es nicht noch mit einer permanenten Abwertung des Mannes in den Medien zu tun hätte.

Inwiefern?

In der Werbung und in Filmen sind Männer häufig Trottel und Deppen, die nicht wissen, wie es geht. Die Männer stürzen in den Abgrund, die kühle Blondine entschwebt mit dem Hubschrauber.

Ist das nicht eher die neckische Verfremdung einer Wirklichkeit, die überwiegend von Männern gestaltet wird?

Zum Teil. Ich spreche aber auch von der kindlichen Wahrnehmung solcher Bilder. Kleine Jungs werden nur noch als Problemgeschlecht verhandelt, so entsteht ein unklarer Erwartungsraum - und zwar gestaltet überwiegend von Frauen, Erzieherinnen, Lehrerinnen.

Das würde jetzt bedeuten, dass Frauen die Gefängniswärterinnen des männlichen Rollengefängnisses sind …

Es geht überhaupt nicht darum, dass die Frauen schuld sind. Schuld ist in dieser Frage keine relevante Kategorie - dem Erziehungsmatriarchat stehen ja auch weiter männliche Funktionseliten gegenüber. Mir geht es konkret darum, dass den Jungen männliche Vorbilder in der Erziehung fehlen. Zwei Drittel aller Schulabbrecher sind männlichen Geschlechts - da baut sich eine Welle auf, und die läuft auf uns zu.

Sind Sie denn ein Vorbild?

Ich weiß nicht. Wenn ich früher meine Söhne in den Kindergarten brachte, hingen regelmäßig ganze Trauben von Jungen an meinen Armen und wollten, dass ein Mann bei ihnen bleibt. So groß ist der Vaterhunger. Das war herzzerreißend.

Das heißt, Jungen sind Opfer?

So wenig es hier um Schuld geht, so wenig geht es um eine Opferkonkurrenz mit Frauen oder Mädchen, die völlig zu Recht über dreißig Jahre gefördert wurden. Es geht um die Kinder und deren Entwicklungsbedürfnisse. Es ist an der Zeit, die Gräben von vorgestern zu verlassen und nun auch das Leid vieler Jungen und Männer zu sehen.

Könnte es nicht sein, dass die Jugend von heute gar nichts mehr von diesen Gräben wissen will, von denen sie sprechen?

Die jungen Leute sind tatsächlich lösungsorientierter und weniger ideologisch. Aber wir alle entstammen einem Zeitalter der ideologischen Ersatzidentitäten. Und auch die heute jungen Männer, die mit weiblicher Sozialisation aufwachsen sind, fürchten im erwachsenen Leben oft eine erneute fordernde Weiblichkeit.

Mutti ist also an allem schuld.

Nein. Von diesen jungen Männern wird etwas erwartet, das sie gar nicht leben können, ohne ein Vorbild zu haben. Als Ergebnis dieser Verunsicherung wenden sie sich von den Frauen ab, wenn diese auf die Entwicklung konkreter gemeinsamer Perspektiven zusteuern.

Oh.

Na ja - es könnte so in Zukunft noch weniger Familien und noch weniger Kinder geben. Die Familienministerin ist daher aufgefordert, nationale Bildungs- und Gesundheitskonzepte für Jungen und Männer zu erstellen. Ritalin ist jedenfalls keine geeignete Form der Breitenfrühförderung für Jungen.

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67 Kommentare

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  • M
    Maria

    Ist zwar schon etwas äkter das Interview, aber:

    Da sind sie wieder, die frustrierten, arbeitslosen Männer. Und wer ist alles Schuld? Die Frauen natürlich, vor allem Feministinnen!

    Jungs, ihr seid in allen Gremien und Spitzenpositionen on top, verdient mehr Geld als wir, auch bei geringerer Leistung...was wollt ihr?

    Das Übel der Jungen liegt in der falschen Erziehung. Wenn die Elter einem Jungen nicht vermitteln, an welche Regeln er sich anzupassen hat, dann hat er Pech gehabt. Wer in der Schule stört, privates Lesen verweigert und Unterricht boykottiert darf sich bei seinen Eltern bedanken. Wir leben in einer Dienstleistungsgesellschaft, nicht mehr im tiefsten Mittelalter, in dem Muskelkraft von Bedeutung war. Und wenn Sie, meine Herren, Komplexe und Allmachtsfantasien gegenüber Frauen haben, kann ich nur einen Therapeuten empfehlen!

    Gute Nacht!

  • C
    Clon

    geklaut weil gut:

     

    Ich komme aus einem Land, indem Frauen und Männer, bis auf ein paar kleine geschlechtliche Unterschiede, weitestgehend die gleichen Rechte und Pflichten hatten.

    Emanzipation war kein Thema, sie war einfach Teil der Gesellschaft.

    Frauen haben Karriere gemacht, waren Richterinnen, Dozentinnen, Doktorinnen, haben Mähdrescher und Straßenbahnen geführt und sind allesamt keusch gewesen oder fremd gegangen ohne Ende, haben Kinder gehabt, haben ihr Leben geplant und im Rahmen der gesellschaftlichen Struktur, alle Ebenen des Lebens besetzt und mehr oder weniger gut oder schlecht, wie eben auch die Männer, ihren Teil zur Gesellschaft und zu ihrem Leben beigetragen.

     

    Irgendwann kamen Frauen, sogenannte Feministinnen und redeten den Frauen ein wie schlecht es ihnen in der Geselschaft gehen würde und sie dagegen und dafür kämpfen sollten.

    Der Mann wurde als Bestie entdeckt, dusslig und doof gequatscht und der Kampf an allen Fronten gegen diesen eröffnet. Mittlerweile glauben selbst intelligente Frauen daran, dass Männer zu allem zu blöde sind. Kein Film indem nicht der Mann als Blödmann dargestellt und aus irgendwelchen Gründen geohrfeigt oder zwischen die Beine getreten wird.

     

    Und immer noch haben die meisten Frauen und auch Männer nicht mitbekommen, dass die Wirtschaft seit den 70er Jahren die Frau als billige Wirtschaftskraft entdeckt hat und mit allen Mitteln die Karieren und das Vorankommen der Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen betreibt und dies vor allem mit Frauen, welche sich als Feministinnen getarnt, als Handlanger der Wirtschaft und auch der Politi, ihre rassistischen Vorurteile ohne Widerspruch und Widerstand über das Land verteilen können.

    Außerdem ist die Familie den Wirtschaftsbossen und Politikern mittlerweile nicht mehr genehm. Die Gesellschaftsführer der großen Industrienationen haben festgestellt, dass die Zerstörung der Familie als Hort des privaten Glücks wesentlicher Bestandteil der Einflussnahme auf die Bevölkerung ist, um diese entsprechend lenken und leiten zu können. Das ist kein Witz, dass ist erklärte Politik der Wirtschaft- und Politikbosse in den Industrienationen.

    Und wo fängt man bei der Zerstörung der Familie an, man treibt einen tiefen Keil zwischen Mann und Frau. Alles Andere passiert wie von selbst.

     

    Es wird alles Gesellschaftrelevante nur noch im Trennenden beschrieben. Katholiken gegen Atheisten, Juden gegen Schweinefresser, Islamisten gegen Modernisten, Rocker gegen Popper, Bayern gegen Norden, Bauern gegen Ökobauern, Westen gegen Osten, Deutsche gegen Schweizer u.u.u.

    Und als Krönung des Ganzen Frauen gegen Männer.

     

    Und dann wundern wir uns über solche Berichte und dass uns vielleicht in 10, 15, 20 Jahren der Laden ob des unterdrückten "Männerfrustes" um die Ohren fliegt.

     

    ---

    Können junge Frauen Ihre (heute leider meist leblose - wenn nicht gar tote) Attraktivität für Männer anders als über passive Klisches aus TV, Yellow Press nach dem Motto: Halbverhungert, geschminkte Schaufensterpuppe entdecken ? Wär ne Möglichkeit die Jungs/Männer vom Pornokonsum abzulenken oder zumindest zum gemeinschaftlichen Konsum einzuladen...

     

    Und wann bitte wird endlich bei B90/ Die Grünen die quote abgfuckt? Gibs da etwa schon keine echten Männer (innerhalb der Mehrheit der Partei"Basis")mehr sondern nur noch Beamtenpubser, Technokratenschnullies und Wirtschaftsemanzen? dann streich ich bald meine dortige Mitgliedschaft, so was finanzier ich nicht weiter

  • TS
    T S

    Ich finde die süffisante, fast herablassende Art der Fragestellung in diesem Interview symptomatisch für das von Prof. Franz dargestellte Problem. Es ist ihm hoch anzurechnen, die Provokation so sachlich behandelt zu haben. Ich finde diese Herangehensweise ist der taz unwürdig, aber immerhin illustriert der Autor damit, wie wichtig es sein kann, auch mal gegen die herrschende Meinung zu argumentieren.

