Wie Weserwasser trinkbar wird: Tief im Boden
■ Flußwasser wird 40 Meter unter der Werder-Insel zu „Quasi-Grundwasser“
An einem silbernen Steg an der kleinen Weser in Höhe der „umgedrehten Kommode“, pumpen die Stadtwerke pro Stunde 30.000 Liter Wasser ab und leiten sie durch Rohre zu einem Testwasserwerk in einem Leichtbau auf dem Pumpwerksgelände.
In drei Schritten wird das Flußwasser auf Trinkwasserqualität gesäubert. Zunächst werden Flockungsmittel zugesetzt. Sie binden die Schwebstoffe zu größeren Partikeln. Diese lassen sich herausfiltern, damit die Rohrleitungen nicht verstopft werden und das Wasser sauber genug ist, um in den Untergrund gelassen zu werden.
Denn der eigentliche Trinkwasserfilter ist der naturgewachsene Boden unterhalb der Werder-Insel. Bis zu 40 Meter tief wird das Wasser in den Grund eingeleitet. Dort gleicht sich die zwischen 0 und 26 Grad schwankende Temperatur des Weser-Wassers aus.
Das Oberflächenwasser vermischt sich in der Erde mit vorhandenem Grundwasser und wird so zu „Quasi-Grundwasser“. 60 Meter vom Einleitbrunnen liegt der Entnahmebrunnen, in dem nach 50 Tagen das Wasser wieder nach oben geholt wird. In einem letzten Schritt wird das Wasser im Testwasserwerk enthärtet und mit Sauerstoff angereichert, um Eisen und Mangan aus dem Wasser zu entfernen.
Falls nötig, findet noch eine Entkeimung statt. Das Wasser unterliegt ständiger Kontrolle. An vielen Stellen der Anlage läßt sich Wasser abzapfen. jof
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