■ Weitere Flüchtlingsaktion auf Kuba: Chilenische Botschaft in Havanna besetzt
Havanna (AFP) – Die Serie der Botschaftsbesetzungen in Havanna geht weiter. Neun Kubaner drangen am Mittwoch morgen in das chilenische Konsulat ein. Die Gruppe, bei der sich ein Kind befinden soll, will mit der Besetzung ihre Ausreise erzwingen. Trotz der Bewachung durch die Polizei war es ihnen gelungen, den Zaun um das chilenische Konsulat zu überwinden. Das chilenische Außenministerium prüft, ob den Besetzern Asyl gewährt werden soll.
Zwei Tage zuvor hatten 21 Flüchtlinge die deutsche Botschaft besetzt. Außerdem halten sich seit zweieinhalb Wochen 118 ausreisewillige Kubaner in der Residenz des belgischen Botschafters auf. Die kubanische Regierung bekräftigte am Mittwoch abend jedoch, daß sie gegenüber den Besetzern hart bleiben und ihre Ausreise nicht genehmigen werde.
Kubas Außenamtssprecher Miguel Alfonso betonte, die Besetzungen seien illegal. Je mehr die Besetzer davon überzeugt würden, daß ihre Aktion ihnen nicht die Ausreise aus Kuba ermögliche, desto eher sei es möglich, eine Lösung des Problems zu finden. Die beste Lösung sei es, zu erreichen, daß die Flüchtlinge die Botschaften friedlich verließen.
Die Besetzer der deutschen Botschaft werden von Deutschland aus mit Zelten, Thermounterlagen und Schlafsäcken versorgt. Nach Angaben einer Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Bonn solle dies die „einigermaßen menschenwürdige Unterbringung“ der Menschen ermöglichen. Die Hilfsgüter sollen am Freitag in Kuba eintreffen. Die Sprecherin bekräftigte, die Besetzer würden „nicht gezwungen, das Botschaftsgelände zu verlassen“.
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