  • SB
    Siegfried Bosch

    "Doch auch Frauen werden immer noch oft genug als Hysterikerinner gezeigt oder als dummes, sexualisiertes Blondchen oder als schwaches, unselbstständiges Wesen" (von Anna)

    "Wie oft wird Sie in der Werbung noch immer als Hausfrau, wenig intellektuell gebildete Frau bzw. auf äußerliche Gegebenheiten reduziert" (von trollius): Wo denn? Ich kenne keine derartige Werbung. Ich kenne zwar Werbung mit Hausfrauen (wobei meistens nicht klar ist, ob es sich tatsächlich um Vollzeit-Hausfrauen handelt), aber die werden nicht dumm dargestellt, sondern eben bei Hausfrauentätigkeiten (also neutral). Und ich kenne Werbung mit Frauen, bei denen nicht klar ist, ob sie gebildet/klug/wasauchimmer sind (Werbespots sind schließlich teuer, also kurz!). Aber explizit dumme Frauen kenne ich aus der Werbung keine. (Sexualisierte Darstellungen dagegen schon, aber keine, die es mit dem Schweiger-Spot unten aufnehmen könnte.)

    Dafür kenne ich aber misandrische Werbung:

    http://www.youtube.com/watch?v=InT0IRpjBC8&feature=player_embedded

    http://www.youtube.com/watch?v=ZjFPSjKnrAQ&feature=player_embedded

    http://www.youtube.com/watch?v=wNJ_P7FZvPE&feature=player_embedded (ok, aus der Schweiz)

    http://www.youtube.com/watch?v=glYlltNpgvY&feature=player_embedded (hier wird häusliche Gewalt gezeigt, aber nicht in einer anklagenden Art und Weise -- im Gegenteil. Dieser Angriff wird als begründet dargestellt! Umgekehrt ist mir kein einziger Fall bekannt.)

    http://www.youtube.com/watch?v=gdBbeE0cluY&feature=player_embedded (Dieser Mann wird explizit als dumm dargestellt. Einen Fall mit umgekehrter Geschlechterkonstellation kenne ich nicht.)

    http://www.youtube.com/watch?v=htM6_eTVDRU&feature=player_embedded

    http://www.youtube.com/watch?v=KrEpiT0Ht64 (hier wird Mann als Sexobjekt, welches Frau berühren und anknabbern darf, dargestellt.)

    http://www.myvideo.de/watch/6542384/Braun_Til_Schweiger_Verboten_Gut_Aussehen_Extended_Online_Version (Hier wird ein Mann (Till Schweiger) nicht nur zum Sexobjekt degradiert, indem er am Anfang wie ein Stück Fleisch präsentiert wird, nein er wird auch noch von zwei Dominas entführt und es wird so dargestellt, als genösse er es! Ein Werbespot mit umgekehrten Geschlechtern wäre unmöglich -- das hätten die Werber schon im Vorfeld aussortiert.)

    Und am Ende sollte man natürlich noch an die Werbung zur ZDF-Serie "Eine für alle -- Frauen können's besser" erinnern. Und diese kleine Analyse von Wahlplakaten http://manndat.de/fileadmin/Dokumente/Analyse_Wahlplakate.pdf zur letzten Bundestagswahl sollte auch nicht fehlen.

  • G
    Genderwahn

    Interessant, dass einige derer, die hier vehement die Wissenschaftlichkeit der sogenannten "Gender Studies" verteidigen, dann am Ende ihrer Argumentation doch wieder in persönliche Beleidigungen verfallen...

     

    Auch dadurch wird eine Pseudowissenschaft keine Wissenschaft. Dass es den Begriff "Gender", den ich jetzt mal mit "soziales Geschlecht" übersetze, gibt, streite ich nicht ab, ebenso wie die Existenz sozialer Rollen, die je nach biologischem Geschlecht mehr oder weniger zugewiesen sind und sich durchaus auch wandeln können. Kein Problem.

     

    Was Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren, jedoch nicht abstreiten können, ist die Institutionalisierung und die damit einhergehende Inflation sogenannter Forschungsprojekte, in denen irgendwo das Wort "Gender" steht, weil es ja ein Schlüsselwort ist, um irgendwo Geld aus Fördertöpfen zu bekommen und damit - und darum geht es ja hauptsächlich - die Finanzierung der eigenen "wissenschaftlichen" Laufbahn zu sichern.

     

    Woanders wird massiv gekürzt, vor allem in den Geisteswissenschaften, Archäologie, Geschichte, Philologie, Ethnologie usw. in der Naturwissenschaft fehlt auch Geld für wichtige Forschungsprojekte.

     

    Gender wird dagegen aufgeblasen bis zu Lächerlichkeit.

     

    Dabei ist es nur ein Begriff eines Diskurses, nicht mehr und nicht weniger, diskutieren kann man den Begriff natürlich, aber deswegen gleich Lehrstühle zu finanzieren, ich bitte Sie - Sie können doch nicht bestreiten, dass hier Lobbyismus und Politik eine große Rolle spielen. Ein Seminar im Semester zu Gender, ok, aber gleich eine Professur, nie im Leben. Das sollten Sie auch selbst wissen.

     

    Zum Begriff "maskuline" und "feminine" Wissenschaft: es gibt weder die eine noch die andere, dass Frauen lange Zeit keinen Zugang hatten zu Bildung, lag vor allem an der Politik. Das ist längst Geschichte, zumindest in Deutschland und in vielen anderen Ländern auch.

     

    Hier kommen wir aber nun wieder zu einer Bewegung aus dem 18./19. Jahrhundert, die natürlich zuerst von Frauen getragen wurde, der Kampf für die Rechte der Frauen.

     

    Das mündete später in radikalen Feminismus, dessen Blüten sich dann im universitären Bereich als Pseudowissenschaft etablieren konnte. Das ist der aktuelle Stand.

     

    Gender = Institutionalisierung einer Pseudowissenschaft.

     

    Es gibt auch viele Männer, die Gender-Studies betreiben???

     

    Wieviele denn? Ich bitte um Aufklärung.

     

    Wieviel "Gender-Professuren" sind denn männlich besetzt???

     

    Ich beleidige hier niemanden, klar möchte man öffentliche Gelder für seine "Projekte" - das ist menschlich, aber deswegen immer gleich das Etikett "Wissenschaft" draufkleben, das halte ich für sehr unwissenschaftlich.

  • G
    Goofos

    -Lesen Sie dazu auch die taz-Sonderausgabe zum Internationalen Frauentag am 8. März. Thema: "Der postmoderne Mann"-

     

    Oh, natürlich, werde ich ganz bestimmt tun. Wird sicherlich interessant sein wenn Frauen mal wieder darüber entscheiden was gut für Männer ist, was sie alles von Männern fordern oder haben wollen, wie eine Gleichberechtigung von Männern gefälligst auszusehen hat und das Wort für und über Männer eigennützig an sich reissen. Man weiß ja, ein Mann darf nicht für sich sprechen, sondern er muss die Frau für sich sprechen lassen. Vor allem beim Thema Gleichberechtigung darf nur die Frau entscheiden wie diese aussehen muss. Man weiß ja ebenso, dass der Mann nur als Anhängsel für die Frauen da ist und die sogenannte Gleichberechtigung von Männern nur dazu dient die Gleichberechtigung von Frauen zu gewährleisten. Im Prinzip ergibt sich aus der Gleichberechtigung der Frau, also dem Wohlergehen der Frau, die Konsequenz für den Mann wie er das Wohlergeben für die Frau gewährleisten muss. Was heute die Gleichberechtigung von Männern darstellt.

     

    Da meine ich doch mal ganz patriarchal, dass mir Frauen überhaupt nichts zu sagen haben, schon gar nicht über mich entscheiden dürfen und mir nicht vorschreiben dürfen was gut für mich wäre. Denn das entscheide ich für mich. Welche Rolle die Meinung der Frauen dabei spielt, liegt ebenfalls in meiner Entscheidung. Schließlich geht es dabei nicht um Frauen sondern tatsächlich um Männer, also auch um mich. Man sollte sich wohl nicht wundern wenn Männer sich deshalb immer mehr von Frauen und ihren matriarchalen Zügen abwenden, wenn Frauen einfach nicht einsehen wollen, dass wir Männer nicht ihr Eigentum, ihr Spielzeug, ihre Puppe sind.

  • J
    Jonas

    "Für Männer ist es immernoch wesentlich wichtiger einen gut bezahlten Beruf zu wählen als für Frauen, denn Frauen heiraten (leider) immernoch gerne nach oben. Für eine Vielzahl der Frauen muss der Mann intellektuell wie wirtschaftlich mindestens mit der Frau mithalten können um als Partner akzeptiert zu werden."

     

    Das ist der entscheidende Punkt. Deshalb kann ich das ganze Feminismus-Gelaber nicht ernst nehmen.

     

    Meine Beobachtung ist übrigens auch, dass Frauen sehr häufig unbedingt einen Partner haben wollen, der körperlich größer ist als sie selbst (soll mir recht sein, bin 1,90) - warum wohl?; dass er Akademiker sein muss (und zwar möglichst nichts brotloses) versteht sich.

     

    Habe bislang noch keine einzige Grundschullehrerin, Ärztin, Journalistin, Juristin erlebt, die mit nem einfachen Verkäufer, Kfz-Mechaniker oder Packer bei Lidl zusammen ist, der am besten noch nen Kopf kleiner ist als sie.

     

    Wird es auch nie geben. Ernst zu nehmenden "Feminismus" auch nicht.

     

    Feminismus = Rosinenpicken.

  • HB
    Hans Bert

    Einfach erbärmlich, wie sich der offenbar politisch korrekte Interviewer hier über klare Sachverhalte lustig macht. Danke taz, dass ihr mit euren feminisierten Scheuklappen recherchiert! Großes Kino!

  • A
    aso

    „...Männer gehen zum Beispiel nicht rechtzeitig zum Arzt, weil sie Hilfe und Abhängigkeit nicht so gut ohne Ängste ertragen können...“:

     

    Woher hat Matthias Franz boß dieses Urvertrauen in den Medizinbetrieb?

     

    Wer so wie ich schon mal im Krankenhaus arbeitete, lernt als erstes, daß der Spruch: „wenn zwei Ärzte das gleiche erzählen, ist einer kein Arzt“ sehr realitätsnah ist.

    Daß Robert Enke seine Depression möglichst geheimhalten wollte, hat seinen Grund:

    Derartiges Outing wird nicht belohnt.

    Auch nicht von Frauen. Man(n) gilt schnell als Psycho, der nicht belastbar ist,

    der nicht mal sein eigenes Leben geregelt kriegt...also nicht attraktiv ist...als Vorbild schon gar nicht taugt.

    Die eigenen und äußeren Erwartungshaltungen sind hoch wie die Furcht vor Stigmatisierung, als „Psycho“ zu gelten.

    Es sei an dieser Stelle an das „Rosenhan-Experiment erinnert, in dem völlig normale Testpersonen sich in psychiatrische Kliniken einweisen ließen.

    Obwohl sie sich nach der Einweisung wieder völlig normal verhielten, wurden sie fortan beim Personal das „Psycho“-Ettikett nicht mehr los. Nebenbei sollten sie noch große Mengen unterschiedlicher Medikamente für genau die gleichen Symptome schlucken...

    Nur die anderen Patienten durchschauten die Täuschung, daß es sich um Pseudopatienten handelte:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Rosenhan-Experiment

     

    Grundsätzliches Mißtrauen gegenüber dem Medizinbetrieb ist also berechtigt.

    Was fehlt, um aus dem Rollengefängnis herauszukommen, ist eine Quotenregelung für Männer schon im Kindergarten und anderen Erziehungsberufen.

    Dies wäre sicher auch für Mädchen vorteilhaft, denn auch die brauchen männliche Rollenvorbilder.

  • C
    Clara

    Liebe Leute, das ist hja lles ganz toll, dass Ihr Euch so an diesem Artikel abarbeitet, aber wollt Ihr nicht auch mal ein bisschen durch die Politikseiten stöbern....nicht nur diese Biedermeier-Langeweile-Themen?

  • M
    Michael

    Die streckenweise dümmlichen Fragen des Interviewers betrachte ich mal eher als Beleg für die Überlegungen des Herrn Franz.

     

    Als dreifacher Vater (2 Jungs, 1 Mädchen) kann ich folgende Alltagserfahrungen beitragen:

     

    1. KiTa-Zeit

    Null Männer , aber Erzieherinnen, die immer beklagt haben, dass es an Männern in ihrem Team mangelt. Was übrigens auch meine Frau bestätigt, die als Erzieherin und Motopädin arbeitet.

     

    2. Grundschulzeit

    Null Männer, aber Lehrerinnen, die immer wieder beklagt haben, dass es an Männern in ihrem Kollegium mangelt. Ebenfalls immer wieder bestätigt durch Grundschullehrerinnen im Bekanntenkreis.

     

    3. Weiterführende Schule(n)

    Whow, endlich die ersten Lehrer in Klassen, in denen durch die Bank zu zwei Dritteln Mädchen sitzen.

     

    4. Unterstützung bei der Berufsorientierung

    Unsere beiden Großen sind zur Zeit erstmalig mit der Frage konfrontiert, was sie vielleicht später einmal beruflich machen wollen.

     

    Dabei erleben wir folgendes Phänomen:

     

    An der örtlichen VHS werden Workshops zur Berufsorientierung angeboten - natürlich von der örtlichen Gleichstellungsstelle und natürlich nur für Mädchen.

    Wenn das nicht reicht, dann gibt es auch Einzelberatungen bei einem eigens eingerichteten Beratungsangebot der Gleichstellungsstelle, die aber natürlich ebenfalls nur Mädchen bedient.

    Für unseren Sohn bleibt das Selbstbediedungsterminal in der Arbeitsagentur und ggf. die dortige stereotypische Berufsberatung.

     

    Diese Alltagsprobleme löst man weder durch Schuldzuweisungen, noch durch dämliche Interviewfragen und auch nicht durch abstrakte Gender-Diskussionen.

     

    Und genauso habe ich auch die Interviewantworten von Herrn Franz verstanden.

  • TO
    Tomas Oschmann

    Alle Achtung für den Interviewten wie die Veröffentlichung in der TAZ.

     

    von einem "Sohn", dessen Vater niemals Selbst einen solchen hatte (IIWK) und demzufolge keine Rolle/ Vorbild zur Verfügung stand.

    Als Füllmaterial für dieses Defizit diente einerseits autoritäres Verhalten und andererseits Abwesenheit durch Flucht in Arbeit.

    Traurig aber wahr, dass war wahllos mir vermitteltes "Männliches Attribut" im heranwachsen. Und ich übe mich im verzeihen.

     

    Ich persönlich denke diese gewaltig-nachhaltig in mir gebildete(n) Verunsicherung(en) kann Frau schlicht nicht verstehen, geschweige denn sie sollte dies beurteilen.

    (Genausowenig wie umgekehrt ich als Mann die Fehlende Anwesenheit der Mutter für Tochter in Punkto Weiblichkeit "authentisch" nachempfinden könnte - wäre das andere Geschlecht, doch dito interessantes Thema: für und von Frauen. Die Rollen-Anerziehung läuft doch innerhalb desselben Sexus).

     

    Zum Thema Liebe und/oder Abhängigkeit zwischen! den Geschlechtern sollten sich wohl beide mit- im gegeneinander unterhalten.

    Als Mann bedaure ich hiermit mal wieder offensichtlich nicht nur meine eigenen Kommunikationsschwächen und verbalen Beschränkungen ausdrücklich.

  • K
    Korkie

    @saskia

    zitat: "Es gibt kein Berufsverbot für Männer in der Primarerziehung!!! Und ich glaube auch nicht, dass die weiblichen "Seilschaften" die Einstellung von Männern verhindern."

     

    Für Männer ist es immernoch wesentlich wichtiger einen gut bezahlten Beruf zu wählen als für Frauen, denn Frauen heiraten (leider) immernoch gerne nach oben. Für eine Vielzahl der Frauen muss der Mann intellektuell wie wirtschaftlich mindestens mit der Frau mithalten können um als Partner akzeptiert zu werden.

    Viele Frauen hingegen besetzen Positionen in der Primarerziehung trotz schlechter Bezahlung aus irgendeinem Grund (zB. tut es ihrer Akzeptanz beim männlichen Geschlecht sicher keinen Abbruch). Würden sie es nicht tun, würden sich die Löhne nach oben entwickeln.

    Um die Anzahl potentieller Paarungspartner nach oben zu schrauben ist man als Mann halt auf Karriere angewiesen.

    (Primarerziehung mit schlechter Bezahlung UND kaum Karrierechancen macht einen für viele Frauen unannehmbar)

    Alles für den evolutionären Erfolg.

    Die Durchschnittsdame kann man mit einem Mercedes mehr beeindrucken als mit nem Fiat Panda. Traurig, aber auch einleuchtend.

    Ob sich das ändert ist fraglich.

    Sowas hat leider sehr viel mit biologischer Konditionierung zu tun.

  • G
    Gurke

    Ich habe mich darüber gefreut, dass der Taz endlich auch mal diesem Thema ein wenig Raum gegeben wird.

     

    Ich find es aber schade, dass die statistisch nachzuweisenden "Männerprobleme" (höhere Selbstmordrate, niedrigere Lebenserwartung oder die Benachteiligung im Bildungssystem) oft einfach nicht anerkannt und ernstgenommen werden. "Frauenprobleme" werden dagegen (besonders in der Taz) sehr ausführlich behandelt und ich denke auch ernstgenommen - und das ist ja auch gut so. Falsch ist es aber, diese Probleme gegeneinander auszuspielen. So lassen sich die Probleme auf beiden Seiten nicht lösen.

    Ich finde es sehr wichtig, dass hier kein Geschlechterkampf entsteht.

     

    Das Thema wird anscheinend jedoch (fast schon Taz-typisch(?)) vom Interviewer überhaupt nicht ernstgenommen, die Problematik vollkommen ignoriert, sondern entweder (z.T. sarkastisch) heruntergespielt ("...sind doch längst in Auflösung begriffen", "Aha" usw.) oder mit einer Suche nach einem Schuldigen, nach Täter und Opfer (egal wie oft Herr Franz erklärt, dass das nicht das entscheidende ist(siehe Pascals Kommentar)) abgelenkt (und da scheint bei der Taz ja immer zu gelten: die Männer sind an allem schuld).

     

    Und wenn ich dann in der Printausgabe sehe, dass von dem vielen Klugen, was Herr Franz sagt, ausgerechnet die Stelle, die dann unterschwellig wieder "den Männern" die Schuld in die Schuhe schiebt ("Dem Erziehungsmatriarchat stehe ja auch männliche Funktionsträger gegenüber") hervorgehobenn wird, dann finde ich das wirklich unpassend.

