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Was ist Krebs?

Die Bezeichnung „Krebs“ umfasst eine große Gruppe ganz unterschiedlicher Erkrankungen, die eines gemeinsam haben: die unkontrollierte Teilung von Zellen eines Organs oder Gewebes. Der daraus entstehende bösartige Tumor, die Geschwulst, entzieht sich der normalen Wachstumskontrolle des Organismus.

Die mutierten Zellen vermehren sich ungebremst. Sie wachsen in umliegendes Gewebe ein und zerstören es, können in Blutbahnen und Lymphgefäße eindringen und mit dem Blut- und Lymphstrom in andere Körperorgane gelangen, wo sie sich ansiedeln und erneut vermehren – so entstehen so genannte Tochtergeschwülste (Metastasen).

Die Ursache für die Entstehung von Krebs liegt in einer Veränderung im Erbgut von Körperzellen, die zur Fehlsteuerung des Wachstums führt. Aber: Krebs ist keine Regelerkrankung, belegt sind lediglich Risiken, die zu bösartigem Zellwachstum führen können.

Äußere Einflüsse, die zu einer Erkrankung führen können, sind beispielsweise Zigarettenrauch, die UV-Strahlung der Sonne, radioaktive Strahlung, bestimmte Schimmelpilze auf Lebensmitteln, einige Virusinfektionen und manche Chemikalien.

Es gibt zwar keine Garantie dafür, dass ein Tumor durch Vorsorgeuntersuchungen rechtzeitig entdeckt wird, die Wahrscheinlichkeit einer frühzeitigen Diagnose und damit einer erfolgreichen Therapie erhöht sich jedoch drastisch, da ein kleinerer Tumor weniger aggressiv ist und noch keine Metastasen gebildet hat.

Aber auch eine bestimmte Veranlagung – wie zum Beispiel die Anfälligkeit des Körpers für die Wirkung schädigender Einflüsse – kann für eine Erkrankung ausschlaggebend sein. Ein geschwächtes Immunsystem, dessen Abwehrfunktion gestört ist, lässt Krebszellen ebenfalls wachsen.

Die drei hauptsächlichen Behandlungsmethoden nennt man Stahl (Operation), Strahl (Bestrahlung) und Chemie (Chemotherapie). Das Grundprinzip jeder medikamentösen Therapie gegen Krebs besteht darin, zu versuchen, die Wucherung möglichst dauerhaft oder wenigstens vorübergehend zu stoppen und die durch den Tumor verursachten Schmerzen zu lindern.

Jeder vierte Mensch stirbt in Deutschland an Krebs, so das Statistische Bundesamt. Insgesamt sterben jährlich etwa 850.000 Menschen, 1999 sind davon 210.837 Menschen an Krebs gestorben, 108.437 Männer und 102.400 Frauen.

Diese Zahlen werden in den kommenden drei Jahrzehnten noch um rund fünfzig Prozent zunehmen, so Experten, da bis 2030 der Prozentsatz der über 65-Jährigen von derzeit fünfzehn Prozent auf bis zu dreißig Prozent ansteigen werde. Weitere Gründe für den weltweiten Anstieg der Krebserkrankungen: Bevölkerungsanstieg und ungesunder Lebensstil.

Die Zahl der jährlich neu Erkrankten beläuft sich in Deutschland auf 330.000. Krebs ist damit die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Männer fallen hauptsächlich bösartigen Neubildungen an den Atmungs- und Geschlechtsorganen zum Opfer, während bei Frauen größtenteils Verdauungsorgane und den Brustdrüsen betroffen sind. SH

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