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Archiv-Artikel

„Walter Reinarz ist beschädigt“

Für den Deutzer CDU-Bezirksvertreter Wilhelm Schenk zeigt die Nominierung von Antonius Poggel, dass der Kreis um Ex-CDU-Chef Blömer immer noch die Fäden zieht

taz: Herr Schenk, was haben Sie dagegen, dass Antonius Poggel als CDU-Direktkandidat im Wahlkreis Deutz antreten darf?

Wilhelm Schenk: Ich halte es für falsch, dass jemand, der sich dem Votum der Mitglieder im Ortsverband und im Stadtbezirk nicht gestellt hat, vom Parteitag gewählt wird. Wer von der Basis wirklich getragen wird, sollte auch gewählt werden.

Kölns CDU-Chef Walter Reinarz hatte die Delegierten eindringlich gebeten, Poggel nicht zu wählen. Welche Folgen hat das Ergebnis nun für ihn?

Ich denke, dass Herr Reinarz durch dieses Wahlergebnis als Vorsitzender beschädigt worden ist. Da gibt es immer noch eine Gruppierung im Hintergrund, die offiziell keine Führungsfunktion mehr hat, aber noch die Fäden zieht. Das sind die Mitglieder um den ehemaligen Vorsitzenden Richard Blömer.

Was bewegt diese Mitglieder denn, gegen ihren gerade erst neu gewählten Vorsitzenden zu opponieren?

Die wollen immer noch zeigen, dass Blömer in Wirklichkeit der Herr im Haus ist.

Was bedeutet das für die Kölner CDU?

Eine Beschädigung des Ansehens, weil andere Interessen eine Rolle spielen als die der Partei und das, was der Wähler will. INTERVIEW: FRANK ÜBERALL