piwik no script img

Wahlkampf der SPDMotto nur geliehen

Das SPD-Wahlkampfmotto „Das Wir entscheidet“ wird bereits seit Jahren von einer Leiharbeitsfirma genutzt. Diese will aber nicht gegen die Partei vorgehen.

Mist, wieder was schiefgegangen: Peer Steinbrück. Bild: dpa

BERLIN afp | Der am Dienstag vorgestellte SPD-Wahlkampfslogan „Das Wir entscheidet“ wird schon seit Jahren von einer Leiharbeitsfirma genutzt. Der Deutschland-Chef des Unternehmens Propartner, Christophe Cren, sagte Bild.de am Mittwoch: „Wir haben den Slogan vor der SPD gehabt, schon seit 2007.“ Der Spruch „Das WIR entscheidet“ steht unter anderem auf der Homepage von Propartner.

Nach Angaben von Cren ist die Formulierung aber nicht rechtlich geschützt. „Deshalb werden wir auch nicht gegen die SPD vorgehen“, sagte er dem Nachrichtenportal weiter.

Der Chef der Leiharbeitsfirma fügte hinzu, dass der gemeinsame Slogan von SPD und Leiharbeitsfirma aufzeigen könne, dass Leiharbeit nicht so schlecht sei. Die SPD plädiert in ihrem Entwurf für das Wahlprogramm dafür, Leiharbeit einzudämmen und das Prinzip gleicher Lohn für gleiche Arbeit einzuführen.

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hatte das Wahlkampfmotto „Das Wir entscheidet“ am Dienstag in Berlin vorgestellt und betont, Gemeinwohl und soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt des SPD-Wahlkampfs stellen zu wollen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

13 Kommentare

 / 
  • L
    legolas

    Ebenfalls aus dem Jahre 2007:

     

    Das 'Wir' entscheidet - nationale Identität in Zeiten der Globalisierung

    [Arbeitspapier]

    Abold, Roland; Juhász, Zoltán

     

    http://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/11111

     

    Das 'Wir' der Kampagne ist wohl eher kein europäisches oder gar internationalistisches Wir, aber vielleicht kommt das ja noch, steht dann bestimmt alles im Wahlprogramm mit der Solidarität und so.

  • AO
    Aleksandr Orlov

    Was soll die Aufregung?

    Die Zeitarbeitsbranche hat ihren Boom der unsäglichen Politik der SPD in der Ära Schröder und Konsorten zu verdanken, und einer der wesentlichen Treiber dieser Politik war der jetzige Kanzlerkandidatendarsteller.

    Nicht umsonst ist sein Bruder im Geiste, Wolfgang Clement, nach dem Ausscheiden aus dem politischen Amt nahtlos in den Vorstand der größten Sklavenhalterbude der Republik gewechselt.

    Man vergisst sich gegenseitige Gefälligkeiten eben nicht in diesen Kreisen.

    Ich gehe jede Wette ein, dass der Kandidatendarsteller daran auch nichts ändern will, deswegen kann er die Wahl auch nicht gewinnen wollen.

  • R
    ridicule

    Lost in translation? 2.0

     

    Stegner und 'Der rote Greis' - o.s.ä

    (' Dieser Nagel kostete Jahre später vielen

    Menschen das Leben' , Edgar Wallace)

     

    " Das WIR entscheidet"

    Deutsch-Oberstupidienrat SM Steini I. von Gottesgnaden;

    aus Mettmann-Süd ( vulgo:" Eure Armut kotzt mich an")

     

    Noch Fragen?

  • P
    peter

    Die SPD hat den richtigen Kandidaten.

    Steinbrück ist dass Gesicht der heutigen SPD.Ein Gemisch von Seeheimern und Netzwerkern.Wenn gabriel,steimeier und andere von sozialer Gerechtichkeit faseln,dann lachen die Leute wirklich herzhaft.

  • A
    Aletheia

    Logisch, dass die Sklavenbude nicht gg. das SPD-Wahlkampfmotto "Das Wir entscheidet" vorgehen wird. - Celsus hat es mit seinem Kommentar auf den ("Agenda 2010"-)Nenner gebracht!

     

    Bleibt nur anzumerken, dass diese sozialdemokratischen Verarmungs- und Verknechtungsexperten Angela Merkel gar nicht ablösen wollen - sondern lediglich auf eine Große Koaltion schielen, um sich dann in üppige Ministerposten zu suhlen.

     

     

     

    So traurig die sPD auch verkommen ist, der Humor bleibt durch sie nicht auf der Strecke:

    - http://www.der-postillon.com/2012/11/angela-merkel-ernennt-peer-steinbruck.html

    - http://www.der-postillon.com/2013/03/mann-ohne-langzeitgedachtnis-uberzeugt.html

  • UM
    Ullrich Mies

    Die sind ja noch dämlicher, als ich bereits wusste.

    Wirklich - eine echte Gurkentruppe, so regierungsfähig, wie Merkel.

    Welche PR-Schwachmaten da für viel Geld irgendeine Sch..... ausbrüten, die die Bürgerinnen und Bürger über die Wahlkampfkostenerstattung bezahlen.

     

    Wie wäre es mit den folgenden Slogans, ganz kostenfrei, auch für andere Parteien

     

    Wir. sind. wir.

    Freier Markt für alle.

    Frisches Gemüse auch für Alte.

    Frisch! frisch! frisch!

    Wir, die neue, die frische, die junge Partei.

    Nur wir ziehen den Karren aus dem Dreck!

    Neue Zähne für alle!

    Neue Kriege nur mit uns!

    Freiheit vom Sozialballast.

  • L
    LocksteinW

    Alles kein Drama... Nur die Empörung darüber scheint 'geklaut'...

  • H
    Harro

    Bin mal gespannt, wann Peer Steinbrück das Handtuch wirft. So dämmlich kann doch niemand sein.

     

    Aber die SPD will ja auch nicht gewinnen, für eine große Koalition braucht man in erster Linie einen Idioten an der Spitze, den man dann am Ende schnell loswerden kann. Und diess Rolle macht Steinbrück doch gut - nach der Wahl will den garantiert niemand mehr vorne erleben oder sehen.

  • C
    Celsus

    Der gemeinsame Slogan der SPD mit einer Zeitarbeitsfirma passt auch wie die Faust auf ´s Auge. Die Agenda 2010 hatte ja als eines ihrer Elemente die massive Förderung der Leiharbeit im Programm. Die SPD und die derzeitigen Regierugnsparteien sind sich da ja im übrigen einig und die Kontrollen sind äußerst lasch:

     

    Das ging bis hin zu der von Amazon eingesetzten Zeitarbeitsfirma. Und erst nach einem Skandal ließ das zuständige Arbeitsministerium - geführt von einer CDU-Minsiterin - punktuell diese eine Firma ernsthaft prüfen. Mit Erstaunen las ich, dass es dem CDU-Arbeitsministerium bis dahin als eine der besten Zeitarbeitsfirmen oder gar die beste Zeitarbeitsfirma galt.

  • HB
    Heinz Boxan

    Ja,- da muss wohl ein neuer Spruch HEER PEER. Wie wärs' denn mit:"Das ICH entscheidet"! Beinfrei !!

    inribonax

  • H
    hagbard

    peer "ich-treff-ganz-sicher-jedes-fettnäpfchen" s. wieder in seinem (ur)element - und die gurkentruppe um ihn herum kann anscheinend nicht mal einen rechner bedienen.

    rosa? kurt? willy? noch jemand zuhause?

  • W
    Wahlkampf

    Tja, wahrscheinlich wollte der Chef mal wieder selbst kochen. (Auch wenn er offenbar schon beim Teekochen überfordert ist. Das macht seine Frau, wer sonst.) Dass einer Agentur so ein Fehler unterläuft, ist eher unwahrscheinlich. Zumal in Zeiten des Internets. Die SPD kann alles - außer Wahlkampf. Am besten kann sie mit ihrem Chef prima untergehen.

  • B
    Balduin

    Ich spekuliere mal:

     

    Diese will aber nicht in die Partei gehen.

     

    Die SPD hat schließlich nichts gegen Sklavenhaltung.