: Wenn man so richtig durchgeknetet wird
Ausgerechnet an unserem Warnemünde-Wochenende regnet es. Und stürmt. Rote Fahne am Meer, Schauer, ständig werden wir beim Spazierengehen nass.
Was tun? Die wenigen Schwimmbäder und Saunen werden voll sein, also probiere ich was Neues: Thai-Massage im Schomali, „1.000 Prozent keine Erotik“. Freundin S. ist dort öfter.
So ganz ohne Vorurteil gehe ich nicht in den Laden. „Bei der Thai-Massage brechen sie dir die Knochen“, hat mal jemand gesagt. Genauso fühlt es sich dann an. Neben mir stöhnt S. und ich fühle fast telepathisch, wie sie auch kurz davor ist, um Gnade zu winseln. Aber wir halten durch. Ich schiele zu ihr auf der Nebenliege und sehe, wie die Masseurin auf S. steht und hin und her wippt zwischen Schulter und Po. Bei mir ist es am schlimmsten, als meine Masseurin sich vom Steißbein bis zur Halswirbelsäule hocharbeitet. Gefühlt jeden der 24 Wirbel drückt sie mit voller Wucht einmal durch. Wundersamerweise bricht nichts. Eine unentdeckte Osteoporose wäre jetzt scheiße gewesen.
Warnemünde
8.300 Einwohner*innen.
Etwas Zeit vertreiben in dem Ostseebad kann man dort gut auch im Heimatmuseum. Die aktuelle Sonderausstellung widmet sich bis Mitte nächsten Jahres unter dem Titel „Ob die Möwen manchmal an mich denken?“ der Vertreibung jüdischer Badegäste an der Ostsee.
An einen Strandspaziergang ist danach nicht mehr zu denken. Die Beine sind wie Wackelpudding. Elke Eckert
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