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Was fehlt…: …Angela Merkel

Manchmal ist einfach Zeit für einen Schlussstrich. Kanzlerin Angela Merkel verabschiedet sich jetzt in einem knapp 30-sekündigen Video von Facebook. „Sie wissen, dass ich nun nicht mehr CDU-Vorsitzende bin und deshalb werde ich meine Facebook-Seite schließen“, sagte sie in einem Videostatement am Freitag. Ihre Arbeit könne aber auf der Seite der Bundesregierung in dem Online-Netzwerk oder auf Instagram weiterhin verfolgt werden.

Als Zuschauer hat man nicht das Gefühl, dass die Kanzlerin traurig ist über ihren teilweisen digitalen Abschied. Man kann im Gegenteil sogar den Eindruck gewinnen, dass sie sich ein klitzekleines Bisschen freut, eine nervige Aufgabe weniger auf der To-do-Liste zu haben.

Schön ist auch Angela Merkels Wortwahl. Sie wird ihre Facebook-Seite „schließen“. So wie man ein Buch schließt oder ein Ladengeschäft oder eine Tür. Oder eben ein leidiges Kapitel im eigenen Digital life.

Sowieso scheint Merkel eher der analoge Typ zu sein. Auf ihrer – bald geschlossenen – Seite gibt es neben Einblicken in ihre Arbeit auch private Informationen über die 64-Jährige. Dort steht unter anderem, dass Richard Wagner und die Beatles zu ihren Lieblingsmusikern zählen und es ihr Traum sei, einmal mit der Transsibirischen Eisenbahn von Moskau nach Wladiwostok zu reisen. Vielleicht kann sie die gewonnene Zeit ja in mehr Kulturgenuss investieren oder in Reisen. Oder sie „chillt einfach mal ihre Base“. (vesch/mit dpa)