Wahlkampfankündigung: Künast plant langfristigen Aufenthalt
Grünen-Kandidatin kündigt an, nach Wahlsieg in der Landespolitik zu bleiben. Umfrage: SPD liegt vorn.
Renate Künast ist weiter bemüht, potenziellen Wählern eventuelle Unsicherheiten zu nehmen. Ein Bundesamt nach der Bundestagswahl 2013 sei für sie nicht spannender als die Aufgabe der Regierungschefin in Berlin, sagte die Spitzenkandidatin der Grünen in einem am Wochenende veröffentlichten Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Sie erneuerte zwar ihre Ankündigung, nur als Regierende Bürgermeisterin zurück in die Landespolitik zu wechseln, das aber mit langfristiger Perspektive. "Dann bleibe ich am liebsten zehn Jahre", sagte die 55-Jährige, die bis zum Jahr 2000 insgesamt 13 Jahre im Abgeordnetenhaus saß.
Kritiker hatten der derzeitigen Fraktionschefin der Grünen im Bundestag unterstellt, sie würde die Abgeordnetenhauswahl am 18. September als Sprungbrett für ihre weitere Karriere nutzen wollen. Im Falle eines Erfolges ihrer Partei bei der Bundestagswahl 2013 könnte die einstige Verbraucherschutzministerin wieder ein Amt in der Bundespolitik anstreben.
Erst vor gut einer Woche hatte Künast betont, dass sie eine Koalition mit der SPD anstrebe. Eine in ihrer Partei umstrittene Zusammenarbeit mit der CDU schloss sie zwar offiziell nicht aus. Sie sehe aber "die beste Basis in einer grün-roten Koalition - dafür trete ich ein".
Derzeit liegen die Grünen aber hinter der SPD. Laut einer am Wochenende veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Info GmbH bekämen die Grünen zwar 29 Prozent der Stimmen. Allerdings sieht die im Auftrag des Berliner Kuriers erstellte Erhebung die SPD deutlich im Aufwind. Sie kommt hier auf 5 Prozentpunkte mehr als noch im Mai und liegt nun bei 33 Prozent. Die CDU rutscht auf 17 Prozent ab, die Linke verbessert sich leicht auf 12 Prozent, die FDP würde mit 3 Prozent weiterhin nicht mehr im Abgeordnetenhaus vertreten sein.
Auch die Konkurrenzinstitute Forsa und Infratest dimap hatten zuletzt die SPD 4 bis 5 Prozentpunkte vor den Grünen gesehen. Einig sind sich die Meinungsforscher zudem darin, dass der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) wesentlich beliebter ist als seine Herausforderin.
Künast sieht dennoch weiterhin gute Siegeschancen für sich und ihre Partei. "Ich glaube, dass es bis zur Wahl ein Kopf-an-Kopf-Rennen bleibt." GA
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