Was tun in Hamburg? :
■ Sa, 7. 2., 20 Uhr, Thalia Theater
Gewaltspirale
Als sich im vergangenen Jahr in Kiew die Proteste gegen Präsident Janukowitsch zuspitzten, war Thalia-Regisseur Luk Perceval gerade im russischen St. Petersburg. Gemeinsam mit seinem Ensemble aus Russen und Ukrainern probte er Shakespeares „Macbeth“: So blutig schlägt der schottische Feldherr darin die Revolte gegen den König nieder, dass Freund und Feind am Ende nicht mehr auseinander zu halten sind. Zur Premiere im Mai eskalierten auch die Gefechte zwischen Separatisten, regulären Soldaten und Milizen. Zum Abschluss der Lessingtage ist Percevals Inszenierung jetzt im Thalia Theater zu sehen.
■ Do, 12. 2., 19.30 Uhr, Literaturhaus
Ziegelfest
Es ist seit Jahren eine feste Institution in Hamburgs Literaturszene. Mit einem großen Fest wird jetzt die 14. Ausgabe des Literaturjahrbuchs „Hamburger Ziegel“ (Dölling und Galitz, 745 S., 14,80 Euro) gefeiert. Kurzgeschichten, Auszüge aus Romanen, Gedichte und Essays von über 50 VertreterInnen der Hamburger Gegenwartsliteratur, dazu Illustrationen und Foto versammelt das alle zwei Jahre erscheinende Literatur-Kompendium. Zehn der Beteiligten stellen sich im Literaturhaus in einer Mischung aus Lesung und Poetry Slam vor, danach stimmt das Publikum über seine Favoriten ab.
■ Mo, 9. 2., 20 Uhr, Hafenklang
Stoner-Schwergewichte
Sie sind nicht nur in puncto Körpergewicht die absoluten Schwergewichte der Stoner-Rock-Frühphase, ohne ihren Einfluss sind Genre-Größen wie Kyuss oder Josh Hommes Queens of the Stone Age schlicht undenkbar. Anfang der 90er gehörten die Lalli-Cousins zu den Ersten, die mit Stromgeneratoren und tiefer gestimmten Gitarren die Canyons rund um Palm Desert in psychedelische Rock-Tempel verwandelt haben, 1994 haben sie schließlich den ersten Rock-Club mitten in der Wüste und weit abseits aller Großstadt-Trends ringsum gegründet, in dem dann all die großen Namen der kalifornischen Wüsten-Szene abhingen. Von deren Bands hebt sich die Lalli-Kombo Fatso Jetson übrigens nicht nur in puncto Platten-Verkaufszahlen, sondern vor allem wegen ihres satten Surf- und Blues-Anteils ab. Und in Sachen kreativer Output. Vor vier Jahren hat sich das Quintett nach acht Jahren Album-Funkstille noch mal zum ganz ordentlichen „Archaic Volumes“ aufgerafft, nun sind sie wieder regelmäßig live zu erleben.
■ Do, 12. 2., 20 Uhr, Hafenklang
8-Bit-Hingabe
Dass sie nicht jeder auf den ersten Blick ernst nehmen kann, dürfte die schwedischen 8-Bit-Indiepop-Electroclasher von Bondage Fairies nicht verwundern. Wer die zum Quartett verdoppelten Helm- und Maskenträger aber mal ins Herz geschlossen hat, liebt sie umso inniger. Eine treue, kleine Fangemeinde haben sie sich durch unermüdliches Touren erspielt, die dem namengebenden Fanatismus alle Ehre macht und die Band ausgiebig mit Youtube-Clips etc. pp. feiert. Jetzt wird mit neuem Album zurückgefeiert. MATT