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Wahre Momente der Zukunft: Das Internet schafft sich selbst ab

Allzu oft wird im Trubel der Ereignisse und im Strudel der Weltgeschichte nicht ausreichend nach rechts und links (Vorsicht, Verwechslungsgefahr!) und schon gar nicht nach vorne geguckt, dafür aber ausgiebig nach hinten, Stichwort: „Es war einmal“. Da wir im kargen Kontor der Wahrheit immer auf der Seite der ausgleichenden Gerechtigkeit stehen, soll es heute um die stets zu kurz kommende Zukunft – the future, l’avenir – unseres Planeten gehen, Stichwort: „Es wird einmal so sein“. Und was sehen wir da, wenn wir das einzig prächtige Utensil unseres düsteren Kabuffs, unsere glasklare Kristallkugel bemühen? Am 7. April 2079, also heute in genau 63 Jahren, wird unser geliebter Teufel, das holde Internet, Reißaus vor uns nehmen. Wie es das bewerkstelligt? Erst holt es sich morgens bei sich zu Hause im Netz eine Krankschreibung. Und um exakt 17.48 Uhr MEZ wird es zappenduster an den Google-Tankstellen, in den Wikipedia-Hochöfen, an den Webstühlen der sozialen Netze und bei allen Bringediensten der Welt. Denn dann wird das Internet final den Netzstecker gezogen haben.

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