: Wie die Zeit vergeht
„23 summerdays“ machen keinen Sommer, aber eine schöne Hommage an John Cage
Das seltsame und wirklich schwer zu erklärende Phänomen, dass Zeit verfließt, hat schon vielen Philosophen die Schweißperlen auf die Stirn getrieben. Richtig schlau geworden ist bis jetzt noch keiner daraus. Kein Wunder, dass es die Menschen danach verlangt, die Zeit festzuhalten, und sei es mit Hilfe einer „Zeitklammer“. 23 Tage zählt die Zeitklammer, innerhalb deren im vergangenen Sommer Bild- und Tonmaterial gewonnen wurde zu Ehren des buddhistischen Weisen John Cage, den die Zeit auch immer beschäftigt hat. „23 summerdays“ ist eine Verkettung visueller und akustischer Zufälle. Dem Meister hätte das gefallen, ebenso wie die Idee, sein 23-minütiges Stück für 23 Instrumente, „Twenty-Three“, in einer labyrinthischen Installation aufzuführen, in der die Musiker durch schallschluckende Stahlwolle voneinander isoliert sind. Sie sehen sich nicht, sie hören sich kaum, nur im Ohr des Zuhöreres finden die Töne zueinander. So wie die Zeit ja auch nur im Bewusstsein existiert, das wir von ihr haben.