: Werte christlicher Politiker
betr.: Debatte über Kinderkrippen
Im Bereich Kinderkrippen liegt Deutschland in Europa in der Anzahl im hintersten Teil. Bei der Diskussion um dieses wichtige Thema äußern einige „christliche“ Politiker, ein kleines Kind sei besser bei der Mutter (oder dem Vater) aufgehoben als in einer Einrichtung.
Bei der Erhöhung der Wochenarbeitszeit für die Mitarbeiter des Freistaates Bayern auf 42 Wochenstunden war von den gleichen Politikern nicht zu hören: Das geht nicht, die Eltern haben zwei Stunden weniger Zeit für ihre Kinder. Es wird gefordert, die Löhne zu senken – angeblich aus Wettbewerbsgründen. Viele Eltern sind dadurch gezwungen, zwei oder drei Arbeitsstellen anzunehmen und entsprechend weniger bis keine Zeit für ihre Kinder zu haben. Seltsamerweise auch hier keine Bemerkung über einen „angemessenen Mindestlohn für unsere Eltern“. Wenn es ums Kapital geht, ist christlichen Politikern das „Christliche“ anscheinend nicht mehr so wichtig!
WOLFGANG BLUMTRITT, Kempten