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■ Wahrheit-Recherche: Stoppt Grass die Millionärssteuer?

Rettet Günter Grass Deutschlands Millionäre vor der drohenden Vermögensabgabe? Es sieht ganz danach aus. Die drei SPD-Bundestagsabgeordneten, die eben noch lautstark für eine „Sonderabgabe für Reiche“ plädierten, sind merklich vorsichtiger geworden, nachdem bekannt wurde, dass Grass 1,8 Millionen Mark netto für seinen Nobelpreis bekommt. Der Sprecher der SPD-Linken, MdB Gernot Erler, setzte sich sofort nach Moskau ab. MdB Wolfgang Spanier, für den es Tags zuvor noch „beschlossene Sache“ war, die Vermögenden stärker zu belasten, will nun nichts mehr davon wissen: „Das ist alles noch in der Planung.“ Nicht geplant sei allerdings, Günter Grass als ersten prominenten Sonderabgabenzahler für eine PR-Kampagne einzuspannen: „Man sollte den alten Herrn in Ruhe lassen.“ Ansonsten werde Ex-Genosse Grass behandelt „wie jeder andere Steuerpflichtige“. Im Büro von MdB Peter Dreßen war man sich jedoch nicht so sicher, „wie sich die Abgeordneten zu diesem Punkt verhalten werden.“ lkw/Foto: AP

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