hamburger szene : Wie bei Schmidts unter der Schulbank
Im Hamburger Rathaus sind alle ganz aufgeregt. Das Buch „Eine Schule, die hungrig machte“ über die Schulzeit von Loki und Helmut Schmidt in der Lichtwarkschule wird vorgestellt.
Die Jungs und Mädels der lokalen Foto-AG sind auch schon da und warten auf den Klassenprimus beziehungsweise die Klassenprima.
Es wird getuschelt, wie bei der Zeugnisausgabe. Die ganz Coolen der älteren Stufen fläzen sich genüsslich in den Stuhlreihen. Der Naumann, der gerne Schulsprecher werden will, kniet auf einem Stuhl in der ersten Reihe und versucht den Hinterbänklern die Lage der Welt zu erklären.
Dann kommen sie. Die zwei großen Schüler des Politbetriebs. Die gesamte Foto-AG kann es kaum noch an sich halten. Ein Blitzlichtgewitter, wie bei einem verunglückten Physikexperiment, setzt ein. Dr. Schulz, der Leiter des Kuratoriums der Helmut und Loki Schmidt-Stiftung, ermahnt die Fotografen. „ Sie haben jetzt genug fotografiert. Wenn sie fotografieren können, reicht ein Bild aus.“ Arme Foto-AG.
Als die Augen wieder sehen können, sitzen Loki und Helmut leider schon. Der Naumann ist jetzt auch viel artiger und schaut brav nach vorne auf eine Granitplatte mit goldener Inschrift: „Wer den Besten seiner Zeit genug gethan, der hat gelebt für alle Zeit“.
Ole von Beust ist abwesend. Entweder schwänzt er mal wieder oder er macht Strafarbeiten.THOMAS EWALD