Wasservergeudung : Für eine Handvoll Silberlinge
Allen Dementis zum Trotz ist klar: Die Hamburger Wasserwerke drohen in private Hand zu fallen. Fraglich allein ist, wann, zu welchen Bedingungen und zu welchem Preis der Deal erfolgen soll. Der Zweck hingegen ist offensichtlich: Das städtische Haushaltsloch durch das Verscherbeln von Tafelsilber zu stopfen.
Kommentarvon SVEN-MICHAEL VEIT
Bei den Wasserwerken jedoch ist die Situation – anders als bei Hafenbetrieben oder dem Flughafen, anders als selbst bei den HEW und HeinGas – höchst prekär. Dort mag das Überwiegen volkswirtschaftlicher Erwägungen zu akzeptieren sein, dort mag selbst um den Preis des Verlustes von Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen der kurzfristige buchhalterische Nutzen für ein löcheriges Stadtsäckel im Vordergrund stehen.
Die Versorgung mit Trinkwasser jedoch zu Markte zu tragen, würde zwangsläufig bedeuten, die Befriedigung menschlicher Grundbedürfnisse privatem Gewinnstreben zu unterwerfen. Hier würde eine Grenze überschritten, die tabu zu sein hat.
Der Preis, den anderenfalls alle HamburgerInnen zahlen müssten, wäre zu hoch. Und hätte die Stadt noch so viele Silberlinge eingesackt, die ihr wieder durch die Finger rinnen.