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Archiv-Artikel

Was will der Warschauer Pakt?

Der Warschauer Pakt 2006 ist ein Zusammenschluss von Prominenten und Privatleuten, die ehrenamtlich die „Parade der Gleichheit“ 2006 in Warschau unterstützen. „Wir möchten als überzeugte Europäer die polnischen Schwulen und Lesben bei ihrer Emanzipationsbewegung unterstützen“, erklärt der Mit-Initiator Thomas Hermanns.

Das Bündnis kam auf Wunsch polnischer Homosexueller zustande – wie es sich deutscherseits zusammensetzt, ist neu. Tomasz Baczkowski, Vorsitzender der polnischen „Stiftung für Gleichberechtigung“ und Homoaktivist, der im vorigen Jahr in Warschau den verbotenen Marsch für Toleranz anführte, machte seine Berliner Kontakte fruchtbar. Medial angeführt von der queeren Stadtillustrierten Siegessäule machten sich die Comedians und Schauspieler Thomas Hermanns und Georg Uecker zu Frontspeakern dieses Warschauer Paktes 2006. Neu daran war, dass TV-Unterhalter der ersten Reihe keine Scheu hatten, offenkundig nicht nur für karitative Zwecke zu werben – sondern für politische.

Hermanns, der CSD-Umzüge in Erfurt oder Rostock unterstützte, hält es für seine „Bürgerpflicht“, nicht „zu schweigen, wenn vor der eigenen Haustür die Lage für Homosexuelle bedrohlich wird“.

Neben den beiden zählen inzwischen auch Maren Kroymann, Michel Friedman, Sandra Maischberger oder auch Bundestagsabgeordnete wie Volker Beck, Claudia Roth (beides Grüne), Johannes Kahrs, Mechthild Rawert (SPD), Michael Kauch (FDP) und Barbara Höll (Linkspartei) zu den Unterstützern. Seitens der Union haben Mandatsträger des Berliner Abgeordnetenhauses ihre Reise nach Warschau angekündigt.

Der Marsch heute in der Warschauer Innenstadt ist – anders als im vorigen Jahr – seit Ende voriger Woche legal. Die Stadtregierung Warschaus hat zugesagt, dass die Polizei den Marsch für Toleranz schützen werde.

www.warschauerpakt2006.de