Kommentar: Was wäre, wenn ...
■ Lemwerder-Vision an der Landesgrenze
Den meisten BremerInnen ist es nicht bewußt, daß Bremen eigentlich über zwei Flugplätze verfügt. „Verfügt“ist auch falsch, aber zumindest in unmittelbarer Stadtnähe hat. Seit Jahren arbeitet das Bremer Wirtschaftsressort daran, das Nachtflugverbot halbe Stunde um halbe Stunde einzuschränken, die betroffenen Bürger notieren auf Vordrucken die Flugbewegungen in der Nacht und somit die Verstöße gegen geltende Einschränkungen: Damit die Urlaubs-Maschinen zweimal am Tag in die Sonne und zurück fliegen können, damit die Post nachts kommen kann ...
Warum, könnte man fragen, wird nicht für die Flugbewegungen, für die der Bremer Airport eigentlich zu stadtnah ist, die Piste in Lemwerder benutzt? Ganz einfach: Da ist die Landesgrenze vor. Machte Niedersachsen auf der Höhe des Vulkan-Werftgeländes, aber eben auf der anderen Weserseite, einen Knick, dann wäre Bremens Luftverkehrspolitik anders verlaufen. Vernünftiger. Der Provinzialismus an der Landesgrenze verhindert das.
Umgekehrt werden die dynamischen neuen Chefs der ASL, die Ersatz für das schwindende Reparatur-Geschäft suchen, noch lange vergeblich ihre guten Ideen auf dem Markt anbieten: Bremen zeigt die kalte Schulter, und aus Hannover wird man einen Teufel tun, das knappe Staatsgeld so fern der Hauptstadt zu investieren – sollen die Flieger doch in Hannover landen! Klaus Wolschner
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