: Was fehlt
Ex-Commander Reuter auf Raumschiff Daimler-City. Am 2. Oktober landet es im märkischen Sand: das größte derzeit bekannte UFO (urbanes Fremdobjekt) im leeren Luftraum einer deutschen Stadt. Das vom weltallweit agierenden Daimler-Chrysler-Konzern betriebene Potsdamer-Platz- Areal in Berlin öffnet dann seine Druckschleusen für die „Normalbürger“. Doch vorher greift im Kreise von Auserwählten Captain „Ruck“ zur Schere und durchschneidet das rote Band. Einer ist dann nicht an Bord: Edzard Reuter, der Ex-Vorstandschef der Daimler-Benz AG. Schon vor der Wende leierte er dem Berliner Senat die Landerechte eines Konzern-UFOs auf der innerstädtischen Brache aus dem Kreuz. 1995, nach einer Meuterei auf Daimler-Benz, schoß der Konzern ihn in die äußerste Umlaufbahn. Und auch jetzt kennt Commander Schrempp kein Pardon und verwehrt Reuter die Teilnahme bei der Landung der vier Milliarden Mark teuren Stadtsimulationsmaschine. Dafür, daß er sich nicht doch aufs UFO beamt, sorgt eine Armee von unauffällig dunkelgekleideten Cyborgs mit Handys statt Ohren, die dann vom Hausrecht Gebrauch machen sollen. Oder haben die vielleicht noch andere Funktionen?
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