     

    Zusammengefasst: Thema ist toll, aber der Interviewer ist zynisch und arrogant (wenn er selbst keine Probleme sieht, sollte man doch zumindest den nötigen Respekt zeigen)

  • N
    nullnulltaz

    Wieso sollte die TAZ neue Journalisten einstellen? Wenn nun herauskommt, daß sich erst durch das Fehlen der Väter nach dem 2. Weltkrieg die Misandrie in Form des Radikal Feminismus in Deutschland ausbreiten konnte (versagte Liebe - Hass auf den nichtanwesenden Vater), dann können viele TAZ-Leserinnen erstmal ihre Lebenslügen zusammenkehren. Und die ihrer Töchter gleich mit, die es Muddi recht machen wollten.

     

    Um Alice Willen, auf gar keinen Fall. Lieber nen bisserl hoch die Nase und im Uni-Phantasialand verschanzen....und Taz lesen.

  • N
    nullnulltaz

    Mal schaun wann Rainald Grebe TAZ-Redaktösen besingt.

  • G
    Genervt

    Könntet Ihr nicht mal darüber nachdenken, solche Interviews von richtigen Journalisten führen zu lassen und nicht von unbegabten Praktikanten?

  • UW
    Ursula Wienberg

    Sehr erfreulich, dieser Artikel. Als Kinder-, Jugendlichen- und Erwachsenen-Analytikerin kann ich die Aussagen von Matthias Franz bestätigen: die Jungen und jungen Männer haben es tatsächlich zunehmend schwer, mit dem sich wandelnden Bild "passender" Männlichkeit klarzukommen. Denn die Zeiten klarerer Orientierung sind vorbei. Was nicht heißen soll, dass die früher vielleicht klarere "Zuschreibung", was als männlich und was als weiblich zu gelten hat, ideal gewesen wäre, denn dies wiederum engte den Entwicklungs-Spielraum bei beiden Geschlechtern zuweilen ein. Ganz allgemein kann ich seit einigen Jahren in meiner therapeutischen Arbeit (aber auch aus "privatem" Erleben) bemerken: Die Mädchen werden "frecher" und selbstbewusster (und das ist "gut so"!), die Jungen sind tendenziell verunsichert. Sie sollen selbstbewusst, sozial kompetent, empathisch, leistungsfähig, leistungswillig, wild, zärtlich und noch vieles mehr sein ("multitasking"). Mit diesen Widersprüchen sind viele überfordert. Dies schlägt sich auch in der Zunahme der mit dem so genannten ADHS diagnostizierten Kinder vorwiegend männlichen Geschlechts nieder, die dann mit Ritalin gezwungen werden, "Ruhe zu bewahren" in einer Welt der Rollenkonfusion und Überstimulierung!

     

    Bewundernswert an Herrn Franz fand ich, wie er sich im Interview auf sein Thema konzentrierte und sich nicht provozieren ließ von der leider etwas schnoddrig-zynischen Frageart des Interviewers, der verstimmt schien, ob der "Zumutung", klischeehafte, nicht mehr zeitgemäße Pauschalsicht männlicher und weiblicher Identitätsentwicklung - und - probleme zeitgemäß zu hinterfragen? So mutete mich jedenfalls die Tendenz seiner Fragen (bis hin zur Auswahl der Überschrift) an.

     

    Na ja, mag ja sein, dass er "Mutti" zeigen muss, wie brav er ist, wenn er keine "Männersorgen" gelten lassen will.

     

     

     

    Schöne Grüße aus Bayern, Ursula Wienberg

     

    --

    Dipl.Psych. Ursula Wienberg

    Schießstättenweg 3

    85570 Markt Schwaben

    Telefon 08121-45163/2

    Telefax 08121-61672

    www.ursula-wienberg.de

  • DA
    Die Anwaeldin

    Zwischenmeldung ...

    War bisher schon der Markt mit vaterlosen Jungs nicht nur ein Milliardengeschäft (Matrix, Lion King, Star Wars, Nemo, Over the Top, ,,,) so bildet ausgerechnet die Wahl der Sprechstimme von Mufasa und Darth Vader vor wenigen zur "vertrauenswürdigsten Berühmtheit" das Sahnehäubschen der Diskussion.

    Wie sehr der Rechtsstaat in der Geschlechterfrage inzwischen vollkommen aus dem Ruder gelaufen ist, zeigt die mancherorts massive Polizeipräsenz beim Sektempfang zur Heiligung der Nonsens-Kino-Präsentation der ANGEBLICHEN Doku "Shortcut to justice" (über ein ach so couragiertes Frauengr+ppchen in Indien), die Öffentlichkeit gierend Familienstreitigkeiten vor ein Kamerateam zerrt, anderseits die Deppenrolle eines Douglas Weinsperger im Prozess um 4 sec. seines Films "Der entsorgte Vater" in Deutschland oder die mediale wie rechtliche (z.B. 10 Std. Verhör) Ungleichbehandlung eines Goran Munizaba in der Auseinandersetzung mit seiner zukünftigen Ex-Frau Sarah Kern....

    Gelegentlich dürfte dabei bereits ein kurzer Blick ins GG die Rechtsfindung erleichtern. Es verwundert eher wieso hier eigentlich nicht noch mehr Männer den Weg des Suizides, allein oder erweitert, wegen der vollkommenen Entrechtung such(t)en. Siehe auch FOCUS Nr. 41 /2009 "Der entrechtete Mann" ....

    Die Gewaltexzesse (inzwischen auch gegen die Vertreter von VATER Staat=Polizei) über die sich z.B. der rheinland-pfälzische Justizministers noch letzte Woche verwundert die Augen rieb, sind durch die "vaterlose Gesellschaft" ebenfalls mühelos zu erklären.

    Es wird Zeit, sich die eigentlichen Ursachen für die weiterlaufende Fehlentwicklung endlich vor Augen zu führen.

    http://rechtsanwaeldin.blogspot.com/2010/02/mufasa-darth-vader-marlin-der-vermisste.html

  • T
    Tyler

    Wir sind `ne Generation von Männern, die von Frauen großgezogen wurden! Ich frag mich, ob noch `ne Frau wirklich die Antwort ist!

  • HK
    Horst K.

    Sehr geehrte Damen und Herren,

     

    Die Antwort auf alle ihre Fragen finden sie vermutlich in der sog. Steinzeit. Und jetzt mal ganz provokant: Back to the roots! :-O

  • SV
    Susan Ville

    Fordernde Frauen??? Ich lache mich kaputt!

    So lange Frauen sich ab Mitternacht ihre masturbierenden Geschlechtsgenossinnen anschauen müssen, sehe ich keinen Grund für Männer, Angst zu bekommen, sie würden die Herrschaft über Frauen verlieren. Was gibt es denn für Männer für Gründe sich überfordert zu fühlen? Ihre Lebensgefährtin bringt jetzt sogar neben der Kinderaufzucht zusätzliches Kapital nach Hause!

    Es ist jämmerlich, wenn Männer in unserer Zeit davon sprechen mit den aktuellen Lebensumständen nicht zurechtzukommen! Frauen wurden Jahrtausende als zweitklassige Wesen deagradiert, missbraucht und von den großen Weltreligionen als minderwertig beschrieben, beschimpft, vergewaltigt und getötet ... auch heute noch; ich finde es infam, sich als Mann nun in einer Opferrolle sehen zu wollen!

    Im Übrigen stimme ich den Kommentatoren zum GENDER-WAHN zu: Es wird Zeit, dass wir als intellektuelle Spezies lernen, uns nicht mit kontraproduktiven Schuldzuweisungen zu beschäftigen und uns gegenseitig unsere geschlechterspezifischen Unterschiede vorzuwerfen. So lange wir nicht verstehen, dass Weiterentwicklung auch bedeutet, RESPEKT gegenüber dem einzelnen Individuum zu zeigen, OHNE es in längst überholte archaische Gesellschaftsmodelle zu pressen, verdienen wir den Titel HOMO SAPIENS noch nicht.

  • C
    Clara

    @Jochen Hill: allerdings, das war wirklich bewundernswert.

     

    Bei einem Interview geht es ja eigentlich darum, Informationen vom Gegenüber zu erhalten, und nicht seine eigene Meinung zur Sachlage zum Ausdruck zu bringen, oder?

  • S
    Spin

    @ genderwahn: Der Name ist rech gewählt, denn der Wahn ist ganz der Ihre!

     

    "Gender ist nur ein eklatantes Beispiel, wo sich eine Ideologie unter dem Deckmantel der Wissenschaftlichkeit riesige Strukturen aufgebaut hat. Kritisch hinterfragt oder gar angezweifelt werden darf nicht. Es ist quasi von oben verordnet - nach dem Motto - wenn wir nur genug Geld reinstecken, werdet ihr es schon irgendwann begreifen."

