Was fehlt …: … Videos gegen Grapscher
Mit einer Benimm-Kampagne will eine japanische Bahngesellschaft Frauen das Schminken in Zügen abgewöhnen – und löst damit eine Kontroverse aus. In einem Video von Tokyu Corp rappt eine vom Land kommende junge Japanerin: Sie beschwert sich, dass Großstadt-Frauen in Tokio zwar alle hübsch, aber manchmal ungehörig seien. Während zwei junge Frauen vor ihr unbeeindruckt weiter Makeup auftragen, singt sie: „Warum könnt Ihr das nicht vorher zu Hause machen?“
Im Internet löst die Kampagne Unmut aus, wie die Agentur Kyodo am Donnerstag meldete. Frauen, die sich schminkten, würden niemandem etwas antun, hieß es. Betrunkene und Grapscher seien ein viel größeres Problem. Gemeint ist das Phänomen der „chikan“, Grapscher in den überfüllten Zügen der Großstädte. Damit auch das unterbleibt, appellieren die Bahnbetreiber auf Postern dazu, „manaa“ zu bewahren – das Wort ist dem englischen „manner“ entlehnt und bedeutet Benehmen oder Betragen. (dpa)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!