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Weihnachtsansprache des BundespräsidentenKöhler ruft zu Bescheidenheit auf

Horst Köhler fordert 2009 einen Kraftakt aller Deutschen. In seiner Weihnachtsansprache fordert er Anstand, Bescheidenheit und Maß gerade auch von Managern.

Bundespräsident Horst Köhler bei seiner Weihnachtsansprache: "Wir werden uns anstrengen müssen". Bild: dpa

BERLIN ap Zur Bekämpfung der weltweiten Finanzkrise hat Bundespräsident Horst Köhler die Bundesbürger in seiner Weihnachtsansprache auf einen gemeinsamen Kraftakt eingeschworen. "Wir werden uns anstrengen müssen. Aber ich habe Zuversicht, dass wir die Herausforderung meistern werden", sagte der Präsident laut Redetext. Die Reformen der vergangenen Jahre und die neue Bereitschaft zum Miteinander in den Betrieben hätten das Land für die Aufgaben gestärkt, die vor ihm lägen.

In der Finanzkrise sei unvorstellbar viel Geld verspielt worden, kritisierte Köhler. Viele hätten Angst um ihr Erspartes und fürchteten um ihren Arbeitsplatz. Es sei richtig, dass der Staat entschlossen handele, um die Betriebe zu schützen und um Arbeit und Einkommen der Menschen zu sichern.

Köhler rief zu Anstand, Bescheidenheit und Maß auf. Glaubwürdigkeit bringe das Vertrauen zurück. "Es ist das Band, das unsere Gesellschaft zusammenhält." Optimistisch stimme ihn der Ideenreichtum, die Tatkraft und die Gelassenheit, die er überall im Lande erlebe. "Wir sind gewappnet durch die vielen tüchtigen Menschen, die unsere Gemeinschaft tragen: gut ausgebildete, motivierte Arbeitnehmer, ideenreiche, mutige Unternehmer und Millionen von engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die gestalten und anpacken und füreinander einstehen. Das kann uns allen Mut machen", meinte Köhler.

In der Krise sehe er auch eine Chance, erklärte der Präsident. Die Zusammenarbeit zwischen den Völkern könne verbessert werden. Zudem bestehe die Chance für eine bessere Ordnung von Wirtschaft und Finanzen, in der das Kapital allen zu Diensten sei und sich niemand davon beherrscht fühlen müsse. "Wenn wir dafür arbeiten, dann macht uns diese Krise stärker."

Das Staatsoberhaupt dankte zudem den im Ausland tätigen Bundeswehrsoldaten. "Sie dienen dem Frieden, unter Einsatz von Leib und Leben", sagte er. Die Ansprache soll am (morgigen) Donnerstagabend ausgestrahlt werden.

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5 Kommentare

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  • BW
    berni w.

    jawohl, bescheidenheit: vermögen jeder art, das den wert von, seien wir großzügig, 5 mio euro übersteigt wird weltweit in einen fonds gespendet, der (streng mehrschichtig & unabhängig korruptionsüberwacht) verwaltet wird

    und unicef , undp , unhcr , unaids , who , unep und ähnlichen dem globalen allgemeinwohl einigermaßen dienlichen organisationen zugute kommt,

     

    speziell in deutschland auch einem konkunkturprogramm zur energie-einsparung und effizienzsteigerung, sowie gleichzeitigem ausbau von erneuerbaren energien, so dass z.b. der anteil speziell von solarenergie bis 2020 auf mehr als 25% gesteigert wird. außerdcm (stichwort 'bescheidenheit') maximales tempolimit von 100 km/h für alle privaten kfz.

  • E
    Ebs

    Jawohl, au prima!!! :o)

    Und wenn wir dann alle schön brav und lieb gewesen sind und am besten nächstes Jahr noch gleich die Schwarz-Gelbe Lösung für unsere Steuer- und Finanzprobleme bevorzugen täten, dann würde uns dem netten Horst seine Mama auch gaanz bestimmt eine ganz gesunde Zitronenlimonade einschenken... :-p

  • HM
    Heinrich Müller

    Sehr geehrte Damen und Herren,

     

    der Herr Bundespräsident würde ab Glaubwürdigkeit gewinnen, wenn er - in aller Bescheidenheit mit gutem Beispiel vorangehend - auf 20% seiner Bezüge aus seiner derzeitigen Stellung und seiner früheren Tätigkeite verzichten würde, statt Menschen, die um ihre Existenz kämpfen, salbungsvoll Verzicht zu predigen. Wer an den Fleischtöpfen sitzt, rühmt besonders gern die Tugend des Fastens.

     

    Mit freundlichen Grüßen

     

    Heinrich Müller

  • A
    Amos

    Der Papst redet auch solchen Besinn aber keiner

    hält sich dran. Besinnung bringt nur die Angst vor

    dem Gendarm.

  • UF
    Ullrich F.J. Mies

    Zum Schaden der Allgemeinheit hatten sich „Finanzindustrie“,Politik und auch der Herr Bundespärsident Köhler zu einem festen neoliberalen Ideologie- und Interessenverbund zusammengaschlossen.

     

    Die erstere bereicherte sich hemmungslos durch schmutzige Finanzprodukte und Praktiken an der Allgemeinheit. Sie war ferner Nutznießer von Firmenübernahmen, Geldwäsche und Privatisierungen öffentlicher Güter u.a.m. und unsere tapferen Politiker (wen repräsentieren die eigentlich?) rollten dieser Finanzindustrie durch die systematische Abschaffung gesetztlicher Regulierungen den roten Teppich aus. Herr Köhler unterschrieb die Gesetze, die der Finanzmafia Tür und Toren öffneten.

     

    Nachdem alles in Scherben fiel, was dieser genannte Interessenverbund angerichtet hatte und die steuerzahlende Bevölkerung für die bereitgestellen 500 Mrd. Euro im Rahmen des Finanzmarktsicherungsgesetzes zum Aderlaß gebeten wird, entdeckt dieser Herr Köhler das große Weihnachts-„Wir“.

     

    "Wir werden uns anstrengen müssen“, spricht dieser Herr im Rahmen seiner Weihnachtsansprache und fährt fort, „aber ich habe Zuversicht, dass wir die Herausforderung meistern werden."

     

    Nicht „Wir“ werden „uns“ anstrengen müssen. „Wir“ sind nicht Herr Köhler, nicht die Finanzindustrie und nicht die Politiker, die das alles zu verantworten haben.