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Warum Nutztierrassen verschwindenRettet die Bentheimer! Esst sie!

Gut 6.000 Nutztierrassen gibt es, doch über 1.000 sind vom Aussterben bedroht. Hauptgrund hierfür ist die industrialisierte Landwirtschaft, die auf leistungsfähige Turbotiere setzt.

Die letzten Bestände der wetterharten robusten Wollschweine mit dem lockigen Fell sollen gesichert und erfaßt werden. Bild: dpa

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9 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • MH
    Maik Homeier

    Bzgl. der Tautologie war gemeint (wird aufgrund der Interpunktion des letzten posts nicht deutlich), das die Tautologie immer sinnlos ist und somit die Formulierung "sinnlose Tautologie" eine eben solche darstellt;)Nix für ungut. Ich verstehe auch die Probleme von kleineren Bauernhöfen - dennoch kann ich nicht nachvollziehen wie ein wirklicher "natürlicher" Erhalt von Rassen/Leben durch dessen Tötung/Verzehr realisiert werden soll. Dies wäre dann letztendlich nur durch eine Ausbeutung eben dieser Rassen möglich - was viele moralische und ethische Fragestellungen aufwirft, die in dem Artikel leider nicht einmal angeschnitten wurden.

  • PS
    Peter Schmidt, www.klosterbauer.de

    Wenn sich das nur endlich weit herumsprechen würde - wer Vielfalt in der Landwirtschaft erhalten will, der muss auch akzeptieren, dass dazu der Verzehr gehört. Danke für diesen Beitrag. Er hilft uns - wir bewirtschaften im Nebenerwerb einen kleinen Hof - bei der alltäglichen Überzeugungsarbeit. Denn allzuviele Menschen reagieren wie der erste Leserbriefschreiber, lehnen den Verzehr von Braunen Bergschafen oder Rotem Höhenvieh ab. Doch unsere Zucht lebt davon, dass wir auch Fleisch verkaufen können. Wir praktizieren diese Vielfalt, wir praktizieren eine vielfältige, nachhaltige Landwirtschaft. Und wir erklären es gerne allen Interessierten - demnächst auch mit diesem taz-Beitrag.

    Aus dem Bergischen Peter Schmidt

  • MH
    Maik Homeier

    Was ich nicht nachvollziehen kann ist, wie man allen Ernstes behaupten kann, es gehe um "schöne" Rassen die unbedingt zu erhalten seien indem man sie isst...Lieber Fabian auch hier ist eine "sinnlose Tautologie" zu erkennen: wie kann man etwas erhalten wollen das man tötet?..Eine gewisse Heuchelei ist hier doch wohl enthalten oder?

  • BH
    Benny Haerlin

    Das ganze Elend läßt sich auf einen kurzen Nenner bringen: Vielfalt gegen Monokulturen.

    Es geht ja nicht nur darum, "alte" Rassen zu erhalten, sondern generell darum auf wievielen Beinen unsere Ernährung noch steht. Neue Rassen sind da genauso wichtig, z.B. solche, die sich besonders gut für die Öko-Haltung eignen oder solche, die auch unter klimawechselnden Bedingungen (d.h. unberechenbaren Ausschlägen des Wetters) ausreichende Erträge liefern. Und es geht darum, wer Zugang zu den sogenannten genetischen Ressorucen hat. Der wird mehr und mehr versperrt durch Patente, durch Hybrid-Zucht und durch die Privatisierung der Zucht und Forschung.

    All das wird übrigens demnächst internationalen grass-roots AktivistInnen in Bonn bei Planet Diversity diskutiert: 12 -15. Mai, siehe www.planet-diversity.org

  • FF
    Fabian F.

    Der Kommentar hört sich schön an -- "unreflektierte Sebstgefälligkeit" -- herrlich, nur leider eine sinnlose Tautologie: Wer selbstgefällig ist, ist auch immer gleichzeitig unreflektiert.

     

    Das die Nachfrage nach bestimmten Nutztierrassen durch erhöhren Verzehr steigt, und damit die Menge an Tieren, die gezüchtet werden, um die Nachfrage zu bedienen, sollte eigentlich auch klar sein -- vor Allem, wenn man so schöne Wortkombinationen bilden kann...

  • JS
    Julia Schregel

    Ich kann mich da der TAZ nur anschliessen. Ich habe meine Diplomarbeit (Biologie) über eine seltene Schweinerasse geschrieben und mich daher intensiv mit der Problematik befasst. Es ist tatsächlich so: der Niedergang der alten Nutztiere begann, als der Verbraucher sie nicht mehr essen, also nutzen wollte. Es ist schade, dass dieses Thema so wenig Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit geniesst, da der Zustand der allermeisten Rassen nicht weniger bedrohlich als der von Wildtieren ist. Ich empfehle jedem zumindest einmal einen Nutztierzoo zu besuche, wie den ArcheZoo in Schleswig-Holstein. Vielleicht wird dann endlich einigen klar, weshalb es so tragisch wäre, wenn diese schönen und meistens besseren alten Rassen ausstürben.

  • MT
    Maren Timmer

    Wer sich über regionale Nutztierrassen informieren oder sich für sie angagieren möchte, kann dies z.B. bei der "Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH)" tun (http:///www.g-e-h.de). Es gibt viel mehr Rassen und Tiere, als in den großen Ställen stehen - und teilweise werden sie sogar in extra Zoos oder Tierparks gezüchtet und gezeigt.

    Ohne Frage ist auch der Konsum von Produkten dieser Tiere ein beitrag zum Erhalt der Vielfalt!

  • MH
    Maik Homeier

    Ob beispielsweise eine Katze als sog. Haustier ohne den Menschen nicht überlebensfähig ist wage ich stark zu bezweifeln, ebenso sind Hunde dazu durchaus in der Lage, ebenso Kühe(sog. Nutztier), Hasen etc.pp....außerdem erschließt sich mir nicht die Logik in der Differenzierung von Pantern als Wildtiere contra blöder (säue sind ja garnicht blöd) headline. Das Fazit: mehr vom Aussterben bedrohte Nutztiere zu essen damit diese nicht aussterben halte ich eben für sehr, naja...ich hätte mir mehr Kritik in Richtung Ausbeutung von Nutztieren gewünscht als, m.E. unreflektiertes Fleischlobby supportiing.

  • MH
    Maik Homeier

    aua taz - saublöde headline und ebenso daneben ging das fazit! Den Verzehr von vom Aussterben bedrohter Nutztiere als "Heldentat" zum Erhalt eben dieser Arten darzustellen zeugt schon von massiver unreflektierter Selbstgefälligkeit.

    das geht echt auf keinen taz Panter...

     

     

    ***Anmerkung der Redaktion: Im Gegensatz zu Wildtieren wie dem Panter, sind Haustiere ohne den Menschen nicht überlebensfähig. Oder sie würden sich mit wildlebenden Tieren kreuzen - dann wären es nicht mehr die Rassen, um die es hier geht.