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Wege aus dem TarifkonfliktEinigung im Bahnstreit - aber wie?

Eine Lösung des Tarifkonflikt der Bahn wäre beim Ergebnis des Moderationsverfahrens des Sommers zu suchen.

Wie nun weiter? Vorerst haben die Fahrgäste das Nachsehen Bild: dpa

BERLIN taz Seit Monaten stehen sich die Deutsche Bahn AG und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) unversöhnlich gegenüber. Der Tarifkonflikt, in dem sich die GDL als eigenständige Verhandlungspartei profilieren will, steckt in einer Sackgasse - trotz eines Kompromisses, auf den sich beide Seiten nach dem Moderationsverfahren im Sommer geeinigt hatten. Die GDL fordert einen separaten Tarifvertrag und 31 Prozent mehr Lohn.

Die Höhe der Lohnforderung ist dabei nur auf den ersten Blick ein Problem - hier hat die GDL Verhandlungsbereitschaft angedeutet, wenn sie einen eigenen Tarifvertrag erhält. Das lehnt die Bahn bislang ab, mit dem Verweis auf die Tarifeinheit. Wie nun weiter?

Ein Kompromiss könnte beim Ergebnis des Moderationsverfahrens ansetzen. Demnach soll die GDL höhere Löhne und einen eigenen Tarifvertrag bekommen, der sich aber widerspruchsfrei ins gesamte Tarifwerk bei der Bahn einfügen lassen soll. Möglich wäre, alle Lokführer organisatorisch in eine Tochtergesellschaft auszulagern. So bekämen sie einen Tarifvertrag, ausgehandelt von der GDL, der auch für Mitglieder anderer Bahngewerkschaften gilt.

Eine solche Auslagerung sei "ein interessanter Ansatz", sagte GDL-Sprecherin Gerda Seibert am Freitag der taz. Schon vor der Bahnreform 1994 seien die Lokführer in der Traktion eigenständig geführt worden. Allerdings lägen noch keinerlei konkrete Vorstellungen für eine solche Lösung auf dem Tisch. "Das müssen wir erst einmal abwarten."

Der Berliner Politikwissenschaftler Peter Grottian wartete mit einer weiteren Variante auf. "Im Moment ist der Konflikt nicht zu lösen, deshalb brauchen wir eine Art provisorischen Tarifvertrag", sagte Grottian der taz. Man könnte sich über einen eigenständigen Tarifvertrag mit einer Revisionsklausel von einem Jahr Gedanken machen, so Grottian. In dieser Zeit könnten alle drei Bahn-Gewerkschaften wieder untereinander kooperationsfähig werden. Die GDL sollte jetzt den Mut haben, selbst einen Vorschlag zu unterbreiten. "Es hat keinen Zweck, auf Bahnchef Hartmut Mehdorn zu warten." Bei einem andauernden Streik könne die Stimmung in der Bevölkerung kippen.

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