: Wenn's klemmt
■ Unterhosen-Glosse
Neulich, als eine junge Frau in einer Männerrunde saß, schienen ihre Freunde die Anwesenheit einer Frau vergessen zu haben. Einer griff sich voll zwischen die Beine und verschob seinen im Hosenschritt eingeklemmten Schwanz. „Was machst du denn da?“, raunt ihn ein anderer an. Der Angesprochene fährt auf, als habe man ihn angegriffen: „Was soll ich machen. Es klemmt“, und greift sich zur Bekräftigung ein zweites Mal zwischen die Beine.
„Geht das nicht unauffälliger?“, beharrt der andere. „Ach Quatsch, bloß keine Hemmungen!“, erwidert dieser, „das ist doch etwas ganz Normales. Klemmt es bei dir etwa nie?“ „Doch“, gibt der andere zu, „aber ich gehe dann mit meiner Hand in die Hosentasche und verschiebe von dort aus unauffällig meinen Schwanz.“ Nachdenklich gestimmt fügt er hinzu: „Allerdings klemmt es bei mir nicht so häufig. Vielleicht hängt das mit der Art der Unterhosen zusammen. Ich trage neuerdings nur noch Shorts. Darin hat man einfach mehr Platz.“ „Daran könnte es in der Tat liegen“, sagt der erste, „ich hab nur die herkömmlichen Unterhosen mit Gummizug an den Oberschenkeln. Vielleicht sollte ich mir auch Shorts kaufen. Gerade wo es bei mir viel zu verstauen gibt.“
Die Frau, die der Unterhaltung aufmerksam gelauscht hat, bricht jetzt in Begeisterung aus: „Ich werde eine Unterhosenglosse schreiben! So etwas interessiert Frauen. Wir haben ja gar keine Ahnung, mit welchen kleidungstechnischen Problemen ihr zu leben habt und wie ihr sie unauffällig löst.“ Strahlend streckt sie ihre Arme und zupft dann von hinten ihren Büstenhalter zurecht. Wie aus einem Munde sagen beide Männer: „Das darfst du aber nur, wenn du auch über die verschiedenen Arten der Frauen schreibst, ihre verrutschten BHs zurechtzurücken.“
E.K.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen