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Wahlkampf in der TürkeiAntikurdenpolitik soll Stimmen bringen

Mit verschärften Repressionen gegen Vertreter der Minderheit buhlt Premier Erdogan um Wähler. Die Kurdenpartei BDP überlegt, die Wahlen zu boykottieren.

Der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan bei einem Wahlkampfautritt. Bild: ap/dapd

ISTANBUL taz | Osman Baydemir, Bürgermeister von Dijarbakir, der größten Stadt im Südosten der Türkei, ist einer der populärsten kurdischen Politiker des Landes. Mit rund 300 Einwohnern des Städtchens Sirnak marschierte er vor einer Woche zur türkisch-irakischen Grenze. Die Menge verlangte von den türkischen Truppen den Grenzübertritt, um die Leichen von fünf getöteten PKK-Militanten zu bergen. Angehörige der getöteten PKKler wollten ihre Söhne zurückholen und Baydemir unterstützte ihren Wunsch, die Guerilleros würdig zu begraben.

Nach stundenlangen Verhandlungen durfte eine Gruppe die Grenze überqueren und kam mit vier Leichen zurück. Weil die Soldaten die Herausgabe der Leichen für eine Obduktion erzwangen, kam es zu Auseinandersetzungen, in deren Verlauf Dutzende Kurden verhaftet wurden.

Die Zusammenstöße an der Grenze waren der letzte Auslöser für eine bis dahin beispiellose Protestwelle. Die kurdische BDP rief zu einer dreitägigen Trauer für 12 von der Armee getötete PKKler auf und der allergrößte Teil der Bevölkerung schloss sich diesem Aufruf an. In allen kurdischen Städten im Südosten schlossen die Geschäfte, niemand ging zur Schule oder zur Arbeit. Stattdessen fanden überall Trauerdemonstrationen statt.

Als Premier Tayyip Erdogan am letzten Freitag im Rahmen seiner Wahlkampagne nach Van kam, musste die Veranstaltung von einem Großaufgebot der Armee gesichert werden. Erdogans Wahlkampf wirkte wie der Auftritt eines Politikers in einem besetzten Land.

Neue Verfassung

Tatsächlich geht die öffentliche Wahrnehmung zwei Wochen vor den Parlamentswahlen in den kurdischen Gebieten und im Rest der Türkei weit auseinander. Während in den kurdisch bewohnten Gebieten seit Wochen Aktionen des zivilen Ungehorsams propagiert werden, um zu erreichen, dass die Regierung in Gespräche mit gewählten kurdischen Vertretern einwilligt, erklärt Erdogan im Westen das Landes, die kurdische Frage sei erledigt. Jetzt gehe es darum, die wirtschaftliche Situation im Südosten zu verbessern.

Doch mit einem kurdischsprachigen Fernsehsender und einigen kurdischen Sprachschulen lässt sich die Mehrheit der Bevölkerung nicht zufrieden stellen. Die Kurden träumen von Autonomie. Doch statt zu reden setzt Erdogan nach dem Scheitern seiner kurdischen Friedensinitiative 2009 wieder auf Repression. Hunderte politisch aktive Kurden sind angeklagt, zum zivilen Arm der PKK zu gehören, alle Bürgermeister kurdischer Orte sind mit Ermittlungen und Anklagen konfrontiert.

Aysel Tugluk, eine der einflussreichsten kurdischen Politikerinnen und Anwältin des inhaftierten PKK-Chefs Abdullah Öcalans, sagte vor zwei Tagen, innerhalb der BDP werde überlegt, angesichts der Repression auf eine Teilnahme an den Wahlen am 12. Juni zu verzichten.

Ministerpräsident Erdogan hat wohl derzeit andere Prioritäten als eine Lösung der Kurdenfrage. Er will nach der Wahl eine neue Verfassung in Auftrag geben, die ein Präsidialsystem nach französischem Vorbild vorsieht. Um das durchzusetzen, muss er am 12. Juni eine verfassungsändernde Mehrheit erreichen. Das ist nur zu schaffen, wenn es ihm gelingt, die kleinere der beiden Oppositionsparteien, die ultranationalistische MHP, aus dem Parlament zu drängen.

Seine antikurdischen Politik zielt deshalb auf die MHP-Wähler. Zudem wird die MHP mit Sexvideos führender Abgeordneter konfrontiert, die zu etlichen Rücktritten geführt haben. Erst gestern verabschiedeten sich sechs teils führende Parteileute aus der Wahlkampagne, weil sie erpresst werden. Kein Wunder, dass Parteichef Devlet Bahceli überzeugt ist, dass die Regierung hinter der Enthüllungskampagne steckt.

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19 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • S
    Seb

    Ich verstehe alle die nach dem lesen dieses Artikels

    die Türken im Unrecht sehen! BITTE LESEN SIE WEITER:

     

    Der Autor ist in diesem Artikel de facto kurdenfreundlich,

    was an sich natürlich keine schlechte Sache (1) ist. Er setzt

    sich (mitunter) für die Rechte einer Minderheit ein (2),

    ergo ist er wohl einerseits ein guter Mensch (3) und

    andererseits demokratisch (4) gesinnt.

     

    Wegen den Punkten (1) bis (4) werden wohl

    auch viele bei dem lesen dieses Artikels

    ihre Überzeugungen wie "Freiheit, Gerechtigkeit,..."

    identifizieren können und daher mit den Ideen des

    Autors von vornherein sympathisieren. Hier muss

    dem Autor für den zielgerichteten Appell an bestimmte (!)

    tiefe Überzeugungen applaudiert werden. Ein geschicktes

    Mittel der Psychologie.

     

    Aber ich schreibe hier keine Laudatio.

     

    Ich möchte kurz Ihre anderen tiefen

    Überzeugungen aus dem Schlaf rütteln, für die

    sie -aus welchen Gründen auch immer- der Autor

    nicht sensibilisieren wollte :

     

    (((( Denken sie bitte NICHT an die Türkei und all Ihre

    Assoziationen/ Meinungen/ Bilder/ eventuell Vorurteile

    oder gar negative Emotionen bspw. wegen Erfahrungen

    oder Artikeln über Migranten. Denken Sie bitte an einen

    europäischen Rechtsstaat, am besten an Deutschland,

    und Ihre eigene europäische Einstellung ! )))))

     

    1. Terror, Mord und mafiöse Strukturen sind schlecht,

    egal für was sie auch immer kämpfen mögen. Ergo ist

    eine Terrororganisation schlecht für uns alle.

    Denke sie stimmen mir zu => PKK nicht ohne

    Grund einhellig von aller Welt verdammt.

     

    2. Wer mit Terroristen, Mördern und der Mafia öffentlich

    sympathisiert und sie direkt oder indirekt unterstützt,

    gehört von der Judikative des Landes bestraft und hierfür

    zunächst in Untersuchungshaft genommen. Und bei Parteien

    sollte ein Parteiverbotsverfahren eingeleitet werden.

    => BDP und ihre Pro-PKK-Vorgänger

     

    3. Wer sich der Staatsgewalt wiedersetzt, wird bestraft

    und hierfür zunächst in Untersuchungshaft genommen.

    => Türkische (vllt waren es sogar kurdischstämmige)

    Grenzsoldaten verstehe ich vollkommen!

     

    4. Denken Sie an ein deutsches Volk (Schwaben, die Bayern,

    die Baden, die Sachsen,...): Eine Minderheit (vereinfache mal: JEDER dieser Minderheit) möchte, dass mehrere Bundesländer

    ausgegliedert und nur ihr überlassen wird, obwohl einerseits viele andere Minderheiten und eine MEHRheit ALLE

    mindestens genauso (!) viele und mindestens gleichwertige (!) (bspw. historisch bedingte) "Rechte" an

    diesen Bundesländern beanspruchen können.

    Noch dazu wäre es für die GESAMTE Gesellschaft aus

    vielerlei (bspw. wirtschaftlichen, sozialen,...) Gründen

    schädlich, dass das Land gespalten würde.

    => Soll das Land dieser Minderheit zugesprochen werden

    und abgespalten werden? Wäre es nicht unfair gegenüber

    den anderen Minderheiten und der Mehrheit, einfach

    nur dieser Minderheit die Bundesländer zuzusprechen,

    ausserdem ALLE dafür leiden zu lassen?

    Oder sollten nicht lieber ALLE demokratisch

    (was man im Osten sogar tut, siehe kurdische Bürgermeister)

    diese "Bundesländer" so gestalten wie sie

    möchten? Wer wären wir, wenn wir allen anderen AUSSER

    den Kurden das Recht auf diese "Bundesländer" absprächen?

     

    Stellen Sie sich vor, die Bayern wollten plötzlich nicht mehr

    zu Deutschland gehören (das historische "Recht" hätten die schließlich dazu...), wären Sie dafür oder dagegen, wenn

    sie ALLE (Restdeutschland UND Bayern) mitunter wirtschaftlich

    erheblichen Schaden nehmen würden? Einfaches Beispiel:

    Muss nicht jedes mal doppelt investiert werden (bspw.

    Regierungsgebäude)? Ausserdem: Haben 2 kleine

    geschwächte Länder in der Weltpolitik mehr Gewicht oder

    ein starkes Ganzes?

    Wir müssen in Deutschland froh darüber sein, dass die

    Masse der "Bayern" gebildet genug ist, zu sehen, dass

    Eigenbrötlerei für ALLE schädlich ist. Das gehört zum

    Grundwissen der Volkswirtschaft/Wirtschaftswissenschaften.

     

    Oder wünschen Sie der Türkei etwa nur schlechtes?!

  • P
    Patlican

    @Neo: Offiziell gibt es in der Türkei keinen einzigen Kurden. Sind doch sowieso alles Türken. Daher ein Volk. Es gibt nur ein Reich, das ist die Türkei und einen Führer, das ist Atatürk, Vater der Türken. Ich weiß gar nicht was Sie haben.

     

    Wenn es also Kurden innerhalb der AKP oder der Türkei es geben sollte, warum haben die denn nicht ein Recht auf die eigene Identität? Glaube nicht, dass Kurden oder die PKK die Assimilierung der Türken in Deutschland befürwortet, ganz im Gegenteil. Herrn Erdogan wird vorgeworfen, hier mit zweierlei Maß zu messen, in Deutschland, wo eigentlich gar keine Assimilierung statt findet zu erzählen, Assimilierung sei ein Verbrechen an der Menschlichkeit, aber im gleichen Zeitraum zu behaupten, es gebe in der Türkei gar kein Kurdenproblem. Ja, gibt es ja auch nicht weil es offiziell gar keine Kurden geben darf.

  • N
    Neo

    @Patlican

     

    apropos Assimilation, ich habe bis heute keine Zustimmung der PKK für die Düsseldorfer Erdogan-Rede gehört, wo Erdogan Assimilation als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit bezeichnete, stattdessen reihte sich die PKK in die Phalanx der rechtspopulistischen Berufsechauffierer ein, die glasklar Assimilation der Türken in Deutschland einfordern.

    Da stimmt doch irgendetwas nicht bei der PKK, in der Türkei gegen angebliche Assimilation der Kurden gewaltsam protestieren und Anschläge verüben, aber in Deutschland die Assimilation der Türken gutheißen? Fragt man PKK-Anhänger nach ihren Zielen, hört man fast immer den gleichen Satz: "Ich möchte mein Kurdistan von den Fremden türkischen Mongolen säubern." In meinen Augen ist diese PKK-Doktrin gewaltsamer Rassismus pur.

    Früher nannten die nordamerikanischen Ureinwohner so ein Verhalten mit gespaltener Zunge sprechen, ich nenne so etwas totalitärer Nationalsozialismus, Rassismus und vor allem Heuchelei.

  • N
    Neo

    @Patlican

     

    Ja, Ja, die AKP-Kurden und alle anderen Kurden, die nichts mit der BDP = PKK zu tun haben wollen, sind alles Großgrundbesitzer und keine richtigen Kurden, weil ja schon eigentlich Türke. Dies ist dumpfe menschenverachtende PKK-Propaganda und zieht bei mir nicht.

    Beispiel: Der türkische Finanzminister Mehmet Simsek, ein bekennender Kurde, aber kein kurdischer Nationalist, stammt aus den ärmlichsten Verhältnissen, hatte ein hartes Leben, Stück für Stück hochgearbeitet, seine kurdische Identität bewahrt, Muttersprache kurmanci aber trotzdem kein kurdischer Nationalist sondern ein Demokrat, von wegen assimiliert. Kurdische Sänger wie Tatlises (Attentäter zeigten deutliche Verbindungen zur PKK) oder Rojin, selbst Urgestein beim Kampf für kurdische Rechte Sivan Perwer wurden von der PKK und Apologeten beschimpft, beleidigt und Gewalt angedroht, nur weil diese für eine Versöhnung der Türken und Kurden eintraten.

    http://www.dradio.de/kulturnachrichten/2011021716/4/

     

    Was Sie hier verbreiten ist daher kurdischer Nationalismus, verpackt in totalitärer Ideologie.

    Sie konnten nicht mit einem einzigen Argument die Gewalt, die rassistische und nationalsozialistische Ideologie der PKK, die zusätzlich auf dem Führerprinzip basiert sprich: ein Volk (Kurdistan den Kurden) eine Partei (PKK) ein Führer (Öcalan), entkräften, geschweige denn ein Beispiel für eine demokratische Gesinnung der PKK aufzeigen.

  • P
    Patlican

    @ Neo oder Nero?

     

    Ja, so ist das nun mal, die einen finden sich mit der Assimilation ab und machen Karriere, hier innerhalb der AKP, meist kurdische Großgrundbesitzer und Dorfschützer und so weiter. Die Anderen, die sie hier diffamieren, versuchen ihr eigenes Ding auf die Beine zustellen,

    z.B., die Anerkennung der kurdischen Identität innerhalb der Türkischen Verfassung. Deshalb ist man lange kein Rassist oder Nationalsozialist.

    Die AKP hat bis jetzt den Kurden sehr viel versprochen, aber nichts davon gehalten, nach dem Motto, "man kann sich ja Mal versprechen"...Die haben einen kurdischen Fersehsender eingeführt, der überhaupt nicht die Realität der Kurden wieder gibt. Während auf den Straßen in den kurdischen Gebieten die Polizei die Demonstranten nieder knüppelt, zeigt TRT "Schesch", so heißt der Sender (Scheschs, kurdisch=Sechs, den Kurden das sie doch im Paradies auf Erden leben.

     

    Frau oder Herr @Neo, Sie haben wirklich eine komische Vorstellung vom Nationalsozialismus.

  • U
    Ugur

    Mal wieder so ein Türkeifeindlicher Artikel. Der Fremdenhass ist wohl nicht nur bei den Rechten zu finden, sondern auch bei den Linken.

  • N
    Neo

    Juhuuu, die PKK-Fraktion ist eingeritten.

     

    Fanatismus, Drohungen und Gewalt gegenüber der eigenen Bevölkerung, der türkischen Bevölkerung und konkurrierenden Parteien. Der tötliche Anschlag auf den Wahlkampfkonvoi der AKP in Kastamonu mit einem toten Polizisten oder der versuchte Anschlag gestern mit 36 kg TNT an einer Brücke, wo heute der Konvoi der AKP vorbeifahren sollte. Das nennen die PKK-Anhänger hier im Forum also dann "Demokratie".

    Nur 5% Stimmenanteil bei den Wahlen wird für die BDP türkeiweit vorhergesagt, bei 15% Kurdenanteil. Von wegen überwältigende Mehrheit. Da werden Parteibüros der AKP (größter Konkurrent) in Brand gesteckt, politische Gegner mit Gewaltandrohung eingeschüchtert, Widersacher eleminiert, Ladenbesitzer zum Schließen der Läden gezwungen.

     

    Da versucht eine Gruppe schwerbewaffneter kurdischer Terroristen die türkische Grenze zu überschreiten, um Anschläge vor den Wahlen zu verüben, 12 von ihnen werden bei dem Gefecht von türkischen Sicherheitskräften getötet. Das sollen also Märtyrer sein? Gezielte Ausschreitungen werden im Südosten der Türkei daraufhin angezettelt.

    Ich sehe bei dieser Rhetorik und nationalsozialistischen Ideologie der PKK/BDP keinerlei Unterschiede zu anderen totalitären Gruppierungen ob in der Vergangenheit oder auch heute.

  • N
    Neo

    @Lee

     

    "Der anze Südosten stand still,also stell keine unwahren Behauptungen auf,denn die Kurden stehen zur PKK.