     

    In diesem Absatz stecken mehr Fehler als Worte. Sie scheinen nicht zu wissen, dass

    - der Begriff sehr wohl einer mehr als dreißigjährigen Forschungsdebatte unterliegt,

    - sich (neben dem Feminismus)auf die Theorien der bekanneteren Jungs Freud, Foucault, Derrida, Bourdieu, Giddens u.v.m. bezieht,

    - auch von vielen Männern betrieben wird,

    - sich dadurch auszeichnet, dass mit ihm Geschlecht eben nicht, wie jahrhunderte lang angenommen, von Gott oder aus der Biologie abgeleitet wird, sondern als Resultat AUCH vielschichtiger sozialer und kultureller Prozesse sowie juristischer und politischer Maßnahmen analysierbar wird.

     

    Was sie scheinbar vertreten, ist Ideologie, und zwar eine der dümmsten Art, und es ist die übliche Demagogie vieler meiner Geschlechtsgenossen, wenn Sie schreiben:

    "Es gibt genausowenig eine feministische Wissenschaft, wie es eine maskuline Wissenschaft gibt."

     

    Das zeugt doch nur von Ihrer Unkenntnis der androzentrischen Moderne, die sich ja gerade durch eine patriarchale, technokratische "instrumentelle Vernunft" (Horkheimer) auszeichnet(e). Selbstverständlich waren Männer in der Forschung bis in die 1970er hinein fast völlig unter sich, und entsprechend sahen die Resultate aus ("Penisneid", "weibliches Defizitwesen", "große Männer machen Geschichte" usw.). Gut, dass sich das (durch Gender-Theorie und Feminismus) langsam ändert. Wenn das manche in ihrem Gender-Basher-Wahn zum weinen bringt: selbst schuld!

  • TM
    T. Meißner

    Das Interview ist interessant, man muss ja dem Professor fast schon gratulieren, dass er bei so dummdreisten und albernen Fragen ordentlich und objektiv geantwortet hat. Bei solchen journalistischen Glanzleistungen kommt man ja fast schon ins Grübeln, ob der Abschluss des Abos der Taz letztens wirklich so eine gute Idee war :-(

  • P
    Pascal

    Inwieweit hilft das Argument "Frauen habens aber auch nicht leicht" in dieser Diskussion weiter? Kann man die (möglicherweise) bestehenden Defizite in der kindlichen Jungenförderung damit "aufrechnen", dass Frauen in den Führungsebenen unterrepräsentiert und unterbezahlt sind? Macht das eine das andere besser?

     

    Zu Erziehungs-"Matriarchat" meine eigenen Erfahrungen:

    Im Kindergarten hatten wir genau ein halbes Jahr lang einen Kindergärtner. In der Grundschule gab es einen Lehrer, der die Parallelklasse unterrichtete, ich hatte nur den Pfarrer/Diakon im Religionsunterricht.

    Auf dem Gymnasium hatte ich in den unteren Klassen ein überwiegend weibliches Lehrerkollegium. Ab der Mittelstufe nahmen dann die Männer überhand, und jetzt im Studium (Jura) sind die meisten Professoren und Tutoren Männer (Der Gender Studies-Lehrstuhl ist aber weiblich besetzt). Die Studierendenschaft setzt sich glaube ich im 60/40-Verhältnis Männer/Frauen zusammen.

     

    Inwiefern das jetzt ein Problem ist, kann ich nicht beurteilen. Ich profitierte insbesondere von meiner letzten Grundsvchullehrerin, ein Freund von mir blühte auf, als er in die Parallelklasse versetzt wurde.

    Ob ich allerdings als Beispiel zählen möchte weiß ich nicht, wurde ich doch ausschließlich von Frauen erzogen und bin zufälligerweise mindestens bisexuell...

  • TG
    Timo Grassi

    Mit meiner Lebensgeschichte wäre ich eigentlich dazu prädestiniert, ein Frauenhasser zu werden. Doch erkenne ich immer noch, das das Prinzip des "Nach-Unten-Tretens" ein geschlechtsunabhängiges Phänomen ist.

     

    Ich hätte nur eine dringende Bitte an alle Frauen:

     

    Tretet doch endlich mal den Männern in die Eier, die es wirklich verdienen und nicht denen, die die grösste Angriffsfläche bieten...

  • AL
    Anna Lehmann

    Der Spott des Interviewers ist in meinen Augen vollkommen unangebracht, denn man sollte sich einmal vor Augen führen wodrüber er sich so amüsiert.

     

    Er amüsiert sich u.a. über ein immer weiter wachsendes Bildungsprekariat, welches der Gesellschaft - und das sind nun einmal Frauen und Männer gemeinsam! - enorme Kosten verursacht, er amüsiert sich über vermeidbare Belastungen der Krankenkassen durch unvernünftige Männer. Aber vielleicht zahlt Herr Reichert ja auch keine Sozialabgaben/Steuern/Krankenkassenbeiträge hier und kann sich deshalb so wunderbar über diese Probleme freuen.

     

    Aber ich habe alleine schon aus sehr egoistischen Gründen ein großes Interesse daran, dass diese Probleme endlich einmal angegangen werden, und ich nicht ständig mehr und mehr Transferleistungen an das männliche Geschlecht leisten muß.

  • G
    Genderwahn

    Ich sage ja nicht, dass es Institutionalisierung und Schaffung eines Verwaltungsapparats durch Lobbyismus in anderen Bereichen (wo zum Beispiel mehr Männer sitzen als grade im Genderbereich) nicht gibt, natürlich gibt es das.

     

    Gender ist nur ein eklatantes Beispiel, wo sich eine Ideologie unter dem Deckmantel der Wissenschaftlichkeit riesige Strukturen aufgebaut hat. Kritisch hinterfragt oder gar angezweifelt werden darf nicht. Es ist quasi von oben verordnet - nach dem Motto - wenn wir nur genug Geld reinstecken, werdet ihr es schon irgendwann begreifen.

     

    Ich habe selbst ann einem universitären Projekt mitgearbeitet - hinter persönlichen Machtfragen und Gelderveruntreuung bliebt das eigentliche Ziel, nämlich das Projekt, am Ende auf der Strecke. Das ist ein Skandal.

     

    Es würde mich wundern, wenn das bei anderen Gender-Projekten anders wäre. Aber klar, in der Wirtschaft/Politik wird auch gelogen.Von daher ist das wohl normal.

     

    Trotzdem möchte ich hier nochmal betonen:

     

    Es gibt genausowenig eine feministische Wissenschaft, wie es eine maskuline Wissenschaft gibt. Daran werden auch Gender-Studies nichts ändern können. Zum Glück.

  • F
    Flipper

    Durchaus wichtiges und zu wenig beachtetes Thema. Allerdings weint mir der Herr Professor ein wenig zu viele Krokodilstränen, jedenfalls habe ich in den 80ern von einem "Erziehungsmatriarchat" nichts mitbekommen, davon viel mehr von übertrieben autoritären männlichen Lehrern. Bedenkenswerter finde ich dagegen die besagte Tradierung von überkommenen Rollenbildern aus der Nachkriegsgeneration und ihren Vorgängern (DAS kann ich aus eigener Erfahrung gut nachvollziehen).

    Sicher ist der Interviewer sehr sarkastisch, aber neben vielen durchaus sachlichen Leserkommentaren zeigen hier einige andere, dass man bei dem Thema sehr vorsichtig sein muss, um sich nicht falsche Freunde zu machen, vergl. "Genderwahn", der die Debatte zum Anlass nimmt, die bösen Emanzen und Lesben zu beschimpfen.

    Denn eins ist ja wohl klar: Leichter haben es die Frauen ganz bestimmt nicht, da muss man sich nur mal die Besetzung der Führungseliten dieser Gesellschaft anschauen, dann wird aus dem vermeintlichen "Matriarchat" schnell wieder das gleiche mit einem P.

  • F
    Fugu

    @Genderwahn - Da ist aber jemand als Mann scheinbar tatsächlich verunsichert. Und dann auch noch polemisch, sexistisch und homophob werden... Sie sind ja wirklich ein Prachtkerl. Erst denken, dann schreiben.

     

    Das Interview ist tatsächlich interessant. Rückt man vom gemeinen Maskulinismus (siehe oben) ab, kann man durchaus eine Dialoggrundlage schaffen, bei der man auf die Bedürfnisse aller Beteiligten eingeht. Es steht außer Frage, dass das männliche Rollenbild hinterfragt und überarbeitet werden muss. Davon profitieren letzlich auch beide Geschlechter. Etwas traurig ist nur, dass sich der Name der Veranstaltung mehr nach einem "NoMa'am"-Con anhört, als nach einem ernst zu nehmenden Kongress.

  • B
    bla

    Das war mal ein super spannendes Interview.

    Hr. Prof. Matthias Franz spricht mir quasi aus der Seele.

     

    Permanent wird man als Mann genötigt, dieses oder jenes nicht zu tun und am Ende des Tages wird man dann noch gefragt, was man will oder was dieses oder jenes soll.

    Entsetzlich.

    Soweit zur Schuldzuweisung.

     

    Zur Lösung:

    Sich dagegen aufzulehnen ist so als wollte man mit dem Kopf durch die Wand, da man permanent umgedeutet wird, um die Argumentationshoheit zu behalten ( aka: das letzte Wort ).

     

    Um wirklich über seine Gefühle reden zu können, ist man als Mann gezwungen, sich gleichgeschlechtlich umzuorientieren oder sich den Bewertungsmaßstab der Frauen überhelfen zu lassen. Beides nur bedingt eine Lösung.

