: Warum schlürfen so viele Asiaten?
die Frage der Woche
Andrea Fuchs, Stuttgart
Warum gucken Models auf dem Laufsteg immer so arrogant? (12. 3.)
Das ist das Prinzip „Des Kaisers neue Kleider“. Damit wollen sie den Anschein erwecken, das, was sie da vorführen, sei etwas ganz Erlesenes und Kreatives. In Wirklichkeit sind es natürlich nur exzentrisch angeordnete Fetzen und Fummel, die kein normal gebauter Mensch bei einer wie auch immer gearteten gesellschaftlich nützlichen Tätigkeit tragen kann. Das soll aber keiner merken, daher der arrogante Blick – auf den die Medien dann ja auch prompt hereinfallen.
Annette Rotermund Schwerte
Die Models wissen, dass viele Zuschauer denken: „Guck dir bloß diesen mürrischen, doofnussigen, penetranten Kleiderständer an.“ Deshalb die kleine Modelrache: Arroganz!
Uwe Tünnermann, Lemgo
Das ist keine Arroganz, das ist Anstrengung. Die memorieren den Bewegungsvorgang „Linkes Bein, rechtes Bein, linkes Bein …“ Frank Pörschke
Warum müssen eBayer in der Werbung nie klicken oder tippen? (5. 3.)
Vielleicht aus dem gleichen Grund, aus dem man immer nur Leute sieht, die die Auktion als Höchstbietende für sich entschieden haben? Und der auch dafür sorgt, dass man in der Lotto-Werbung nie einen Menschen sieht, der (mal wieder) null Richtige auf seinem Lottoschein hat? So ein bisschen survival of the fittest in der Werbung eben. Und der erfolgreiche eBayer klickt womöglich „mental“ – das reicht vollkommen! Johanna Schwarz
Gestank oder feuchter Po: Flachspüler oder Tiefspüler? (26. 2.)
Flachspüler oder Tiefspüler? Diese Frage spaltet vielleicht nicht die Nation, aber doch die sonst meist gleichen politischen Ansichten von meinem Schwager und mir. Obgleich ein Kenner und Schätzer des gepflegten Klogangs, begibt er sich doch vorzugsweise auf Tiefspüler. Nach einigen Flaschen Dornfelder kamen wir der Irrung dann auf die Spur. Tiefspülerfans schätzen nicht den Akt des Abgangs an sich, sondern eher den anschließenden Aufenthalt in der letzten Bastion des Friedens und der Ruhe. Ich selbst habe mich für meine neue Wohnung nicht zuletzt wegen des dort installierten klassischen Flachspülers entschieden. Nur dieser beschert mir einen angstfreien, das heißt trockenen Abgang. Da ich aber manchmal soziale Kontakte außerhalb meines Reichs pflege, habe ich Tiefspülerbenutzer meines Vertrauens nach Strategien gegen das Kontaminieren meines Allerwertesten auf Fremdlokationen befragt. Die Wasseroberfläche mit ausreichend Papier zu bedecken, ist zwar die einzig wirksame Verhütung, aber ökologisch bedenklich und nur der Versuch einer Flachspüleremulation. Die Umsetzung des Tipps mit dem schiefen Sitzen ist völlig danebengegangen … [Wir empfehlen da – wie taz.mag-Redakteur Reinhard Krause bereits am 24. April vergangenen Jahres auf dieser Seite in seinem Aufsatz „Setzen oder nicht setzen“ beschrieb – die Schweizer Klogirlande von Sitclin Papierhygiene: sieht gut aus, passt mit etwas Übung auf jede Brille und macht der ganzen Familie Spaß! Die allzeit patente Red.] Übrigens, in vorherigen Abhandlungen wurde das Trockenklo propagiert, das ich noch nicht kenne. Welcher stolze Besetzer eines solchen lädt mich und meinen Schwager mal zu einer Sitzung mit anschließender Diskussion ein?
Boris Lang, Marburg
Genau! Das wollte ich auch schon fragen! Diese neuen „Tiefspüler“ sind meines Erachtens wirklich nur eklig. Am schlimmsten an den Plumpsklos ist doch: Das nachfließende Wasser verdünnt lediglich, was auch immer sich im Klo befindet, um nach dieser Verdünnung zu, sagen wir mal, 90–95 Prozent abzulaufen. Was einen also da anspritzt, ist nur mit gutem Willen „Wasser“. Die gerade Frühstückenden mögen diesen unappetitlichen Exkurs entschuldigen! Louisa Käfer, Mannheim
Der Unterschied zwischen Flach- und Tiefspüler beschäftigt europaweit bereits seit vielen Jahren Heerscharen von Normungsingenieuren und DIN-Gremien und ist somit vielmehr eine Frage von europäischer Bedeutung! Bei einem Blick in die DIN 1387 „Universal-Flachspülklosetts aus Sanitärporzellan“ findet sich folgende schöne Erläuterung (Originalwortlaut!):
„Im Rahmen der europäischen Normung von Klosettbecken konnte bisher keine Einigung über die Anschlussmaße erzielt werden, da Flachspülklosetts und Tiefspülklosetts sehr unterschiedliche Anschlüsse haben (aha!). In der Bundesrepublik Deutschland ist immer noch das Flachspülklosett vorherrschend, während im europäischen Ausland ausschließlich der Tiefspüler eingebaut wird (der Grund wäre hier interessant …). Das hat fast unüberwindliche Schwierigkeiten bei der Normung gebracht. Außerdem waren die vielen Klosett-Abläufe Gegenstand von Bestrebungen zur Rationalisierung. Hersteller, Handel und Verarbeiter haben sich nach langer intensiver Vorarbeit nunmehr darauf geeinigt, ein so genanntes Universal-Klosett einzuführen. Es gibt in Zukunft nur noch zwei Klosett-Typen mit unterschiedlichen Anschlussmaßen, nämlich: 1) Flach- und Tiefspülklosett Form A mit äußerem Ablaufstutzen, 2) Flach und Tiefspülklosett Form B mit innerem Ablaufstutzen.“
Somit lässt sich einwandfrei beweisen, dass die hartnäckige und ausdauernde Arbeit transnationaler Standardisierungsgremien die Artenvielfalt der europäischen Klosettbeckenfauna in Zukunft entscheidend reduzieren wird (gibt es für Flachspülklosetts evtl. schon eine Artenschutzliste?).
M. B., Hamburg
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