    Die Kurden,die beid er AKP aktiv sind,werden doch überhaupt nicht als Kurden angesehen und sie geben sich auch nicht als solche,also brauchen Sie diese nicht als Kurden hinzustellen.

    Sie haben niemals die Kurden repräsentiert. Die einzige Partei,die die wirklich repräsentiert und sich für ihre Rechte einsetzt,ist die PKK"

     

    Wer Kurde ist und wer nicht bestimmt also die PKK. Da haben die PKK-Anhänger hier im Forum wieder ihr wahres Gesicht gezeigt. Für mich ist und bleibt die PKK und ihr poitischer Arm im türkischen Parlament die BDP eine nationsozialistische und totaltäre Vereinigung. Die bekennenden kurdischen Minister und Abgeordneten der AKP-Regierung und anderen Parteien sind also in den Augen der PKK keine "richtigen" Kurden.

     

    Ein Volk, Eine Partei, Ein Führer...

  • DU
    der unfernen Wahrheit

    Über den "fantastischen" Beitrag von von Allenstein musste ich schmunzeln. Widergibt er doch genau die vom türkischen Staat anerzogene Ideologie über die Minderheiten (hier insbesondere die Kurden) in der Türkei auf eine hervorragende Weise.

    So sind angeblich (wie erklärt man sich denn die 99 BDP-(Ober-)Bürgermeister?) nur 10% der Kurden hinter der BDP und weder die PKK noch BDP würde über keinen Rückhalt in der Bevölkerung verfügen.

     

    Im Gegensatz zu ihm bedanke ich mich beim Autoren dafür, dass er nicht wie die anderen Türkei-Korrespondenten großer deutscher Tageszeitungen fast ausschließlich von der oft einseitigen türkischen Presse abschreibt.

  • L
    lehrerin

    @Alfenstein

     

    Erstens fürchtet die BDP nicht an stimmen, sonder gewinnt nur noch an stimmen.

    Natürlich weinen sie ihren leuten hinterher, sowas verdient RESPEKT.

    die BDP bekommt keine unterstützung von der regierung, seiens gelder u.v.a.

    und sowas wie sie ist eine Türkeikorrespondent, anscheinend hat die Türkei ihnen auch vieles vorgemacht.

    galube mir was die abgeordneten der BDP machen, würde nicht mal du für dein land tuhen. sie verdienen von allen menschen auf dieser welt respekt. die gehen für die rechter der KURDEN durch feuer.

    erst wenn mal in diyarbakir mit den kurden lebt, wird man sehen was dort passiert!!!!

    Keiner hat das recht, viele völker nicht nur kurden, sondern auch aramär armenier aleviten aus ihren Heimatsorten zu verjagen(mit gewalt).

  • RK
    Resul Kaya

    @Alfenstein. 1. Die AKP hat keine 90 kurdische abgeordnete, sondern nur 75, wenn man die zu den Kurden nennen darf sind nämlich fast Asimiliert Kulturell und Bildung mäßig.

    2. Die BDP will kein Autonomes gebiet sondern ein System wie es auch in Deuschland gibt mit Ländern aufgeteilt halt wie in Deutschland nur besser mit der KCK system.

    3. Diesesmal ist BDP nicht allein, Die Partei hat mittlerweile 20 andere kleine Parteil, Demokratische, soziale, Türkische Partein als Unterstützer für sich gewonnen, denn die Ganze Türkei braucht entlich DEMOKRATIE UND DIE ANTWORT LAUTET BDP.

    4.Die Staatsmacht organisiert wie jede Wahlen Operationen in Kurdischen Gebieten und Tötet Kurden, verhaftet Kurden.

    5. Die Kurden haben leider immer noch Angst vor der Türkischen Regieme was mit aller härte dass Kurdische Volk unterdrückt und foltert, deswegen können nicht die meisten Kurden zu ihren Märthrern begräbnissen gehen, zu ihren Kurdischen Wurzeln stehen und Kurdisch sprechen. Sie haben mittlerweile ein Minnderwertigkeitskomplex.

    6. Gülen bewegung ist keine Partei, Die Kurden haben den Türken das Islam bei gebracht da brauchen wir kein Gülen bewegung an Kurdischen gebieten.Gülen ist OUT IN KURDISTAN.

