Was fehlt …
… AfD-Politiker in der Gedenkstunde
Als hätte man die Gruppe des Klassenzimmers verwiesen, stehen AfD-Abgeordnete während einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus vor dem Plenarsaal im Bayerischen Landtag, schauen auf ihre Smartphones, gucken schweigend in die Luft. Ihre zehnminütige Auszeit haben sich die Männer allerdings freiwillig genommen.
Demonstrativ waren sie aufgestanden, als Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, in ihrer Rede die Gesellschaft und alle demokratischen Parteien zum Schutz der Demokratie aufgerufen hatte: „Heute und hier ist eine Partei vertreten, die diese Werte verächtlich macht und Verbrechen der Nationalsozialisten verharmlost und enge Verbindungen ins rechtsextreme Milieu unterhält“, sagte sie.
Die sogenannte „Alternative für Deutschland“ gründe ihre Politik auf Hass und Ausgrenzung und stehe nicht auf dem Boden der demokratischen Verfassung. Knoblauch plädierte: „Es ist unser aller Verantwortung, dass das Unvorstellbare sich nicht wiederholen darf.“ Fast alle Gäste der Gedenkfeier spendeten Knobloch für ihre Worte stehend Beifall – einzig die vier im Saal gebliebenen AfD-Abgeordneten blieben sitzen. (dpa/lgu)