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Warnstreiks in HessenBusse und Bahnen stehen still

In Hessen läuft beim Nahverkehr fast gar nichts mehr. Busse, Straßenbahnen und die U-Bahnen werden bestreikt.

Auch bei der Kasseler Verkehrsgesellschaft blieben die Busse im Depot. Bild: dpa

KASSEL/FRANKFURT A. M dpa/ap Mit Beginn der Frühschicht hat am Mittwoch in zahlreichen hessischen Städten ein Warnstreik im Nahverkehr begonnen. Busse und Straßenbahnen seien in den Depots geblieben, hieß es am Morgen von der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Von einer "hundertprozentigen Beteiligung am Warnstreik" berichtete ein ver.di-Sprecher in Frankfurt, Wiesbaden, Kassel, Marburg, Gießen, Hanau, Darmstadt, Wächtersbach, Groß-Gerau und Rüsselsheim. Auch einige Arbeitgeber bestätigten, dass der Nahverkehr vielerorts komplett lahmgelegt ist. In dem Konflikt geht es um den Zeitpunkt der Auszahlung einer bereits vereinbarten Lohnerhöhung. Der Warnstreik soll den ganzen Tag lang bis 24.00 Uhr andauern.

"Es ist nicht ein Fahrzeug ausgerückt und wir rechnen heute auch selbst nicht mehr damit", teilten die Kasseler Verkehrsbetriebe mit. "U-Bahnen, Busse und Straßenbahnen stehen still, und wir gehen davon aus, dass das den ganzen Tag so bleiben wird", bestätigte Klaus Linek von der Verkehrsgesellschaft Frankfurt. Die Polizei sprach vier Stunden nach Beginn des Warnstreiks noch von keinen Auffälligkeiten. "Wir müssen sicherlich den Vormittag abwarten, aber derzeit rollt der Verkehr", sagte ein Frankfurter Polizeisprecher.

Nicht betroffen von den Arbeitsniederlegungen war allerdings der von der Deutschen Bahn betriebene S-Bahnverkehr und die Regionalzüge. Insofern konnten Pendler ihre Arbeitsplätze zum Beispiel in Frankfurt problemlos erreichen. Aber Schulbusse fuhren oft nicht.

Aufgerufen zum Streik waren laut Gewerkschaft 3.000 Beschäftigte im öffentlichen und 1.000 im privaten Nahverkehr. In dem Konflikt geht es um einen neuen Manteltarifvertrag für Nahverkehrsbetriebe (TV-N), der in der Branche den Gesamttarifvertrag für den öffentlichen Dienst ersetzen soll. Die Arbeitgeber wollen eine vereinbarte Tariferhöhung von 2,8 Prozent erst überweisen, wenn ver.di den TV-N unterzeichnet. Die Gewerkschaft wiederum will den Vertrag erst nach der Auszahlung bestätigen.

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