    7.ES WIRD EIN ZERSMETTERDES SIEG DER BDP GEBEN TROTZ ALLEM.

  • A
    Arne

    Die AKP- Regierung muss endlich mal akzeptieren, dass es ohne die Kurden keine Einheit somit kein Frieden in der Türkei geben wird.

    Eigentlich ist diese Tatsache auch Herr Erdogan bekannt. Aber durch die Unterdrückung der kurdischen Minderheit erhofft er sich mehr Stimmen von den Nationalisten/Antikunden. Diese Vorgehensweise wird keinen Erfolg haben. Die Geschichte hat uns dies schon gezeigt. Leider lernt man nichts draus. Aus diesem Wahl werden die Kurden als Sieger hervorgehen. Diese Politik ist zum Scheitern verurteilt!

     

    Gott schütze die Menschheit vor Erdogan und seiner Gang.

  • L
    leser94

    die BDP ist doch nur der verlängerte arm der pkk, der bis ins parlament reicht. Sie sagen sie wollen frieden dabei haben sie aber einen plan von einem unabhängigen kurdischen staat im südosten der türkei. dabei brauchen sie aber auch grenzen von syrien, iran und irak, wobei der irak und syrien keine probleme machen sollten.

  • C
    cegerxwin

    @Alfenstein

    Sie behaupten es mangelt an Objektivität, ich meine es mangelt ihnen hier an kurdenbashing!

    Der Südosten sieht wirklich anders aus, weil die Bevölkerung seit Gründung der Türkischen Republik, unterdrückt und vernachlässigt wurde und wird.

    Das Erdogan bei den letzten wahlen so gut abgestimmt hat, lag an der mangelden Kraft der BDP und besonders an den Repressionen und bestechungen vor den Wahlen, die die AKP, CHP und die MHP mit unterstützung des Staates jedesmal erbringen.

    Man müsse es sich so vorstelle, da wird ein VOLK ausgegrentzt, kriminalisiert und unterdrückt und plötzlich kurz vor den wahlen widmen sich doch die Parteien ihnen und ihren Sorgen an, da gibt es von der Partei, Geld geschenke, Kühlschränke und Holzkohle und lauter "leerer" Versprecungen die weder heute noch damals erfüllt wurden.

     

     

    Die BDP hat bei diesen wahlen alle Völker vereint, Kurden, Aramäer, Armenier, Lazen. Araber, Roma und CHerkezen. Städte die Hochburgen der nationalisten waren, sind beschmückt mit BDP Plakaten und erhalten dort große Unterstützung. Allmächlich tauchen viele Kurden aus dem tiefschlaf und schließen sich der BDP, weil sie genung haben von den Lügen und der Unterdrückung. Viele Grosstämmer, die voher dem Staat gedient haben, als sogenannte Dorfschützer, legen die Waffen nieder und treten der BDP bei!

    Und trotz der alljährlichen "VORWAHLREPRESSIONEN" wird die BDP nicht einknicken und die Wahl nciht Boykotieren, was Erdoagn und CO. aber nicht davor abhält einen Massaker dort zu veranstallten, wie wir es von damals kennen.

     

    Selbst Ghandi hat der Türkei die Zukunft vorrausgesagt:

    Was man mit Gewallt hält, wird man auch mit Gewalt verlieren"!!!

  • H
    Hans

    Ob Premier Erdogan wirklich Punkte macht, in dem er gegen die Kurden vorgeht? Es ist viel wahrscheinlicher, dass er damit velieren wird. Erdogan braucht nämlich alle Heci-Stimmen aus dem Osten und da sollte er nicht auf Konfrontation mit den Kurden gehen.

  • T
    theo

    "...,dass es sich um eine Minderheit in der Minderheit handelt"

     

    ja klar. mit wirtschaftlichen versprechen und mit kohle und nudelsäcken konnte man das kurdische volk für sich gewinnen.