     

    Die Rollenklischees wurden m.E. nach zu oft von den Medien karikiert, sodaß nunmehr jede der männlichen Interessen einem permanenten Rechfertigungsdruck und einer moralischen Überheblichkeit, daß wären ja nur Spielereien, ausgesetzt ist.

     

    Das das dann in einer Identitätskrise enden kann, sollte klar sein.

     

    Da hat man als Mann nur die Chance mit einem Sozialarbeiter und / oder Eheberater zu sprechen oder ( wie in meinem Fall mangels Kontakt und Möglichkeit ) in die Rolle des "abwesenden Mannes" zu schlüpfen und sich der Diskussion durch Schaffung einer Parallelidentität zu entziehen.

     

    Für eine dauerhafte Entwicklung der eigenen Identitä ist das natürlich kontraproduktiv, da das Bedürfnis nach männlicher Entfaltung unterdrückt wird.

     

    Und da spreche ich mit Sicherheit nicht von Fußball mit Bier vorm Fernseher sondern eher z.B. von Spiel und Spaß und Alltag mit den eigenen Kindern oder Handwerksarbeit, sei es um kreativ oder einfach nur um sparsam mit dem zur Verfügung stehenden Geld zu sein.

     

    Gruß

    Bla

  • S
    Schnurzel

    Ach gottchen. 90% der Männer sind Blödmänner. Der Rest hat andere Probleme. Aber bestimmt nicht die, seine Geschlechtsrolle zu spielen.

    Bei den Frauen sieht es übrigens auch nicht anders aus.

  • W
    Wolfgang

    1. Problem: Die Männer, die es geschafft haben, eine

    Frau "ins Bett" zu bekommen, sich aber

    anschließend ihrer Verantwortung

    entziehen und sozusagen "schlapp machen"

    2. Problem: Altbekannt und immer wieder in den

    meisten Fällen das Gleiche: Männer und

    Frauen passen irgendwie nicht zusammen.

    3. Problem: In der heutigen Zeit prasseln auf ein

    Paar berufliche und private

    Schwierigkeiten aufeinander. Die

    Frauen nörgeln zu viel (Neid, Geld)

    Frauen haben kein Verständnis für Sex,

    sobald ein Kind das Licht der Welt

    erblickt und das war dann der letzte

    Lichtblick des Mannes.

    Fazit: Heirate oder heirate nicht, du wirst beides bereuen.

  • P
    Piet

    Hier im Schanzenviertel

    gibt es den größten Prozentsatz

    männlicher Buggy-Schieber

    in ganz Hamburg.

     

    Mit i-Phone und infantiler Kastenbrille

    forever young als coole Nerds verkleidet,

    schieben diese geknechteten Opfer des Matriarchats

    ihre gepamperte, ADD-kranke Brut

    von Bioladen zu Bioladen,

    während das triumphierende Muttertier

    endlos mit ihren Freundinnen telefoniert...

     

    Die einzigen richtigen Männer

    in der Schanze sind

    die türkischen Gemüsehändler -

    und die paar Junkies,

    die es hier noch gibt.

     

    Toodle-oo!

  • D
    dennis

    imation, dann mal her mit den "rollen" von mann und frau! ich dachte, genau das wird hier zur diskussion gestellt. hab ich wohl nicht aufgepasst. dann geh ich mal wieder fensterbilder malen und schicke meine frau zum wasser kaufen. ;-)

  • AS
    Alen Smith

    Ihr Heteros habt das mit der männlichen Sexualität auch immer noch nicht geschnallt...

     

    unglaublich, was ihr euch da zusammen fabuliert.

     

    Nicht mal ein Wort über Neoliberalismus fällt hier, aber DEN MANN habt ihr gefunden?

     

    No way.

  • JM
    Jan Meier

    Wer verdammt ist denn DER Mann?

     

    "Männer gehen zum Beispiel nicht rechtzeitig zum Arzt, weil sie Hilfe und Abhängigkeit nicht so gut ohne Ängste ertragen können." Professor Schlau-Schlau, es gibt MENSCHEN, die nicht zum Arzt gehen, weil es heute so viele gekaufte Pfuscher gibt und im Übrigen ist "die Natur" auch eine Apotheke! Das nennt man SELBSTBILDUNG!

     

    Und wir es mal irgendwann möglich sein, dass die Welt nicht nur als Theater aufgefasst wird? Wird Sozialwissenschaft es jemals hinbekommen? Werden die jemals Shkaespeare verstehen?

     

    Und wer ernsthaft so naiv ist zu meinen, man bringt sich um, weil man Hoden und Penis (jaja und Hormone) hat, sollte sich vielleicht in ein Loch eingraben. Die Sexualität ist ein Fest und kein Makel! Ihr lasst euch auch in jede Suppe spucken!

     

    Und wie kann eine Bildungskrise männlich sein? in?

  • T
    Thomas

    Ich gehöre zur gleichen Generation wie Eleonora und muss dieser zunächst einmal voll und ganz zustimmen. Desweiteren habe ich mich über den von ihnen beritgestellten Link über den "Männerkongress" informiert. Die Herrenriege, die Ihre Abstracts eingereicht hat, scheint nur ihre eigene Generation zu kennen und sich mit ihren persönlichen Mutter/Vater-Problemen zu beschäftigen. Auch Sätze wie "Sexualität ist für Männer wichtiger als für Frauen", wie ein Prof ihn seinem Abstract schreibt, ist vollkommen überholt, wenn nicht sogar falsch und auf die heutigen Generationen nicht zutreffend!

     

    Das einzig Richtige was ich dort gelesen habe ist, dass Mädchen eine kreativere und bewegungsfreudigere Freizeitgestaltung haben, während Jungs vorm Fernseher oder PC zocken. Dieses Verhalten wird besonders während und nach der Pubertät bei Jungs auch gefördert- und zwar nicht von den Frauen, denn PC zocken oder dran herumbasteln wird ja als ach so männlich angesehen.

     

    Bei uns haben letztes Jahr ca. 50/50 Abi gemacht, die drei besten waren 2 Jungs und ein Mädchen. Bei uns wirds vielleicht anders, vielleicht auch nicht.

    Was bringst den 1er Mathe Mädels, wenn ich sie in Mathe förder? Was bringts dem Diktatkönig, wenn alle Jungs zum Deutschnachhilfe sollen? Wär schön wenn die ganzen schlauen Leute mal auf den Trichter kämen alle Kinder unabhängig vom Geschlecht und nach persönlichem Bedarf zu fördern

     

    PS: wenn einige Männer Komplexe davon kriegen, wenn mal ein Mann in der Werbung ins Wasser fällt, statt 3 Damen in die Disco zu begleiten...was sollen dann erst die kleinen Mädchen sagen, die nur putzende, kochende und waschende Vorbilder sehen (denen meistens noch von den Werbetöchtern fleißig geholfen wird)?

  • T
    trollius

    Nun erstmal möchte ich mich für das Kommentar von Eleonora bedanken, da ich ähnlich denke und diese geschlechterspezifische Polarisierung eher kritisch sehe.

     

    Gerade die Argumentation zum Thema Werbung finde ich einseitig:

    "In der Werbung und in Filmen sind Männer häufig Trottel und Deppen, die nicht wissen, wie es geht. Die Männer stürzen in den Abgrund, die kühle Blondine entschwebt mit dem Hubschrauber."

    >Letztendlich sehe ich wenig Veränderungen seit Bestehen der Werbung in der Rolle der Frau. Wie oft wird Sie in der Werbung noch immer als Hausfrau, wenig intellektuell gebildete Frau bzw. auf äußerliche Gegebenheiten reduziert.

    Hier wird eine ewig gestrige Rolle bereits einer breiten Akzeptanz unterworfen.

     

    Die mathematischen Vergleiche bei den Argumenten wie Männer im Umgang mit Depressionen, Krankheiten und Suizid empfinde ich eher beängstigend. Mir stellt sich hierbei eher die Frage, wieso nehmen diese Erscheinungen in unsere Gesellschaft zu? Macht es nicht eher Sinn präventive Maßnahmen zu entwickeln die Suizidraten zu senken, egal ob Mann oder Frau?!

     

    ...

  • A
    Angsthase

    Also ganz abgesehen von der inhaltlichen Argumentation ob Herr Franz denn Recht hat oder nicht, kommen wir durch eine dermassen einseitigen Diskurs wie in der Interviewfuehrung von Hern Reichert (erfolglos da sehr daemlich) provoziert, nicht weiter.

     

    Vieles was in den Kommentaren anklang finde ich richtig, Anna hat natuerlich recht wenn sie auf das Klischee des hysterischen Blondchens in den Medien anspielt was in Filmen jedem auf den Geist geht, das wird mE deutlich oefter bedient als das des dummen Mannes. Ebenso kann ich das Argument verstehen welches unter Genderwahn da oben laeuft, Gender Studies sind in der Tat ein sehr einseitig orientiertes Wissenschaftsgebiet (allerdings habe ich unter meinen Kommilitonen auch noch keinen maennlichen Kollegen kennengelernt der das freiwillig studieren wuerde, das ist doch sicherlich eine verschwindend kleine Minderheit). Viele der Argumente von Herr Franz klingen auch einleuchtend, ich wurde in dem Kindergarten der auf meinem Schulweg lag (Oberstufe) regelmaessig gefragt ob ich nicht noch ein bisschen laenger dableiben moechte (habe meine Schwester bei ihrem Praktikum besucht) "damit die auch mal nen Mann sehen". Mein erster Eindruck war ein Kind das mit grossen Augen auf mich zukam und "der redet ja wie Papi" feststellte... Da gibt es fuer mich wenig zu zweifeln auch wenn man Schlagwoerter wie 'Erziehungsmatriarchat' aus Diskussionen bei denen man auf eine Loesung hofft lieber heraushaelt, das sollte jemand von Herrn Franz's Kaliber aber wissen... Vieles hat mich angesprochen, vieles ist auch ueberzogen, wir sollten in jedem Falle damit aufhoeren uns gegenseitig davon ueberzeugen zu muessen wie sehr viel mehr wir leiden als das andere Geschlecht.

