: Warten auf Therapieplatz
■ „Alarmierende Ergebnisse“ bei Umfragen unter Kinder-Psychotherapeuten
HannoverDie psychotherapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Niedersachsen ist nach Ansicht der Vereinigung analytischer Kinder- und Psychotherapeuten (VAKJP) unzureichend. Dies gelte vor allem außerhalb der Ballungsgebiete, teilte die Vereinigung mit. Eine Umfrage der VAKPJ bei den 109 Kinderpsychotherapeuten in Niedersachsen habe „alarmierende Ergebnisse“ ergeben.
Laut Umfrage suchten 62 Prozent aller betroffenen Kinder und Jugendlichen vergeblich einen Therapieplatz. 88 Prozent der Patienten müßten mehr als sechs, 58 Prozent mehr als neun und 30 Prozent mehr als zwölf Monate auf eine Behandlung warten. In einigen Fällen gab es Wartezeiten bis zu zwei Jahren.
Die Organisation kritisierte in diesem Zusammenhang die Honorarpolitik der Kassenärztlichen Vereinigung in Niedersachsen. Die Bezahlung für psychotherapeutische Leistungen liege in Niedersachsen um bis zu 30 Prozent niedriger als in anderen Bundesländern. Die vorhandenen Praxen könnten nur weiter bestehen, wenn sie ihre Einnahmen über höhere Honorare von den Privat- und Ersatzkassenpatienten sicherten. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen