: West-Industrie appelliert an DDR: Leute schneller rausschmeißen!
Bonn/Köln (ap) - Mehrere bundesdeutsche Wirtschaftsverbände haben die DDR aufgefordert, die Einführung der Marktwirtschaft erheblich zu beschleunigen. Andernfalls könnten Startprobleme wie Versorgungsengpässe und Preistreiberei nicht überwunden werden, erklärte die Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels (HDE) gestern. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sprach sich für einen „raschen Abbau überflüssiger Arbeitsplätze“ aus. Bundeswirtschaftsminister Helmut Haussmann forderte die Betriebe der DDR auf, „das kleine Einmaleins der Marktwirtschaft“ zu lernen. Die Versorgungsengpässe in der DDR sind für den HDE „überwiegend hausgemacht“. So stünden nicht die erforderlichen Lagerflächen zur Verfügung. Außerdem gebe es im Vergleich zur BRD dreimal so wenig Verkaufsraum. Die Probleme würden erst dann verschwinden, wenn diese Strukturen von einem vielfältigen Wettbewerb abgelöst würden. Die westdeutschen Mittel- und Großbetriebe beklagen zudem die ungeklärten Eigentumsverhältnisse.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen