NACH VERMITTLUNG DURCH WOWEREIT : Wasserbetriebe drehen Tacheles den Hahn nicht zu
Das von Zwangsräumung bedrohte Kunsthaus Tacheles hat bei der Wasserversorgung eine Gnadenfrist bekommen. Der Sprecher der Berliner Wasserbetriebe (BWB), Stephan Natz, bestätigte am Dienstag, dem Haus werde nicht wie befürchtet am Donnerstag das Wasser abgestellt. „Wir haben entschieden, uns nicht als Hebel missbrauchen zu lassen“, sagte er.
Das Gebäude gehörte einer Tochtergesellschaft der Fundus-Gruppe, die in Schieflage geraten ist. Der Hauptgläubiger, die HSH Nordbank, will das Areal verkaufen und strebt eine Zwangsräumung an. Die Wasserversorgung wurde schon zum 1. Juni gekündigt – die Mieter wären auf dem Trockenen gesessen.
Die BWB kündigten zunächst eine weitere Versorgung um einen Monat an. Inzwischen habe der Vorstand aber beschlossen, auch darüber hinaus Wasser zu liefern, sagte Natz – vorausgesetzt, die Mieter zahlten pünktlich und der Eigentümer drohe nicht mit juristischen Schritten. Man habe die kulturelle Bedeutung des Tacheles berücksichtigen wollen. Auch der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hatte sich bei der BWB-Spitze für eine Lösung zugunsten des Tacheles eingesetzt. (dpa)