Was fehlt …: … Kenntnis der eigenen Geschichte
Donald Trump lässt es nicht aus, bei jeder sich bietenden Gelegenheit über Geflüchtete herzuziehen. Die Mauer an der mexikanischen Grenze soll höher gezogen und illegalisierte Menschen aus den USA ausgewiesen werden. Dabei scheint er vergessen zu haben, dass auch es auch in seiner Familiengeschichte eine Ausweisung gab.
Sein Großvater verließ 1885 Deutschland. Nach einem längeren Aufenthalt in den USA, wollte er sich wieder in seinem Heimatort Kallstadt in Rheinland-Pfalz niederlassen. Ein mehr als 100 Jahre altes Dokument belegt aber, dass dies dem Herrn verwehrt wurde. Friedrich Trump und seine Frau Elisabeth Trump bestiegen am 1. Juli 1905 in Hamburg das Dampfschiff „Pennsylvania“ und mussten Deutschland wieder verlassen.
Trump sollte also, bevor er das nächste Mal gegen Migrant_innen hetzt, seinen Familienstammbaum etwas eingehender studieren und dann nochmal darüber nachdenken, was es bedeutet, in einem Land illegalisiert zu werden und wie im Falle seiner Großeltern keine legitime Aufenthaltsberechtigung zu erhalten. Seine eigene Geschichte zu kennen, kann den Gehirnschmalz in Bewegung bringen, Mr. President. (taz,kl)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!