■ Vor fünf Jahren, nach fünf Jahren: Wendezeit
Heute vor fünf Jahren hatte sich der Eiserne Vorhang schon ein wenig geöffnet. Tausende DDR-BürgerInnen waren über Ungarn, Polen und die Tschechoslowakei in die Bundesrepublik ausgereist. Die Volksrepublik Ungarn hat das Volk aus ihrem Namen gestrichen, und in Warschau war die Arbeiterpartei dabei, sich um sozialdemokratische Programmelemente zu bemühen. Nur in der ČSSR und in Rumänien zeichnete sich keine „Wende“ ab. Doch was in Polen zehn Jahre, in Ungarn zehn Monate und in der DDR zehn Wochen dauerte, vollzieht sich in Prag in zehn Tagen, in Bukarest in zehn Stunden. Mit unterschiedlicher Geschwindigkeit zwingt die Bevölkerung die realsozialistischen Herren zum Rücktritt.
Fünf Jahre danach schaut die taz zurück. Was ist aus den Protagonisten des Umbruchs, was aus der Solidarność, dem Neuen Forum, der Prager Studentenbewegung geworden? Gefragt werden wird aber auch nach den Tätern: Wo sind sie heute, die Mitglieder der rumänischen Securitate?
Unsere Serie beginnt mit einer Analyse der Geschichte der Bürgerbewegung in der DDR und einer Beschreibung der neuen Debatte über civil society in Tschechien.
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