Was fehlt …: … Medikamente, auch ohne Hausfisch
Selbst amerikanische Zierfische werden mal krank. Und auch sie werden dann von ihren BesitzerInnen gesund gepflegt – diese kaufen für ihre schwimmenden Haustiere Antibiotika. Oft bei amazon.com. Im Netz geht das ja so fix.
Wer die Sterne-Bewertungen unter den Antibiotika aber genauer liest, wie dies eine Mitarbeiterin des Vice-Subportals „Motherboard“ getan hat, wird stutzig. Ein Käufer schreibt etwa: „Mein Fisch hatte eine Ohren-Infektion, die schnell geheilt wurde. Ein Fisch mit Ohren? Ihr versteht schon.“ Ein anderer User kommentiert: „Tolles Produkt. Hat meine Bronchitis … äh die Bronchitis von meinen Fisch in zwei Tagen geheilt. Empfehle ich weiter.“
Viele Käufer scheinen die Antibiotika also nicht für ihre Goldfische und Kois zu erwerben, sondern für sich selbst. Über die Ursachen lässt sich nur mutmaßen. Es könnte aber eine Folge des immens teuren US-Gesundheitswesens sein.
Natürlich sind Fisch-Pillen da eine schlechte Alternative. Nicht nur, weil jede Krankheit nach einem individuellen Medikament verlangt. Sondern auch, weil die Medikamente nun mal für Kiemenatmer sind. (taz)
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