     

    Ach, und liebe Taz: Ihr solltet schleunigst ein par neue Journalisten einstellen, das ist doch nicht euer Ernst...

  • S
    Spin

    Solange vom "Matriarchat" geschwafelt wird, wo Frauen auf die schlecht oder unbezahlte Erziehungs- und Versorgungsarbeit verwiesen sind,

    solange die Gesundheitsschäden der Männer nicht als Kosten ihrer (relativen) Machtposition und der Konkurrenz untereinander gesehen werden,

    solange schließlich der Herr Franz mit G. Amendt einen homophoben und antifeministischen Hetzer und mit W. Holstein einen larmoyanten "Männer als Opfer"-Beweiner auf Podium lädt,

    kommen wir der Gleichstellung nicht näher.

     

    Dazu passt das unsachliche und kenntnisferne Gejammer über Gender Mainstreaming, dass einzelne meiner armen, armen Geschlechstgenossen hier ausschütten muss.

    Hier ist Sarkasmus wirklich das Mindeste!

     

    Kürzlich habe ich in einer Männerzeitschrift zutreffendes darüber gelesen:

    Sie beklagen sich über einen "feministischen Geschlechterkampf", aber in wirklichkeit betreiben viele dieser Männer Geschlechterkampf von oben, von Professorensesseln und Positionen, die für Frauen fast unerreichbar sind.

  • R
    Rhodosporidium

    Mir kommen die Traenen...die armen Jungs!

  • M
    Marie

    "Liebe taz, danke für das Interview. Aber geht es vielleicht auch ohne triefenden Sarkasmus? Man muss ja nicht mit allem d'accord gehen, was Männerrechtler sagen und fordern. Aber eine rationale Bestandsaufnahme, ein echtes Interesse sollte schon machbar sein. Oder?"

     

    Dem möchte ich mich anschließen!

  • DS
    das Selbst

    Das schlimme daran ist das vieles was da gesagt wird stimmt. Man müsste alle Personen die im Erziehungsbereich zu tun haben, psychologie Kurse absolvieren lassen. Damit sie reflektieren und nicht in jedem Jungen eine kommenden Macho, Tyrann oder weis ich was sehen. Es gibt ja genug Statistiken die Beweisen das Jungen benachteiligt werden.

     

    Man könnte auch die These wagen und sagen: Weil Jungen meist unbeliebter sind, auch für manche Mütter und Väter, bekommen sie auch weniger Wärme und Geborgenheit. Ihnen fehlt oft das sogenannte Uhrvertrauen. Sie kapseln sich ab und verdrängen ihre eigenen Bedürfnisse und Gefühle so lange bis ein Ereignis auftritt was sie völlig aus der Bahn wirft oder für immer.

    Dadurch geben sie auch das selbe Bild vom harten, tapferen, starken Mann der nächsten Generation weiter. Die Frauen mögen genau das nicht, übertragen das auf das Kind diese Mannes oder den Männern allgemeim und lassen dies wiederum auch den Jungen spüren. Immer weiter, immer weiter.

     

    Jetzt will ich mal von der taz hören wer da Schuld ist!

     

    Das es viele Frauen stört das Mann sie als s Objekt behandelt ist vollkommen nachvollziehbar. Gleichzeitig wird das von vielen Frauen bewusst ausgenützt. Sogar so eine Frauenzeitschrift die des öfteren für sich im TV wirbt hat den slogan: Frauen können nicht nur länger, Frauen können immmer!

    Oder so ähnlich.

     

    Mal an die eigenen Nase fassen!

     

    Ich kann zumindest sagen das ich solche Verhaltensweisen in meiner Umgebung schon beobachtet habe.

  • A
    Andre

    @Anna: Danke.

    Insgesamt hilft der pseudeoaufklärerische Ansatz doch keinem weiter, sondern spaltet nur. Eine Auflösung all der angesprochenen Konflikte, sowohl für Männer als auch Frauen, kann doch nur darüber gelingen, dass man von dichotomen (weil biologischen) Geschlechtervorstellungen abrückt. Geschlecht ist halt auch ein soziales und kulturelles Produkt und sowohl weiblich als auch männliche Frauen und Männer sollten akzeptiert werden. Nur dann kann die Aufgabenteilung in Partnerschaften oder im beruflichen Kontext auch endlich frei zwischen den Beteiligten nach ihren Vorlieben, fern von zwanghaften Normen, ausgehandelt werden.

  • S
    saskia

    Warum gibt es denn hauptsächlich Erzieherinnen und Grundschullehrerinnen? Männern ist schlicht die Bezahlung zu gering.

    Statt sich darüber zu beschweren, dass die Jungen im Kindergarten keine männlichen Bezugspersonen haben, sollten Herr Franz und andere Männer gleicher Meinung mal ihre Berufswahl infrage stellen und diesem Problem selbst abhelfen.

    Es gibt kein Berufsverbot für Männer in der Primarerziehung!!! Und ich glaube auch nicht, dass die weiblichen "Seilschaften" die Einstellung von Männern verhindern.

  • CP
    conrad priest

    Die Männer haben also Probleme mit ihrem Rollenbild. Sie sollen fürsorglich sein, trotzdem starke Macher und das alles ohne Vorbilder, sie werden geradezu verweiblicht, die armen Kerle.

    Und die Frauen- ja, na klar, die haben es total einfach heutzutage, das Rollenbild der starken, coolen Powerfrau, die Karriere und Familie mühelos, werbelächelnd in Einklang bringt, die sich mit Spaß die Zähne an den starren männlichen Eliten ausbeißt,

    Tatsache, die haben es ja wirklich viel viel leichter als die armen Männer.

    Kann man sich vielleicht mal darauf einigen, dass es nie ein Entweder-Oder gibt, sondern, dass man sich immer um beide Seiten kümmern muß? Neue Rollenvorbilder zu finden, die etwas taugen, ist eben gar nicht so einfach, mal eben von jetzt auf gleich. Das alte Bild abzuschaffen heißt ja noch nicht, dass automatisch ein geeignetes neues Bild zur Hand ist. Das müssen wir uns alle zusammen erarbeiten.

  • JH
    Jochen Hill

    Der Interviewte zeigte hier eine bewundernswerte Geduld!

    Ein Bericht von diesem Kongress wäre sicher interessant, wenn möglich nicht durch diesen dümmlichen Interviewer.

  • R
    reader23

    mal von den wirklich klamaukhaften fragen abgesehen ein wirklich sehr gutes interview- eventuell findet Hr. Reichert ja zur journalistischen objektivität und seriösität zurück, zumindest hoffe ich das sehr...

  • G
    Genderwahn

    "Es geht überhaupt nicht darum, dass die Frauen schuld sind. Schuld ist in dieser Frage keine relevante Kategorie - dem Erziehungsmatriarchat stehen ja auch weiter männliche Funktionseliten gegenüber. Mir geht es konkret darum, dass den Jungen männliche Vorbilder in der Erziehung fehlen. Zwei Drittel aller Schulabbrecher sind männlichen Geschlechts - da baut sich eine Welle auf, und die läuft auf uns zu."

     

    Gute Aussage, die zu denken gibt.

     

    Wo allerdings bleibt die Frage nach dem Gender-Mainstreaming und dessen fatalen Auswirkungen?

     

    Wenn Jungen in der Schule schlecht abschneiden, schweigt die Gender-Industrie, die ja hauptsächlich aus Frauen besteht. Klar doch, hier wird nicht die eigene Klientel bedient. Man kann natürlich eine Quote fordern für alles mögliche, Parlamente, Aufsichtsräte usw. aber zum Beispiel für Gender-Professuren wird dies bewusst nicht getan.

     

    Schauen Sie sich mal um - alles Frauen.

     

    Die vielleicht manchmal durchaus gut gemeinten Intentionen nützlicher Idioten - denen man das unter dem Deckmantel der Wissenschaft gebetsmühlenartig eingetrichert hat - führen schließlich dazu, dass öffentliche Mittel massiv missbraucht werden, um ein Vewaltungsheer an sog. Genderexperten und Pseudowissenschaftlern zu finanzieren.

     

    Mehr Geld für die Einstellung von Grundschullehrern und -lehrerinnen zum Beispiel zu fordern, das fällt der Gender-Industrie nicht im Traum ein. Auch die Akzeptanz dessen, dass es durchaus Männer und Frauen gibt, die heterosexuell sind und eine ganz normale Familie möchten, ist Emanzen und Lesben ein Dorn im Auge. Daher bleibt nur eins:

     

    STOPPT DEN GENDERWAHN!!!

