: War ja idyllisch
Betr.: „Schottische Schnucken“, taz nord 3.3.
Mal was zu den Schnucken. Der Artikel über die schottischen Schafe und über ihre Schäferin war ja idyllisch, doch hätte Leute vom Fach sicherlich aufmerken lassen: wozu brauchen wir noch mehr Schafrassen aus dem Ausland? In Deutschland gibt es gut 20 Rassen, wovon rund ein Drittel gefährdet ist. Kümmern wir uns doch erstmal um die. Gleiches gilt auch für die Schafzüchterszene. Die hauptberuflichen Schäfer sterben langsam aus, aber nicht weil sie den „neuen Trend“ zum Import ausländischer Schafrassen verpasst haben, sondern vielmehr, weil der Absatz von Lammfleisch auf dem deutschen Markt äußerst schwierig ist (Jahresverbrauch Lammfleisch pro Bundesbürger 1 kg – darauf kommen allerdings 60 kg Schweinefleisch), genauso wie das Umsetzen von EU-Vorschriften. Wenig attraktiv ist auch der Tariflohn von 900 Euro für angestellte Schäfer. Und jetzt ein Tipp fürs nächste Wochenende: Besuchen Sie mal einen deutschen Schäfer, wenn Sie einen finden (sie sind, wie gesagt, nicht mehr so häufig zu sehen), gehen Sie mal einen Tag mit zum Hüten und essen Sie mal deutsches Lammfleisch. Das würde uns, den hauptberuflichen Schäfern, echt weiterhelfen, dann könnte man uns wieder von der „Roten Liste“ streichen und das wäre wohl ein wünschenswerter Trend! Wiebke Mohrmann, Soltau