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Warnstreiks bei Zeitungen im Osten

■ Bisher keine Fortschritte bei Tarifverhandlungen

Berlin (ap) — Mit Warnstreiks haben Redakteure von Tageszeitungen in ganz Ostdeutschland die zweite Verhandlungsrunde zwischen ostdeutschen Zeitungsverlegern und Gewerkschaften begleitet. Der stellvertretende Vorsitzende der IG Medien, Detlef Hensche, sagte in einer Verhandlungspause, insgesamt seien zehn Zeitungen von der Aktion betroffen. Den Arbeitgebern warf er vor, sie weigerten sich, überhaupt zu verhandeln. Falls die Verleger weiterhin „dogmatisch gesetzte Tabus“ aufstellten, seien flächendeckende Streiks nicht ausgeschlossen.

So müsse vor allem über einen Rationalisierungsschutz gesprochen werden, sagte Hensche. Die IG Medien und der DJV fordern zudem einen Stufenplan für gleiche Gehälter in Ost und West und eine bessere Altersversorgung für die ostdeutschen Journalisten. „Falls wir bei den Verhandlungen nicht weiterkommen, dehnt sich der Tarifkonflikt auf ganz Deutschland aus“, warnte Hensche. Dagegen warf der Verhandlungsführer der ostdeutschen Verlegerverbände, Wolfgang Saurin, den Gewerkschaften vor, mit unannehmbaren Bedingungen in die Verhandlungen zu gehen. So seien auch die Verleger an einer stufenweisen Angleichung der Einkommen in Ost und West interessiert. Diese dürfe aber nicht an ein Rationalisierungsschutzabkommen gekoppelt werden. „Falls die Gewerkschaften sich hier nicht flexibler zeigen, werden wir von uns aus die Gehälter rückwirkend zum 1. Januar erhöhen. Danach gibt es aber dann keinen Verhandlungsspielraum mehr“, sagte Saurin.

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