  • N
    nykänen

    Zu einigen Passagen im Interview vermag man zweifelslos Parallelen zu eigenem Erlebten herzustellen.

    --> Das mit dem Kindergarten und der Jungen-Traube ist mir auch sehr bekannt, und ich habe mich auch schon oft gefragt was dies bedeuten könnte… Es war eindeutig zu erkennen das die Kinder (Jungs) eine "männliche" Reaktion herausforderten, wenn ich das richtig interpretiere. Ähnlich dem wie sich Kinder auch zuhause unterschiedlich zwischen den Geschlechtern (Eltern) verhalten.

     

    Danke für die Aufklärung!

  • R
    Risando

    Wenn sich selbst die Journalisten der taz mit sarkastischen Fragen über das Thema lustig machen wissen wir, dass es noch lange dauern wird, bis es ein gesellschaftliches Umdenken bei dem Thema geben wird.

  • I
    imation

    Diesen ganzen Quatsch könnte Mnn sich sparen, wenn Mann sich wie ein echter Kerl benehmen würden Und Frauen aufhören würden ständig nach dem "neuen" Mann zu verlangen um dann aber mit dem erst besten Macho ins Bett zu hüpfen.

  • SH
    Sebastian Hamm

    Das war doch mal ein erstaunlich vernünftiges Interview zu einem Thema, das ansonsten eher Beissreflexe oder Einparken-Höhlenmensch-Geschwäsch hervorruft.

     

    Mal sehen, wie es in den Kommentaren weitergeht.

  • A
    Anna

    Ich möchte hier deutlich den Interviewer in Schutz nehmen, er ist zurecht sehr skeptisch (wenn auch ziemlich oberflächlich) gegenüber den Argumenten von Professor Matthias Franz, die im Grunde fast alle zu wiederlegen sind. Es ist ein Irrgalube, dass nur Mann im Jahre 2010 unter seiner erwarteten Rolle leidet und überfordert ist, genauso geht es den Frauen...was ja immerhin von einer Gleichstellung zeugt. Es kann sein, dass Männer in den Medien AUCH mal als Trottel hingestellt werden und nicht nur als Machos auftauchen. Doch auch Frauen werden immer noch oft genug als Hysterikerinner gezeigt oder als dummes, sexualisiertes Blondchen oder als schwaches, unselbstständiges Wesen...ist das denn die Realität??? Können denn Frauen perfekte Karrierefrau, Mutter, Hausfrau und fürsorgliche Geliebte gleichzeitig sein? Die Medien verwirren Mann UND Frau, doch sollten Männer einfach mal handeln, wenn sie selbst sogar bemerken, dass im Erzieghungsapparat fast nur Frauen tätig sind: bitte, ihr werdet wirklich gebraucht! Und euch nicht in eine Opferrolle begeben, die es gar nicht gibt. Und das führt angeblich wiederum dazu, dass Männer nicht beziehungsfähig sind?

    Fundiert sind die Antworten von Professor Matthias Franz keineswegs, er trägt nur weiter zur Rivalisierung der Geschlechterrollen von Mann/Frau bei...während wir endlich eine Gleichstellung brauchen!

  • M
    myrna

    Eigentlich sollten es Binsenweisheiten sein, die Herr Franz erläutert. Die Tatsache, dass dem Interviewer außer ungläubig naiven ahs und ohs nicht viel einfällt zeigt aber, dass es wohl auch heute noch reichlich Männer gibt, die nicht in der Lage sind, über ihren tabuisierten Tellerrand hinaus zu blicken und das Matriarchat Deutschland auch nach 30 Jahren immer noch als Hirngespinst abtun.

    Auch Herr Franz ist aber offenbar nicht bewusst, dass Mütter einen Teufel tun werden, sich in eine öde Berufswelt zu stürzen, wenn sie stattdessen bequem ihren naiven Lebensabschnittspartner die Drecksarbeit erledigen lassen können.

  • L
    Lucie

    Ich schließe mich meinen Vorkommentatoren an: Sehr wichtiges Thema, Herr Franz hat Recht, die bedrückenden Zahlen über Suizide stimmen (ist ja auch alles nicht neu), aber die Fragen wirken, als solle alles ins Lächerliche gezogen werden. Das ist aber das typische Problem: Wenn (heterosexuelle) Männer über ihr Befinden nachdenken, wird das gern lächerlich gefunden. Herr Reichert vollzieht somit genau das, was er gegenüber dem Interviewpartner bestreitet.

    Ich kann es mir nur so erklären, dass Herr Reichert vielleicht aus der Schwulenbewegung einen viel weiter reichenden Fortschritt kennt. Aber die Schwulenbewegung ist in ihrer Selbstreflexion und in ihrer Organisation (auch beim Thema Gesundheit und Körperlichkeit und Beziehungen) viel viel weiter als eine noch kaum vorhandene Männerbewegung.

    Wir können uns nur sehr wünschen, dass alle, Frauen UND Männer, über die Behinderungen reden, die ihnen ihre Geschlechter- und sonstigen Rollen auferlegen.

    Liebe taz, bitte weiter über dieses Thema berichten - aber einfühlsamere, interessiertere JournalistInnen beauftragen ;-)

    Viele Grüße

  • T
    Trutzblankehans

    Ich glaube es ist an der Zeit, ein positives Männerbild aufzubauen. Wir haben jetzt 40 Jahre gehört was Männer alles nicht sein sollen, jetzt müssen wir alle dazu übergehen zu leben, was Männer sein sollen. Und dazu gehört meines Erachtens, dass auch typisch männliche Eigenschaften erlaubt sind. Es gibt Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Da sind nicht die Einen oder die Anderen besser oder schlechter, sondern einfach unterschiedlich. Wenn man sich mit gegenseitigen Respekt und Verständnis behandelt, kann das zu einer konstruktiven Miteinander führen, zum Nutzen aller.

     

    Gruß

    Peter

  • E
    Eleonora

    Ich stimme in Teilen einigen Beobachtungen die Herr Franz im Interview darstellt zu. Aber ich weiß nicht ob allein männliche Vorbilder in der Erziehung das Problem der Orientierungslosigkeit lösen. Ich bin eine junge Frau die von der "matriachalischen Erziehung sozialisiert" wurde. Ich fühle mich dadurch nicht unbedingt fester in meiner "Rolle" oder in meinem Selbstverständniss als Frau verankert. Ich bin genauso stark auf der Suche nach Identität und Selbstbestimmug wie die Männer /Jungs in meinem Alter. Probleme die meine Generation(89/90) umtreiben sind eher wirtschaftliche Perspektivlosigkeit, der Spagat zwischen einem Selbstverständniss als Bundesbürger_in und den "Ost-Eltern",das umhergetreibe, da man ja immer mobil und flexibel sein muss um "Konkurrenzfähig" für den "Markt" zu sein (daher auch oft die Entscheidung KEINE Famillie zu gründen)

    Da tretten Genderfragen eher in den Hintergrund

  • R
    rolff

    Danke, Herr Franz, Sie spechen mir aus dem Herzen! Liegt es nicht auch daran, dass die Beziehungsmodelle zu verknöchert sind?

    Selbst die, die sich außerhalb der Norm von Herosexualität bewegen, drängen gerne zurück zu den ihnen vorgelebten Mustern von "heiler" Zweisamkeit; am besten mit Trauschein und vielleicht noch adoptiertem Kind. Was spricht dagegen, mehr als einen Partner/Partnerin zu haben? Sicherheit gibt es auch in der Zweierbeziehung nur bedingt. Man betrachte nur die Scheidungsraten. Verantwortung zu tragen, da hilft kein Papier und kein Gesetz.

  • P
    Pascal

    Was ist denn das für ein Fragestil?

     

    "Also sind die Frauen schuld?"

    "Es geht hier nicht um Schuldzuweisungen, sondern um Lösungen für ein Problem."

     

    "Also sind die Jungen Opfer?"

    "Es geht hier nicht um Schuldzuweisungen, sondern um Lösungen für ein Problem"

     

    "Also ist Mutti an allem schuld?"

    "Es geht hier nicht um Schuldzuweisungen, sondern um Lösungen für ein Problem"

  • M
    Malte

    Sehr interessantes Thema! Gutes Interview.

  • D
    david

    Liebe taz, danke für das Interview. Aber geht es vielleicht auch ohne triefenden Sarkasmus? Man muss ja nicht mit allem d'accord gehen, was Männerrechtler sagen und fordern. Aber eine rationale Bestandsaufnahme, ein echtes Interesse sollte schon machbar sein. Oder?

  • MF
    Manfred Felter

    Obwohl das Interview haarsträubend naiv geführt wurde und der Journalist einfach nicht aufhören wollte, seine Fragen verunsichert bis albern an den Mann zu bringen, hat der Herr Professor es gaschafft völlig unbeeindruckt dieses Forum zu nutzen um eine Menge sehr kluger und fundierter Dinge zu sagen, die mich persönlich sehr erreicht haben - als Mann und Vater...

  • S
    Sooker

    Ein interessantes Interview mit klugen und differenzierten Antworten.. im Gegensatz zu den Fragen die doch sehr polemisierend rüberkommen..

  • MR
    Meinolf Reul

    Interessantes Interview!