piwik no script img

Archiv-Artikel

Was tun in Hamburg?

Von MATT

■ Sa, 19. 4., 21.15 Uhr, Metropolis + Sa, 19. 4., 23 Uhr, Golem + So, 20. 4., 19 Uhr, Golem

Dreimal Peaches

Danach dürfte keine noch so explizite Fragen mehr offen sein: Zwei Tage lang ist die kanadische Electroclash-Musikerin und Performerin Merrill Beth Nisker alias Peaches bei den „Untüchtigen“ zu Gast.

Zum Auftakt ist im Metropolis-Kino der aus dem Material von zehn Aufführungen am Berliner HAU-Theater im Jahr 2010 entstandene Film „Peaches Does Herself“ zu sehen, ein „Anti-Jukebox-Musical“ mit 40 TänzerInnen und Sängern, darunter der transsexuelle Pornostar Danni Daniels und Stripper-Ikone Sandy Kane, das die mytisch-biografische Geschichte Peaches’ auf der Grundlage von allerlei Missverständnissen rund um deren öffentliches Bild als fulminante Rock-Oper erzählt.

Im Anschluss diskutiert Peaches mit der Missy Magazine-Mitherausgeberin Sonja Eismann, bevor es ins Golem zum gemeinsamen DJ-Set mit Mark Boombastik und Jessica Tomorrow geht. Am Abend darauf steht Peaches ein weiteres Mal Sonja Eismann Rede und Antwort.

■ Do, 24. 4. bis So, 27. 4., je 20 Uhr, Kampnagel

Gender-Utopia

Sein 15-jähriges Jubiläum feiert dieses Jahr das transnationale Hamburger Performer-Ensemble Hajusom, in dem junge Flüchtlinge und MigrantInnen gemeinsam mit internationalen KünstlerInnen Theater-Performances, Musikstücke, literarische Texte oder interaktive Kunst-Aktionen entwickeln. Auf Kampnagel tritt nun zum ersten Mal Hajusoms Nachwuchsensemble Neue Sterne mit einem eigenen Stück auf die Bühne.

In der Performance „das gender_ding“ verhandeln die jungen Performer aus dem Iran, Afghanistan und westafrikanischen Ländern Gender-Rollen, erforschen und transformieren Klischees und Kleiderordnungen und schaffen Platz für neue Perspektiven. Live-Musik und Samples gibt es dazu von der türkischen Musikerin Derya Yildirim und „St. Paulis Timbalandmatthewherbert“ Viktor Marek.

■ Mi, 23. 4., 20 Uhr, Thalia Nachtasyl

Imaginäre Schleimschicht

Mit ihrem Romandebüt „Soul Kitchen“, das die Vorgeschichte zu Fatih Akins gleichnamiger Komödie erzählt, schaffte es die Hamburger Autorin Jasmin Ramadan 2009 überraschend in die Bestsellerlisten, für ihren zweiten Roman „Das Schwein unter den Fischen“ gab es vor zwei Jahren dann auch den Hamburger Förderpreis für Literatur. Am Mittwoch stellt Ramadan nun ihren dritten Roman „Kapitalismus und Hautkrankheiten“ (Klett-Cotta, 224 S., 18,95 Euro) vor. Darin wird die erfolglose Schauspielerin Teresa Kugler von einer imaginären Schleimschicht überzogen, sobald sie diffuse Kindheitserinnerungen überkommen. Nachdem ihr misanthropischer Zwillingsbruder ihr einen Hinweis auf ein Familiengeheimnis gibt, beginnt sie sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Und wühlt damit nicht nur ihr eigenes Leben auf.  MATT