KOMMENTAR: Wider die Breminalitis
■ Für den Ausgang aus der selbstverschuldeten lokalen Kulturoberhoheit
Die Breminale, nicht daß eine da einfach hingehen könnte, weil da alle zu treffen sind und Hans-Georg sie zu Crepe mit Amaretto einlädt (Danke) und der verrückte breminalegemachte Faust Eins zu begucken ist und die tollkühnen Jungen auf ihren sausenden Skate-Brettern auch und die Kinder, wie sie matschen zwischen Kunst und Leben. Nein, die Breminale ist ja ein Stück Kulturpolitik. Und da muß man sich einfach zum 104. Mal grämen, wie Claus Spitzer-Ewersmann in „Prinz“, daß das „frühere Bremer Fest mit klar formulierter lokaler Kulturoberhoheit zu einer Riesensause mutiert“ ist, wo die „Masse den heeren Anspruch erdrückt“ und die Planer „vom ursprünglichen Ansatz, die verschiedenen Kulturformen zu durchmischen... wohl Abstand genommen haben.“
Hach, der ursprüngliche Ansatz, jaja, und Riesensause igitt, die Masse, pfui Teufel. Aber, mal abgesehen, daß ein Löwenanteil des kaum vorhandenen Etats just in die lokal durchmischte Faust-Produktion geflossen und das „Prinz“sche Gegreine gegenstandslos ist: Es ist gratis. Wenn was gut ist an der Breminale, dann just die Mischung aus nah und fern, Kunst und Kommerz und der Ausgang aus der selbstverschuldeten „klar formulierten lokalen Kultur –Oberhoheit.“
Uta Stolle
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