■ Störzeile: Wegweisend
Jetzt wird alles gut. Spät, aber ganz bestimmt nicht zu spät, glimmt er auf, der Schimmer der Hoffnung. Entzündet und gehegt von den Gralshütern unserer ökologischen Zukunft. Hamburg, so sprachen sie gestern, ist „auf dem Weg ins 21. Jahrhundert“, und vor dieser Botschaft müsse sich niemand fürchten, der ein paar kleine „Schritte zur ökologischen Dauerhaftigkeit“ zu machen bereit sei. Nur müsse leider eben dieser Weg noch gefunden werden.
Der Weg in eine Zukunft ohne Ozon und Sommersmog, ohne Atomkraft und Energieverschwendung, ohne Pestizide im Trinkwasser und PCBs in Schulpavillons.
Der Weg in eine Zukunft mit einer autofreien City voller Radfahrer und Stadtbahnen, mit Parks voller gesunder Bäume und gutbesuchten Badeanstalten an Alster und Elbe.
Den Weg zu weisen in das hanseatische Ökotopia des nächsten Jahrtausends sind wir nun aufgerufen, wir BürgerInnen, den Gewählten im Hohen Haus des Rates zur Seite zu stehen mit Kompaß, Konzepten und Kreativität.
Denn daran mangelt es, kam doch gar niemand in dieser großen Stadt bislang auf den Gedanken, auf solcherart wegweisende Gedanken zu kommen. Wie Wasser zu sparen sei, zum Beispiel, oder mit Wind Strom zu erzeugen. Ob Hanf für Zeitungspapier tauge, zum Beispiel, oder Milch in Pfandflaschen gefüllt werden könnte.
Doch nun wird alles gut. Denn sie haben den Schimmer der Hoffnung entzündet, und sie haben uns gerufen, uns alle, zum Großen Ratschlag an ihren Tisch, die Ritter der Schwafelrunde. Sven-Michael Veit
Bericht Seite 22
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