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Werder unterliegt den Löwen

Auswärtsniederlage in München 3:0. Werder-Trainer Schaaf: „Es ist wie jedes Jahr. Wir kommen – und gehen als Verlierer“

München (dpa) – Der TSV 1860 München hat seinen Heimkomplex in der Fußball-Bundesliga überwunden und Lieblingsgegner Werder Bremen mit 3:0 (1:0) bezwungen. Vor 24.000 Zuschauern erzielten am Samstag Markus Schroth (33.), Harald Cerny (62.) und Martin Max (68.) die Tore im Olympiastadion. Die „Löwen“ rehabilitierten sich mit ihrem zweiten Saisonsieg für ihren schwachen Auftritt beim Heimdebüt gegen Hansa Rostock (0:2) vor zehn Tagen. 1860-Schlussmann Simon Jentzsch parierte in der 55. Minute einen von Bremens Neu-Nationalspieler Tim Borowski geschossenen Foulelfmeter. Die Bremer sind nach der sechsten Niederlage aus den letzten sieben Spielen gegen die „60er“ in dieser Saison auswärts weiter ohne Punkt und Tor.

„Es ist wie jedes Jahr. Wir kommen – und gehen als Verlierer“, sagte Werder-Trainer Thomas Schaaf. Sich stets an das Tempo des Gegners angepasst zu haben, sei seiner Mannschaft zum Verhängnis geworden, meinte der Ex-Profi. 1860-Coach Peter Pacult behielt trotz des Sieges den Blick für die Realität. „Es war nach der Partie gegen Rostock ein gutes Spiel, aber du brauchst auch immer ein bisschen Glück“, sagte der Österreicher. Nach einer Woche mit Querelen um Spielerprämien und angeblich ehrverletzende, schließlich aber als Fehlinterpretation entlarvte Aussagen von Präsident Karl-Heinz Wildmoser („Keine Männer“) über die Spieler wollten die Münchner ihrem zuletzt wenig verwöhnten Publikum endlich wieder schwungvollen Fußball bieten. Pacult setzte dabei bis auf Torben Hoffmann und Uwe Ehlers auf die Elf, die vor einer Woche beim 3:1 in Hannover gewonnen hatte. Kapitän Marco Kurz kehrte nach seiner Gelb-Rot-Sperre in die Mannschaft zurück und Verteidiger Remo Meyer gab sein Heimdebüt.

Bei den Bremern kam Vize-Weltmeister Frank Baumann nach seinem Nasenbeinbruch zum ersten Saisoneinsatz. Stürmer Ailton wurde von Trainer Schaaf aber bis zur 60. Minute erneut auf der Bank gelassen. Angetrieben von den Nationalspielern Fabian Ernst und Borowski beschränkte sich Werder nicht auf „kontrollierte Offensive“. Da auch die „Löwen“ sich nicht verstecken wollten, entstand ein munteres Spiel. Chancen boten sich aber zunächst nur Max (5.) und Borowski (8.), dessen Kopfball knapp über die Querlatte strich.

Nach einer zehnminütigen Verschnaufpause – in der die Partie merklich verflachte – war Schroth zur Stelle. Nach Pass von Markus Pürk erzielte der Stürmer mit einem strammen Schuss aus 16 Metern das 1:0. Die Bremer reagierten konfus. Paul Stalteri (38.) schoss freistehend über das Tor. Auch nach dem Seitenwechsel fehlte den Gästen eine klare Linie. Nachdem der emsige, aber glücklose Borowski auch noch mit einem Strafstoß an Jentzsch scheiterte – Markus Weissenberger hatte Stalteri gefoult – kamen die Bremer Bemühungen um den Ausgleich gänzlich zum Erliegen. Cerny mit einem Drehschuss und Max mit einem ebenso sehenswerten Heber sorgten bei den nun befreit aufspielenden „Löwen“ für einen etwas zu hoch ausgefallen Sieg.

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