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Archiv-Artikel

Westerwelle gibt sich kämpferisch

FDP-Parteichef will die Liberalen zu dritter Kraft neben SPD und Union machen

BERLIN dpa/ap/taz ■ FDP-Parteichef Guido Westerwelle will mit einer programmatischen Initiative die Krise der Partei beenden und sie neben Union und SPD positionieren. „Die FDP darf sich nicht als gottgewollter Juniorpartner verstehen“, sie müsse um „eine eigene Mehrheit kämpfen“, erklärte Westerwelle vor Beginn des FDP-Krisengipfels.

Den Krisengesprächen der FDP-Spitze waren wochenlange interne Querelen vorausgegangen. Westerwelle wurde Führungsschwäche vorgeworfen und sein Unwille, sich selbst auf einem Fachgebiet zu profilieren. Mehrfach wurde die Ablösung von FDP-Generalsekretärin Cornelia Pieper verlangt, weil sie der Aufgabe nicht gewachsen sei.

Volkspartei oder Grundsatzpartei, Koalitionsaussage zugunsten der Union oder „Unabhängigkeitsstrategie“, diese Strömungen kennzeichnen die unterschiedlichen Haltungen bei den Liberalen. Während Vize-Parteichef Pinkert, der Berliner Landeschef Lindner oder Ex-Wirtschaftsminister Rexrodt sich nicht an ihren potenziellen Wählern orientieren, sondern an Grundsätzen, stehen dieser Einstellung Vizechef Brüderle, Generalsekretärin Pieper und auch der schleswig-holsteinische Fraktionsvorsitzende Kubicki kritisch gegenüber. Die FDP müsse ans ganze Volk heran, weil es das Bürgertum nicht mehr gebe.