    "Die BDP versucht mit Konfrontationen Akzeptanz zu erlangen..."

    tatsache ist, dass die türkei ein völlig anderes verständnis von demokratie hat.tatsache ist, dass die pkk immer wieder ein waffenstillstand ausgerufen hat und nicht erdogan. nach außen hin gibt man sich als "erfinder" der menschenrechte, doch erdogan missachtet menschenrechte im eigenen land (s. jahresbericht v. amnesty international). das nennt man heuchlerei. erdogan fordert in deuschland türkische schulen und mahnt, dass die türken sich nicht assimilieren sollen, doch im eigen land hat man jahrhunderte versucht andere völker mit zwang zu assimilieren. gibt es denn in der türkei staatlich annerkannte kurdische schulen? kann ein kurde denn durch seine muttersprache arzt oder anwalt werden? erdogan ist verlogen und unglaubwürdig!!! der bericht soll augen öffnen und nicht nach den türkischen medien sprechen. weiter so liebe TAZ´ler !

  • L
    Lee

    @von Alfenstein:

     

    Leider muss ich dem Autor in allen Punkten ,die er genannt hat recht geben.

    Gerade er besitzt in seinem Artikel die Objektivität,die viele andere Autoren vermissen lassen.

     

    Es ist nunmal Fakt,dass das kurdische Volk heute noch unterdrückt wird.

    Erdogan verfolgt doch nur persönliche Ziele,das weiss jeder.

     

    Der anze Südosten stand still,also stell keine unwahren Behauptungen auf,denn die Kurden stehen zur PKK.

    Die Kurden,die beid er AKP aktiv sind,werden doch überhaupt nicht als Kurden angesehen und sie geben sich auch nicht als solche,also brauchen Sie diese nicht als Kurden hinzustellen.

    Sie haben niemals die Kurden repräsentiert. Die einzige Partei,die die wirklich repräsentiert und sich für ihre Rechte einsetzt,ist die PKK

  • T
    TAZ-Leser

    Schon etwas realitäsfern und weit hergeholt die Aussagen in diesem Artikel. Ich habe bisher immer erleben können, dass die TAZ kritisch schreibt, aber kritisch gegen alle Seiten. Nun ist es der zweite Artikel,den ich von Herrn J. Gottschlich lese, beide waren nicht in meiner Kategorie, informtiv und lesenswert.

  • VA
    von Alfenstein

    Leider muss ich Ihnen mangelnde Obejktivität unterstellen.

     

    Denn wie viele andere Türkeikorrespondenten weiß ich , dass es ganz anders aussieht im Osten. Nicht die ganze kurdische Bevölkerung nimmt an den Trauerzügen bzw. an der zivilen Ungehorsam teil, sondern nur Anhänger der BDP, wenn wir uns jedoch vorstellen , dass die AKP noch vor vier Jahren, also ohne die Reformen bis zu 90% der Wählerstimmen erhalten hat, erkennen wir, dass es sich um eine Minderheit in der Minderheit handelt.

     

    Die Gülen-Bewegung wird auch im Osten stärker, was bedeutet, dass der Zulauf der AKP täglich steigt. Die BDP versucht mit Konfrontationen Akzeptanz zu erlangen, denn weder politisch noch wirtschaftlich hat die BDP eine reelle Macht. Ihre Macht sichert sie sich durch die PKK, eine Terrororganisation , die in der Welt(USA,EU) als solche bekannt ist.

     

    Die BDP fürchtet um ihre Stimmen ,also baut sie auf Provokation der Staatsmacht, ob Erdogan nachgeben wird ist jedoch fraglich.

     

    Möglicherweise liegt es am ideologischen Nenner, dass sie so einen wirklich übertriebenen Artikel gechrieben haben, denn im Vergleich zu allen anderen Ministerpräsidenten kann Erdogan die meiste Zustimmung im Volk finden, natürlich nach Özal. Also ist es weder so, dass "alle" Kurden eine Autonomes Gebiet wollen, noch ist es so ,dass alle Kurden die PKK bzw. deren toten Terroristen/Kämpfern hinterher weinen. Sie können das auch von einem ganz anderem Blickwinkel betrachten. Die AKP hat geschätzte 90 kurdische Abgeordnete , somit ist es nur verständlich , dass die 20 Abgeordneten der BDP nicht die kurdische Bevölkerung repräsentieren.

     

    Ich hoffe, dass sie in Zukunft eine objektivere Berichterstattung vorweisen können.

     

    MfG